10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Apostelgeschichte 4,19

"Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Ob es vor Gott recht ist, auf euch mehr zu hören, als auf Gott, urteilet ihr;"

Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
Zitate von Carl Eichhorn anzeigen

Der unbedingte Gehorsam gegen Gott

"Richtet selbst, ob's vor Gott recht sei, dass wir euch mehr gehorchen denn Gott!"

"Not kennt kein Gebot", sagt ein weltliches Sprichwort. Das hat aber nicht auf heiligem Gebiet Geltung. Der Hohe Rat wollte den Aposteln verbieten, vom Namen Jesu weiter zu zeugen. Da wären sie seinem göttlichen Auftrag ungehorsam geworden. Aber der Wille Gottes hatte für sie unbedingte Geltung. Er muss auch für uns absolut massgebend sein. Wenn sich jemand zur Umkehr entschließt, stellen sich ihm oft die nächsten Angehörigen in den Weg. Gott aber gebietet allen Menschen an allen Orten, dass sie ihren Sinn ändern. Wenn dieser allgemeine Wille sich speziell an dich richtet, Vater oder Mutter aber nicht zulassen wollen, dass du ganz Ernst machst, so gilt es, sie zurückweisen, sie "hassen", wie Jesus sagt, hassen mit tiefverwundetem Herzen, das nur lieben möchte. Die Einrede und die Urteile der Menschen dürfen keinerlei Ausschlag geben. Wer aus Furcht vor Menschen, aus Rücksichten irgendwelcher Art sich aufhalten lässt, wird dem Ruf und Befehl Gottes untreu. Wehe dem, der Menschen mehr gehorcht als Gott! - Nicht selten wollen Menschen uns zur Übertretung eines bestimmten göttlichen Gebotes veranlassen. Herrschaften verlangen etwa, dass das Dienstmädchen ihre Anwesenheit leugnet, wenn ihnen Besuche unbequem sind. Da heißt es fest stehen. Christen dürfen unter keinen Umständen lügen. Es kommt vor, dass wir mittun sollen bei unlauteren Sachen, bei Betrügereien und Unterschlagungen. Es geht oft schwer, sich auszuschließen. Die andern kommen dadurch auch nicht zum Ziel. Der böse Plan wird vereitelt. Lass dich hassen, und dulde es, dass man dich aus der Gesellschaft ausstösst, und aus deiner Stellung entlässt, aber bleibe fest bei Gottes Gebot! Du hast ihn auf deiner Seite. Das genügt. Dann kannst du alles getrost aufs Spiel setzen, auch dein Leben. - Jesu Wahlspruch war: "Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen!" Das sei auch unsere Losung! Nachgiebigkeit im schlimmen Sinn reißt uns von Gottes Seite. Die Menschen lassen uns dann in Ruhe. Aber unser Gewissen gibt uns keine Ruhe. Im Grunde verachtet auch die Welt solche Christen, die ihren Standpunkt verleugnen. Sie hasst die, die unerschütterlich fest stehen auf dem göttlichen Gebot. Aber insgeheim respektiert sie sie doch. Wenn wir nur Gottes Willen tun wollen, dann findet Gott auch immer einen Weg für uns. Wollen wir uns den Weg erleichtern, indem wir dem verkehrten Ansinnen der Menschen entgegenkommen, so geraten wir in böse Verwicklungen; in jedem Fall verschließen wir uns den Weg zum Gnadenthron. Von Fabricius, einem heidnischen Römer, sagte man: Eher weicht die Sonne aus ihrer Bahn, als dass Fabricius aus der Bahn der Redlichkeit gebracht werden kann. Sollte ein Gotteskind dahinter zurückbleiben? Gibt es irgendeine Not, die uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist? Darum gilt in jeder Not nur ein Gebot: Halte fest an Gottes Wort und Willen!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen

Schuldhaftes Verschweigen

Verhalten wir Christen uns in dieser unfreundlichen Welt nicht viel zu ängstlich und feige? Macht sich die jetzige Generation von Christen nicht der Sünde schuldig, der Welt etwas zu verschweigen?

Die Bibel sagt viel, um die Klugheit zu loben, doch für den Feigling hat sie nur verurteilende Worte. Im Neuen Testament wird auch bezeugt, dass jemand, der zu scheu ist, um Christus vor den Menschen zu bekennen, auch vor dem himmlischen Vater verleugnet werden wird. Ganz augenscheinlich sprechen gläubige Männer und Frauen nicht so, wie sie sollten, wenn der Feind in das Heiligtum eindringt und es besudelt! Spaß und Scherz, Filme und Romane, Bilder aus der Welt der Unterhaltung und religiöse Zerstreuung, Wirtschaft, Technik und primitive weltliche Philosophie überrollen das Heiligtum. Der betrübte Heilige Geist schwebt über dem Chaos, doch es wird nicht Licht.

Könnte es sein, dass zu viele der wahren Kinder Gottes - und insbesondere die Pastoren und Prediger - gegen- über Gott durch ein schuldhaftes Schweigen sündigen? Diejenigen, die laut redend für die Wahrheit eintreten, werden für ihren Mut zu bezahlen haben - doch die Ergebnisse ihres Tuns werden das wert sein.