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Predigten zu Hebräer 13,22

"Ich bitte euch aber, Brüder, ertraget das Wort der Ermahnung; denn ich habe euch auch mit kurzen Worten geschrieben."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Die Einladung zur Errettung muss sowohl Ermahnungen als auch Warnungen enthalten.

"Ich bitte euch aber, Brüder, ertragt das Wort der Ermahnung!"

Die Hölle ist zweifellos voller Leute, die Jesus Christus nicht aktiv bekämpft haben, sondern nur deshalb ins Verderben "geschlittert" sind, weil sie nicht auf das Evangelium reagiert hatten. Solchen Leuten gilt die Ermahnung von Hebräer 2,1-4. Sie haben die gute Botschaft von der Errettung durch Jesus Christus wahrgenommen; aber sie weigerten sich, Ihm ihr Leben auszuliefern. Und so sind sie an der Berufung Gottes vorbei ins ewige Verderben geraten.

Das Wort Gottes fordert stets eine Antwort. Jeder Lehrer, der etwas erreichen möchte, hat mehr zu tun, als nur Fakten zu liefern; er muss warnen, ermahnen und immer wieder einladen. Vielleicht hat er eindrucksvolle Bibelkenntnisse, doch wenn er nicht leidenschaftlich darauf dringt, dass die Hörer reagieren, so ist er kein guter Botschafter Jesu Christi.

Der Herr selbst hatte diese Leidenschaft. Trotz der Verwerfung durch Sein eigenes Volk, rang Er um seine Errettung: "Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel und ihr habt nicht gewollt" (Mt. 23,37). Da kannst du sehen, wie sehr es Ihm um Sein Volk zu tun war.

Paulus hatte die gleiche Leidenschaft: "Ich sage die Wahrheit, ... dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen; denn ich selbst, ich habe gewünscht, verflucht zu sein von Christus weg für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch" (Röm. 9,2-3). Ein wahrer Lehrer will mehr als akademische Bildung; er will, dass die Menschen richtig auf das Gelernte reagieren.

So wie der Schreiber des Hebräerbriefes müssen wir auch mitunter diejenigen warnen, denen wir Zeugnis geben. Wenn du erleben willst, dass ungläubige Freunde, Verwandte oder Bekannte zu Christus kommen, dann warne sie. Lass sie dein Interesse an ihnen und deine Liebe spüren. Lass bitte niemand ins ewige Verderben gleiten, weil du ihn nicht ausreichend gewarnt hast!


Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung

"Ich ermahne euch, liebe Brüder, haltet das Wort der Ermahnung zugute."

Solange der Mensch ein demütiger, gehorsamer Jünger dem Wort Gottes gegenüber bleibt und den ganzen Willen und Ratschluss Gottes zu unserer Seligkeit hören und befolgen will, wird der Heilige Geist stets Sein angefangenes gutes Werk in ihm vollbringen und fernerhin das. aufdecken, was noch verborgen sein mag, und das berichtigen, was unrichtig ist. Der Zustand aber, der sich nicht gern helfen lässt, tritt ein, wenn der Mensch es gerade zu seinem Grundsatz macht, das Wort, das Bestrafungen und Ermahnungen enthält, nicht anzunehmen, sondern eine gewisse Auswahl aus dem Wort Gottes zu treffen und dabei weder zu hören noch zu beachten, was das Fleisch und die Sünde angreift.

Es ist wohl wahr: Man muss den Unterschied machen, dass man nicht in demselben Augenblick, indem man Christus umfasst, auch den Fluch und das Urteil des Gesetzes im Gewissen umfasst; denn diese kommen nie zusammen. Wer Christus hat, wer seine Gerechtigkeit nur in Ihm sucht oder glaubt, der ist frei von allem Fluch des Gesetzes und muss sich beständig daran halten, denn sonst verspottet oder verachtet er das Blut Christi und alle Verheißungen Gottes. Es geht hier also um die Frage, wie wir vor Gott bestehen.

Was dagegen unseren Wandel hier auf Erden betrifft, so können wir nie genug Ermahnungen, Bestrafungen und Aufmunterungen erhalten; und solche müssen wir dann gern annehmen und uns im Werk und in der Tat danach richten, sofern wir Christen sein wollen. Es gibt Menschen, die neben dem Sinn, dass sie dem Fleisch und dem Wandel nach frei sein wollen, es auch zu ihrem Grundsatz machen, sich nur die Worte auszuwählen, die lieblich und wohl lauten, während sie die scheuen, die sie in ihren Sünden angreifen und beunruhigen. Darauf folgt, dass sie das heilsame Wort der Ermahnung nicht dulden, sondern es für eine Gesetzeslehre halten, vor der sie als Gläubige fliehen müssen, und dass sie auch keine brüderliche Bestrafung und Warnung dulden, sich vielmehr dagegen auflehnen und sich und ihre Sünde verteidigen. Sie lassen sich vielleicht auch bei einem losen, unwirksamen und kraftlosen geistlichen Wissensbrunnen nieder, bei dem man sowohl gottesfürchtiger sein kann als die allgemeine Welt, als auch mit ihr in ganz gutem Einverständnis stehen und im alltäglichen Leben ihr gleich sein kann. - Diejenigen, die diesen Weg einschlagen, sind ganz verloren, sofern nicht ein besonderes Gnadenwunder Gottes geschieht. Denn sie verschanzen sich unausgesetzt hinter dem Grundsatz, den sie gefasst haben, so dass sie die Worte, die sie zurechtweisen wollen, nicht beachten. Sie scheuen das einzige Mittel, dass ihnen helfen würde, scheuen die gesunde Lehre und scheuen die Mühe einer gründlicheren Prüfung.

Es ist dies der breite Irrweg, auf dem zu allen Zeiten viele derjenigen gewandelt sind, die dem ersten Abweg gründlich entgingen, dem nämlich, danach zu trachten, unter dem Gesetz ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, ja, viele, die wirklich zum Glaubensleben gekommen sind, wieviel mehr dann solche, die nicht recht bekehrt gewesen sind. Wie haben die Apostel zu ihrer Zeit doch vor diesen zwei Abwegen gewarnt! Wie stark und laut klagt Luther über sie! "Seht an," sagt er, "wie man sich allenthalben jetzt so närrisch zu dem Evangelium stellt, dass ich schier nicht weiss, ob ich mehr predigen soll oder nicht. Ich wollt schon längst haben aufgehört, wo ich nicht wüsste, dass es Christus auch also ergangen wäre. Denn wenn man predigt, dass es nicht in unserem Leben oder in den Werken stehe, sondern in Gottes Gaben, so will niemand etwas Gutes tun, will niemand züchtig leben oder gehorsam sein, sprechend, man verbietet gute Werke. Wenn man wiederum predigt von einem züchtigen, eingezogenen Leben, so will die Welt bald darauf fallen und eine Leiter gen Himmel bauen. Das will Gott dann nicht leiden. Es taugt nicht ein schändliches Leben, taugt auch nicht ein Wohlleben. Wie sollen wir Ihm denn tun? Welche allein sehen auf das scheinbarlich ehrbare Leben, denen wäre besser, dass sie Huren und Buben wären und im Kot lägen; und dennoch will Gott nicht, dass wir ein schändlich böses Leben führen. Darum musst du zusehen, dass du auf dem mittelsten Steige bleibst, weder zur linken noch zur rechten Seite wankst, sondern ein still, fein säuberliches Leben vor der Welt führst und kein Aufheben davon machst oder für besser hältst, denn ob du schläfst oder wachst. Und gleichwie ich nicht sage: Dadurch will ich den Himmel verdienen, also soll auch alles ehrbar und züchtig Leben frei dahin getan sein, dass niemand sage: Ich will von diesem oder jenem Werk selig werden. Gern möchte ich solche Schüler haben, die wohl verstünden, was ein Christenleben ist; so findet man sie aber nirgends einerlei: Denn der andere Hauf, der will entweder gar zu roh sein, oder er will gar zu heilig sein. Wohlan, der es fassen kann, der fasse es. Wir können nicht mehr, denn dass wir's in die Ohren bringen; Gott muss es fort in das Herze tragen."

O, es stehet mein Verlangen, Liebster Jesu, nur nach Dir; Lass mich treulich an Dir hangen, Schenke Dich zu eigen mir. Ob viel' auch umkehrten zum grössesten Haufen, So will ich Dir dennoch in Liebe nachlaufen; Denn Dein Wort, o Jesu, ist Leben und Geist; Was ist wohl, das man nicht in Jesu geneusst?