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Predigten zu Ester 10,3

"Denn Mordokai, der Jude, war der Zweite nach dem König Ahasveros, und groß bei den Juden, und wohlgefällig der Menge seiner Brüder; er suchte das Wohl seines Volkes und redete zur Wohlfahrt seines ganzen Geschlechts."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Der für sein Volk Gutes suchte."

Mardachai war ein echter Vaterlandsfreund, und darum benutzte er seine Stellung als der Höchste nächst Ahasveros zur Förderung des Wohlergehens seines Volkes Israel. Hierin war er ein Vorbild auf Jesum, welcher auf dem Throne seiner Herrlichkeit nicht das Seine sucht, sondern seine Macht zum Besten der Seinen verwendet. Es wäre gut, wenn jeder Christ an der Gemeinde der Heiligen als ein Mardachai handelte und nach Kräften ihr Bestes zu fördern suchte. Etliche sind in einflussreicher und begünstigter Stellung; die sollen ihren Herrn ehren vor allem Volk, und vor den Großen für Jesum Zeugnis reden. Andre besitzen noch Grösseres, nämlich die Gemeinschaft des Königs der Könige; die sollen täglich Fürbitte tun für die Schwachen im Volk des Herrn, für die Zaghaften, für die Versuchten und für die Trostlosen. Es wird ihnen Ehre einbringen, wenn sie solcherweise bitten für die, die da sitzen im Schatten des Todes und nicht dürfen herzunahen zum Gnadenthron. Erleuchtete Gläubige können ihrem Herrn kräftig dienen, wenn sie ihre Gaben zum gemeinen Besten verwenden und ihren Schatz himmlischer Erkenntnis andren mitteilen, und sie unterweisen in göttlichen Dingen. Der Geringste unter Israel kann wenigstens für sein Volk Gutes suchen; so wird schon sein Wunsch Gott wohlgefällig sein, auch wenn er nicht mehr darzureichen vermag. Es ist zugleich der christlichste und der seligste Gang eines Gläubigen, wenn er aufhört, ihm selber zu leben. Wer andern wohltut, wird unfehlbar selber gesegnet. Wer dagegen nur die eigne Grösse im Auge hat, setzt sich ein verderbliches und unseliges Lebensziel; sein Gang wird ihm verbittert und sein Ende verderblich. Es ist hier der Ort, dich zu fragen, lieber Freund, ob du nach besten Kräften das Wohl der Gemeinde suchst, der du angehörst? Ich hoffe, du tust ihr nicht wehe mit Verbitterung und Anstoss, noch tust du ihr Abbruch durch deine Schuld und Nachlässigkeit. Lieber Freund, halte dich zu den Dürftigen des Herrn, trage ihr Kreuz, tue ihnen alles Gute, das dir möglich ist, so wird dir dein Lohn nicht ausbleiben. "Ein ganzes Lieben ist Dein Wille; O, ströme mir aus Deiner Fülle Der Liebe Himmelsfreuden zu!"