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Predigten zu Daniel 11,32

"Und diejenigen, welche gottlos handeln gegen den Bund, wird er durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten; aber das Volk, welches seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen und handeln."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Das Volk, so ihren Gott kennen, werden sich ermannen."

Jeder Gläubige weiss, dass Gott erkennen die höchste und beste Stufe aller Erkenntnis ist; und diese geistliche Erkenntnis ist für den Christen eine Quelle der Stärkung. Sie kräftigt seinen Glauben. Wenn in der Heiligen Schrift von Gläubigen die Rede ist, so werden sie immer als solche erwähnt, die erleuchtet und gelehrt sind vom Herrn; es heißt von ihnen: "sie haben die Salbung von Dem, der heilig ist;" und es ist des Heiligen Geistes besonderes Amt, sie in alle Wahrheit zu leiten, auf dass ihr Glaube gemehrt und gestärkt werde. Die Erkenntnis macht, wie den Glauben, so auch die Liebe stark und mächtig. Die Erkenntnis öffnet die Pforte, und durch die geöffnete Pforte erblicken wir unsern Heiland. Oder, um ein andres Gleichnis zu brauchen, die Erkenntnis malt das Bild Jesu, und wenn wir dies Bild erblicken, so lieben wir Ihn; wir können keinen Christus lieben, den wir nicht kennen, von dem wir nicht wenigstens etwas wissen. Wenn wir nur wenig von den Vorzügen Jesu, von dem, was Er für uns getan hat und noch immer für uns tut, in uns erfahren haben, so können wir Ihn nicht sehr lieben, aber je mehr wir Ihn kennen lernen, umso mehr werden wir Ihn lieb gewinnen. Die Erkenntnis stärkt auch unsre Hoffnung. Wie können wir auch etwas hoffen, von dessen Vorhandensein wir nichts wissen? Die Hoffnung ist ein Fernrohr, aber wenn wir keine Anweisung empfangen, wohin und wie wir es richten sollen, so steht unsre Unwissenheit vor der Öffnung, und doch können wir nichts sehen. Die Erkenntnis gibt unsrer Hoffnung Ziel und Zweck, und wenn wir durch das klare, kristallhelle Glas schauen, so erblicken wir die Herrlichkeit, die an uns soll offenbar werden, und wir geniessen sie im voraus voll freudiger Zuversicht. Die Erkenntnis gibt uns Gründe zum Ausharren in Geduld. Wie sollen wir Geduld üben, es sei denn, dass wir etwas wissen von dem barmherzigen Mitleid Jesu Christi, und den Segen begreifen, welcher aus der Züchtigung, die unser himmlischer Vater uns zusendet, uns erwachsen soll? Auch gibt es keine einzige Gnade für den Christen, welche, durch Gottes Willen, nicht gekräftigt und zur Vollendung gebracht wird durch heilsame Erkenntnis. Wie wichtig ist es darum, dass wir nicht allein wachsen in der Gnade, sondern auch in der "Erkenntnis" unsres Herrn und Heilandes Jesu Christi.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Das Volk, welches seinen Gott kennt, wird stark sein und handeln

Daniel weist hier wahrscheinlich auf die große Verfolgung unter Antiochus hin, wo die Nachfolger des Judas Makkabäus, die ihren Gott kannten, und Ihm, trotz dem allgemeinen Abfall, treu blieben, sich weigerten, vor den Götzen Syriens sich zu beugen. Diese waren stark in Gott und verrichteten Heldentaten, die unübertroffen geblieben sind in den Chroniken derer, die um der Wahrheit willen, gelitten haben.

Es gibt verschiedene Arten, Gott kennen zu lernen: durch die Heilige Schrift, den stillen Gebetsumgang mit Gott, und vor allem die Gemeinschaft mit der Person Jesu selbst; aber wir lernen Ihn auch durch die Erfahrungen im täglichen Leben kennen. Wer mit dir im gleichen Hause wohnt, der kennt dich viel genauer, als irgend jemand anders. Lerne mit Gott zu leben! Bleibe bei Ihm, im Sommer und im Winter! „Bleibe in Ihm!“ In der Epistel an die Epheser führt der Apostel die Bitten an, die er für die Neubekehrten vor den HErrn zu bringen pflegte.

  1. Erstlich, dass sie Gott erkennen möchten;
  2. dann dass sie stark werden;
  3. schließlich, dass sie wachsam seien zum Gebet.

Alle unsere Erkenntnis Gottes sollte praktisch verwertet werden. Es ist kaum etwas Gefährlicheres denkbar, als die Erkenntnis um ihrer selbst willen suchen zu wollen. Erkennen und tun, das soll zusammenhängen.

Dann wirst du stark werden, Heldentaten auszuführen. Wenn jemand auf sicherem Untergrund steht, dessen gewiss ist, dass sein Rücken geschützt ist, dass ein weiser Freund ihm seine Hilfe zugesagt hat, – dann kommt sein Herz zur Ruhe und er kann alle seine Aufmerksamkeit und Kraft auf die ihm vorliegende Arbeit verwenden. Er kennt keine Sorge mehr. Wenn wir Gott wirklich kennen und es erfassen, wie treu Er denen beisteht, die etwas im Glauben wagen, so können wir auch solches unternehmen, wovor andere zurückschrecken.