10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu Hebräer 10,36
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Erlösung: Befreiung von der nervösen Hetze dieser Welt
Christen wurden oft beschuldigt, reaktionär zu sein, weil sie sich so wenig für die allerneuesten Gedanken begeistern können, die irgendjemand in die Welt setzt. Nun, darüber sollte man sich nicht wundern. Weil ein wahrer Christ aus erster Hand von Gott weiß, wird er vor der nervösen Hetze bewahrt, in die alle Welt verstrickt ist und die gewöhnlich als Fortschritt gepriesen wird. Ein wirklicher Christ passt einfach nicht dazwischen. Er empfindet eine hohe Liebe zu dem, den er nie gesehen hat, spricht täglich vertraut mit Einem, den er nicht sehen kann, erwartet, aufgrund der Tugend eines anderen in den Himmel zu kommen, entäußert sich, um gefüllt zu werden, gibt zu, unrecht zu haben, damit er gerecht erklärt werden kann, wird niedrig, um erhöht zu werden, ist am reichsten, wenn er am ärmsten ist, und am glücklichsten, wenn es ihm am schlechtesten geht! Er stirbt, um zu leben, gibt weg, um zu behalten, sieht das Unsichtbare, hört das Unhörbare und kennt, was alle Erkenntnis übersteigt. Der Mann, der Gott begegnet ist, sucht nichts mehr – er hat es gefunden. Er schaut nicht nach Licht aus – über ihm ist das Licht bereits aufgegangen! Seine Religion beruht nicht auf Hörensagen. Er ist keine Kopie, kein Faksimile-Druck, er ist ein Original aus der Hand des Heiligen Geistes! Er mag die Fanfaren hören, mit der jede neue Parade beginnt – aber er wird auf der Hut sein. Er wartet auf einen Posaunenton, der ihn dem Trubel entreißt und eine Reihe von Ereignissen veranlasst, aus denen am Ende ein neuer Himmel und eine neue Erde hervorgehen werden. Er kann sich’s leisten, abzuwarten!
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Was ist denn das: Geduld? Die griechische Sprache, in der das Neue Testament ursprünglich geschrieben ist, hat hier ein feines Wort, das – wörtlich übersetzt – bedeutet: „Darunter-Bleibung". Da legt uns der Herr irgendeine Last auf. Er weiß schon, warum Er es tut. Er ist der gute Hirte, auch wenn Er uns durch dunkle Täler führt. „Er weiß wohl, was uns nützlich sei …"
Aber unser unverständiges Herz meint es besser zu wissen. Wir halten die auferlegte Last für einen Schaden. Wir wollen sie abschütteln oder drunter weglaufen. „Geduld ist euch Not!" „Darunter-Bleiben ist euch Not", sagt der Apostel. Unter der Last bleiben wollen, weil Gott es will –- das dürfen wir lernen in der Schule Jesu. Unser Heiland nämlich ist auch damit versucht worden, dem Kreuz wegzulaufen. Seine eigenen Jünger haben Ihn immer wieder dazu bringen wollen. Aber der Herr Jesus „blieb darunter". „Er war gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz." Er „blieb darunter", Er war geduldig bis zum Letzten, als Er schrie: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!" Welches Heil ist doch für uns aus diesem Gehorsam und aus dieser „Darunter- Bleibung" Jesu gekommen!
Meint ihr nicht, es sei für uns heilsam, wenn wir nun selbst Geduld und „Darunter- Bleibung" lernten? Nur die Herzen, die unter ihren Lasten stille geworden sind, können die „Verheißung des ewigen Lebens" erlangen. Amen.
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Es war in den Zeiten der ersten Christenheit. Da wurde ein kleines Christenhäuflein furchtbar bedrückt. Wenn eine Not zu Ende ging, fing eine neue an. Darüber ging diesen Leuten der Mut aus. Sie standen in Gefahr, allen Glauben an den Herrn Jesus über Bord zu werfen. „Es geht nicht mehr!" sagten sie. „Was zu viel ist, ist zu viel!" Einer der Apostel hörte von ihrer Not und schrieb ihnen einen herrlichen, trostvollen Brief, der als „Hebräerbrief" heute in unsrer Bibel steht.
In diesem Brief rief er ihnen das Wort zu: „Geduld ist euch not!" In dem griechischen Text hat das Wörtlein „Geduld" einen besonderen Klang. Denn es heißt wörtlich: „Darunterbleibung". Damit sagte also dieser Apostel etwas ganz Großes: Christen sollen so sicher mit der Wirklichkeit ihres Herrn rechnen, daß sie unter einer Last so lange still stehen bleiben, bis Er sie abnimmt.
Eine Frau klagte einmal in ganz großer Trübsal einem erfahrenen Christen: „Ich komme einfach nicht darüber hinweg." Da erklärte ihr der gelassen: „ Wenn man nicht drüber kommt, dann muß man eben drunter bleiben." Dies schlichte Wörtlein hat der Frau wunderbar geholfen. Wenn es so steht, dann ist die christliche Geduld nicht eine Schwachheit, sondern eine ganz große Kraft. Dann heißt, „geduldig sein": „Ja" sagen zu der Last, weil sie aus den Händen des himmlischen Vaters kommt; „Ja" sagen zu der Last, weil dahinter eine ganz große Liebe steht; dann heißt „Geduld": Die Last wollen , weil der himmlische Vater sie will. Amen.
Zitate von Hermann Bezzel anzeigen
Geduld aber ist euch Not.
Er wolle – so unglaublich es klingt, es ist doch ein Gebet, ein Gebet, das den seligen Baron Kottwitz zum Glauben brachte – das Gebet erhören: Übe nicht bloß Geduld, sondern lehre mich auch Geduld mit mir selber! Manchmal bin ich so zufrieden mit mir, dass ich gar keine Aufmunterung zur Geduld brauche. Dann bin ich wieder innerlich gegen mich eingenommen, dass ich mit mir nimmer Geduld haben mag. Manchmal umgibt mich mein Ich so selbstgesättigt, dass ich es bewundere, bald so leer und arm und hohl, dass ich mich mit Ekel von mir wende. Lehre mich Geduld haben mit mir im neuen Jahr, weil du noch nicht die Geduld mit mir verlorst! Und lehre mich Geduld mit deiner armen Gemeinde, mit all denen, die mir befohlen, mit meinen Hausgenossen, mit den Fernen und Nahen, mit denen, die ich liebe und lieben sollte! Lehre mich Geduld um deiner großen Barmherzigkeit willen!