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Predigten zu Apostelgeschichte 4,13

"Als sie aber die Freimütigkeit des Petrus und Johannes sahen und inne wurden, dass es ungelehrte und ungebildete Leute seien, verwunderten sie sich; und sie erkannten sie, dass sie mit Jesu gewesen waren."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Und kannten sie auch wohl, dass sie mit Jesu gewesen waren."

Ein jeder Christ sollte ein treffend ähnliches Bild Jesu Christi sein. Ihr habt wohl schon das Leben Christi in vorzüglichen und herrlich geschriebenen Büchern gelesen, aber das beste "Leben Jesu" ist jene lebendige Lebensbeschreibung Christi, die in den Worten und Werken seiner Kinder niedergelegt ist. Wären wir, was wir nach unserm Bekenntnis sein wollen und sein sollten, so wären wir Ebenbilder unsers Meisters; ja, wir wären Ihm so treffend ähnlich, dass die Welt uns nicht erst stundenlang nebeneinander zu halten und zu vergleichen und dann zu sagen brauchte: "Es ist freilich etwas Ähnliches in beiden," sondern sie müssten beim ersten Blick ausrufen: "Er ist mit Jesu gewesen; der hat ihn gelehrt; er ist Ihm gleich; er hat das innere Wesen des heiligen Menschen von Nazareth erfasst und prägt es aus im Lieben und Leben." Ein Christ sollte Christo gleich sein an Mut. Schämt euch nie eurer Gottesfurcht; euer Bekenntnis verunehrt euch nicht; sorgt nur, dass ihr Ihm nicht Unehre macht. Streitet wie Jesus tapfer für euren Gott. Werdet Ihm gleich im Geist der Liebe; denkt kindlich; redet kindlich; handelt kindlich, damit die Menschen von euch sagen können: "Er ist auch mit Jesu gewesen." Werdet Jesu gleich in der Heiligung. Eiferte Er für seinen Herrn? Tut auch ihr also! Allezeit wirket etwas Gutes. Vergeudet eure Zeit nicht, sie ist zu kostbar. War Er voller Selbstverleugnung und sah nie auf das Seine? So handelt auch ihr! War Er inbrünstig im Flehen? O, so betet auch ihr in allem Anliegen! War Er voller Ergebung in seines Vaters Willen? So unterwerft euch Ihm! War Er geduldig? So lernet ertragen. Und was alles andre übertrifft, der schönste Zug im Bilde Jesu ist das: Vergebet auch ihr euren Feinden, wie Er vergeben hat, und lasset die erhabenen Worte eures Meisters: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun," allezeit euch vor Augen sein. Vergebt, wie ihr Vergebung hofft. Sammelt feurige Kohlen auf das Haupt eurer Feinde, durch eure Güte gegen sie. Gutes für Böses, bedenkt das, ist göttlich. So seid denn göttlich, und lebt allezeit und allerorts so, dass jedermann von euch sagen müsse: "Er ist auch mit Jesu gewesen."Jesu, Du allein Sollst mein Führer sein!"


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Ja, die Jünger waren tatsächlich mit Jesus gewesen. Sie hatten drei Jahre lang bei Ihm gelernt. Aber trotz dieses großen Vorrechts hatten sie Ihn doch alle im Augenblick des Opfers verlassen.

Seitdem aber war etwas geschehen; sie hatten sich gedemütigt und Buße getan. Darauf folgte Pfingsten, und jetzt lebten sie in der Gemeinschaft mit dem «von den Menschen Verachteten und Verlassenen», den Gott zu Seiner Rechten im Himmel als Herrn eingesetzt hatte. Dadurch war ihr Leben umgewandelt worden, und die Gegner des Evangeliums, die mit allen Mitteln versuchten, sie zu verleumden und sich ihrer Tätigkeit zu widersetzen, mußten zugeben, daß sie mit Jesus gewesen waren. Durch die Kraft des Heiligen Geistes standen die Jünger jetzt in Verbindung mit ihrem verherrlichten Herrn. Sie spürten einen unwiderstehlichen Drang, für Ihn Zeugnis zu geben, und zwar unter den ungünstigsten Umständen, vor Seinen Gegnern, die ihre Henker werden konnten. «Sie erkannten, daß sie mit Jesus gewesen waren.» Dieses Zeugnis sollte jedem Christen ausgestellt werden können. Diejenigen, welche uns täglich bei unserer Arbeit sehen, sollten es von uns sagen können! Darum wollen wir Gott bitten, daß Seine Gegenwart uns ein Gepräge gebe, das stärker ist als alles, was von unserer Vergangenheit her auf uns liegt. Die Eindrücke, die unser Geist so leicht in der Welt empfängt, sollten diese göttliche Prägung nie verwischen können, die die Gemeinschaft mit unserem Retter bei uns hinterläßt. Jeden Abend sollten wir unserem Herrn sagen können, daß Er uns näher ist als am Morgen, daß Seine Gegenwart uns wirklicher geworden ist, trotz aller Kämpfe und Zusammenstöße. Er wünscht, uns am Abend noch lieber geworden zu sein, als Er es am Morgen war.

Wenn das so ist, dann sieht die Welt, daß wir keine Sonntagschristen, keine Versammlungschristen sind, sondern daß unsere Verbindung mit unserem Retter etwas Immerwährendes, Zunehmendes ist und vor allem sich praktisch in unserem täglichen Leben zeigt. Im Grunde genommen weiß die Welt, auch wenn sie uns verspottet, sehr gut, daß sich die Gegenwart des Herrn Jesus in unserem Leben und in den Früchten, die wir bringen, widerspiegelt.