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Predigten zu Hebräer 11,26

"indem er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Durch den Glauben wollte Mose, da er groß war, nicht mehr ein Sohn heißen der Tochter Pharaos, und erwählte viel lieber, mit dem Volke Gottes Ungemach zu leiden, denn die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben und achtete die Schmach Christi für grösseren Reichtum, denn die Schätze Ägyptens, denn er sah an die Belohnung."

Mose hat im Glauben eine wichtige Entscheidung gefällt. Drei Worte unseres Textes wollen wir unterstreichen. Zunächst: "Nicht mehr!" Lange Jahre hiess Mose: "Sohn der Königstochter", also Prinz am Hofe eines großen Reiches. Seine Stellung brachte ihm viel Ehre und Gewinn. Aber: Sein Titel beunruhigte ihn auch. Er entsprach nicht der Wahrheit. Am Hofe Pharaos fühlte er sich nicht heimisch. Herz und Gewissen zog ihn zu seinem Volke, dem verachteten Volke Gottes. Und der Glaube gab ihm eines Tages die Kraft, zu sagen: "Nicht mehr!" und den Fürstentitel aufzugeben. - Wer eine alte Vergangenheit um Gottes willen aufgeben muss, dem gibt der Glaube die Kraft, zu sagen: "Nicht mehr!" - Sodann unterstreichen wir: "Viel lieber!" Mose hat seine Entscheidung nicht getroffen in oberflächlicher Begeisterung. Er hat geprüft und abgewogen. Er sah die Schätze Ägyptens. Die Ergötzung der Sünde konnte er jederzeit haben. Aber - er sah, das ist alles nur "zeitlich", schnell vergänglich, betrüglich und schädlich. Auf der anderen Seite schaute er Gott und sein Reich, das ewige, unvergängliche. Da war seine Entscheidung gefallen: "Nicht mehr!" - Zu dritt: "Grösserer Reichtum". Was wird miteinander verglichen? - Die Schmach Christi und die Schätze Ägyptens. Hätte Mose mit Weltleuten Rat gehalten, sie würden gesagt haben: "Wie?! Als überspannter, bettelarmer, verachteter Frommer dünkst du dich reicher als bisher, wo du über Millionenschätze verfügen konntest? Du bist verrückt geworden." - Ach, dass wir Moses helle Glaubensaugen hätten und erkennten, wie reich der ist, der hier unten Christi Schmach erwählt.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Mose betrachtete "die Schmach des Christus für grösseren Reichtum ... als die Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung. Durch Glauben verließ er Ägypten und fürchtete die Wut des Königs nicht; denn er hielt standhaft aus, als sähe er den Unsichtbaren"

Wenn du für Christus leidest, trägst du Seine Schmach.

Wie konnte Mose, der 1400 Jahre vor Christus lebte, Seine Schmach tragen? Christus ist die griechische Form des hebräischen Titels Messias, was "der Gesalbte" bedeutet. Von vielen Personen im Alten Testament wird gesagt, dass sie zu einem bestimmten Dienst für Gott gesalbt worden sind. Einige haben daher vermutet, Mose hätte an sich selbst als ein Bild des Messias gedacht, weil er das Volk aus der ägyptischen Knechtschaft führte. Sie würden den Vers 26 so übersetzen: "Er achtete die Schmach des von Gott gesalbten Befreiers ..."

Wir meinen aber, es sei besser, diesen Vers auf den Herrn Jesus selbst, den künftigen großen Erlöser, anzuwenden. Wir wissen nicht, wie viel Mose von Christus wusste, sicherlich aber mehr als Abraham, von dem der Herr sagt: "Abraham ... jubelte, dass er meinen Tag sehen sollte und er sah [ihn] und freute sich" (Joh. 8,56).

Der Messias wurde immer als einer betrachtet, der mit seinem Volk eng verbunden war. Wenn sie um der Gerechtigkeit willen litten, taten sie es an seiner Stelle. Darum sagt David: "Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen" (Ps. 69,10). Aus neutestamentlicher Perspektive gesprochen, sagt Paulus: "Ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leibe" (Gal. 6,17).

Aber in gewisser Weise leidet auch Christus mit Seinem Volk. Als der Herr dem Saulus von Tarsus entgegentrat, der die Gemeinde des Herrn heftig bekämpfte, sagte Er: "Saul, Saul, was verfolgst du mich? ... Ich bin Jesus, den du verfolgst" (Apg. 9,4-5).

Mose erwählte, dem Hause des Pharao den Rücken zu kehren und sich mit Gottes Volk zu identifizieren, weil er wusste, dass die Leiden für Christus weit besser waren als alle Reichtümer Ägyptens. Irgendwann wirst auch du um Christi willen Verfolgung erleiden (2. Tim. 3,12), so sei darauf vorbereitet. Wenn es dann soweit ist, folge dem Beispiel des Mose, der Glauben und Mut bewies; denn du weißt, dass Gott dein Schild und dein sehr großer Lohn ist (siehe 1. Mo. 15,1).


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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VON DER WELT ENTWÖHNT

Je länger wir leben, desto mehr sammelt sich an. Doch all diese Dinge verlieren für Christen in der Regel an Bedeutung. Wenn die Prüfungen des Lebens auf dich zukommen und du dich an diese weltlichen Dinge klammern willst, wirst du ihren geringen Langzeitwert schnell erkennen. Bedrängnisse können dich schnell von den Dingen dieser Welt entwöhnen, weil sehr bald offenbar wird, dass diese Dinge nicht in der Lage sind, Probleme zu lösen. In Stresszeiten bieten sie keinerlei Hilfe.

Mose lernte den Wert von Prüfungen zu schätzen – und das, obwohl er am Hof des Pharao als Prinz Ägyptens groß geworden war. Als Mitglied der königlichen Familie genoss er die beste Ausbildung und erreichte schon bald den gesellschaftlichen Höhepunkt, was Reichtum, Ehre und Lebensgenuss betraf. Doch indem er sich mit den Absichten Gottes identifizierte, achtete er „die Schmach des Christus für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens“. Er richtete seinen Blick weg von all den weltlichen Dingen, die ihm zur Verfügung standen, und begann, sich um die Bedrängnisse seines Volkes zu kümmern, die Gott dazu benutzte, um ihn von den materiellen Freuden zu entwöhnen.