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Predigten zu Hebräer 13,8

"Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit."

Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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"Jesus allezeit! Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit."

Die Menschen, auch die geistlichen Väter und Führer, sterben dahin. Wir haben sie nicht immer, Christus bleibt. Wie er gestern war, so ist er heute, so bleibt er in Ewigkeit. - Es gibt Leute, die meinen, das Evangelium von Christus passe nicht mehr für unsere Zeit. Es habe sich überlebt. Der biblische Standpunkt sei überhaupt ein längst überwundener, rückständiger. Wenn die Sünde ein überwundener Standpunkt wäre, dann würde in der Tat die Menschheit über den Sünderheiland hinausgewachsen sein. Wäre es wahr, dass die Menschen sich immer höher entwickeln, immer mehr alles Böse abstreifen, immer reiner, gerechter und selbstloser würden, dann könnte das Evangelium vom Kreuz als überflüssig abgetan werden. - Aber ein Blick in das Leben und Treiben der Menschen, besonders wie es sich in den letzten Jahren gestaltet hat, könnte diese Lobredner des edlen Menschentums eines anderen belehren. In welche Abgründe des Völkerhasses und Klassenhasses, der Ungerechtigkeit und Gewalttat haben wir schauen müssen! Wie haben wahrhaft satanische Mächte der Lüge und Verleumdung ihr Spiel getrieben! Welch trübe Fluten der Unsittlichkeit sind hervorgebrochen! Wie hat schnöde Gewinnsucht die Notlage ausgebeutet! Wahrlich, die Menschheit braucht den Retter von Sünden heute nötiger denn je. Unserem armen Volk hilft allein das Wort von der erneuernden Gnade. Die Menschheit wird mit der Zeit nicht besser, sondern schlechter. Die äußere Kultur steigt, die Technik wird vervollkommnet. Aber die innere Fäulnis wächst in gleichem Grade. Die Bibel hat recht, die eine zunehmende sittliche Verwilderung, ein Überhandnehmen der Ungerechtigkeit weissagt. Wir sehen es schon jetzt, wie sich das Böse unheimlich auswächst. Darum hat sie auch recht, wenn sie nur von einem weiss, der retten kann: Christus. Er muss auch heute eingreifen, sonst geht der Mensch unrettbar verloren. - Hast du, liebe Seele, diesen Retter schon einmal als den deinigen ergriffen und erfahren? Aber ist er es auch heute noch? Gar manche haben nur einen Christus von gestern. Ehedem haben sie seine erlösende Kraft verspürt. Aber dann ist er ihnen ferner getreten. Seine Gestalt ist wie in Nebel und Dunst zerflossen. Er steht heute nicht vor ihrem Seelenauge als ihr einziger Retter, klar und greifbar. Sie haben die Reinigung ihrer Sünden "vergessen". Sie sind eingeschlafen. Sie übersehen, dass wir den Heiland alle Tage brauchen, bis wir vom Glauben zum Schauen kommen. - Wie gut ist's, dass wir ihn jeden Tag haben dürfen! Wir beschweren uns nicht über das ewige Einerlei. Sein Name entzückt uns. Denn alle Tage macht uns die Sünde wieder zu schaffen. Nur in ihm sind wir bewahrt. Alle Tage bleiben wir zurück. Alle Tage fehlen wir, alle Tage hängt sich etwas vom Erdenstaub und Schmutz an. Wir brauchen die Besprengung seines Blutes täglich. Täglich muss er für uns eintreten mit seiner Fürbitte. Gott sei Dank, dass er gestern, heute und in alle Ewigkeit derselbe ist!


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"... derselbe in Ewigkeit."

Je nachdem wir bestimmte Vorstellungen mit dem Wort verbinden, kann uns das Wort "derselbe" schmerzen wie ein Peitschenhieb oder wohltun wie Mutterliebe. Ist das nicht unser Elend, unsere Schande, unsere Trauer, dass wir nicht immer dieselben sind? Dass wir bald großmütig, bald engherzig, hier stark, dort feige, gestern brennend in der Liebe Jesu, und heute lau und lass sind! Demgegenüber bleibt er sich gleich. Er kann seine eigentliche Art nicht verleugnen; da ist kein Wechsel von Licht und Finsternis; seine Absicht, uns zu segnen und uns zu fördern und für das Erbe der Ewigkeit zu erziehen, ist alle Tage die gleiche. Unsere Stimmung, unser Gefühl hat damit gar nichts zu tun; wir müssen nur an seine starke, stetige Liebesabsicht glauben und uns in die Burg zurückziehen, dann mögen die Nebel unserer elenden Gefühle draußen wogen wie ein Meer: sie müssen die feste Burg doch stehen lassen. Und derselbe Jesus, der unsere Ewigkeit hat und unserer Zukunft Trost bleibt wird über die Augenblicksstimmungen wieder Herr werden, dass ich mich schämen muss, überhaupt so verzagt und verstimmt gewesen zu sein. Wann werde ich ihm darin ähnlich werden, dass er auch auf mich sich verlassen kann?

O, Herr Jesu, mache mir die alten Erfahrungen von gestern lebendig für das Heute, damit ich mich mit meinen Schmerzen, Schwächen und Sorgen bergen lerne in das Vertrauen: Du seist derselbe! Deine Liebe bleibt sich gleich. Amen.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Seid mir gegrüßt an diesem ersten Tage des neuen Jahres! Gott, der Allmächtige, habe euch gesegnet um seines geliebten Sohnes willen und euch des Heiles teilhaftig gemacht, das auf die Dauer ist, das die Zeit nicht bringt, aber auch nicht nimmt, sondern das über alle Zeiten erhaben ist. Ein Jahr ist dahin mit allen seinen Sorgen, mit all seiner Mühe. Hinter unserm Rücken ist es mit allem dem, was wir darin durchlebt haben. Das Jahr ist dahin, aber Gottes Wahrheit ist noch nicht dahin. Deshalb haben wir alle Ursache, dem Herrn Dank zu sagen. Steht’s mit unserer Kasse gut, so sollen wir Gott Dank sagen, dass seine Gnade, Langmut und Geduld der Boden unserer Kasse gewesen ist. Steht’s mit unserer Kasse schlecht, so sollen wir ihm dennoch Dank sagen für seine teure Wahrheit, dass er mehr für uns besorgt ist, wo wir Brot und Kleider hernehmen sollen, oder wie wir unsere Schulden bezahlen, als wir es sein können. Haben wir etwas verloren, die Verluste, welche wir hier erleiden, werden allen, die Gott suchen und ihn anrufen in ihrer Not, mit ewigem Gewinn erstattet. Für das Waislein bleibt die Wahrheit, dass, wenn auch Vater oder Mutter es verlassen haben, Gott sich seiner annehmen will. Für die Witwe bleibt der Trost: Er, der dich gemacht hat, ist dein Mann; er, der Allmächtige, dem alles zu Gebot steht! Ja, er bleibt am Leben und stirbt nie, der Vater der Waisen und der Mann der Witwen. Unser Herzenstrost ist: Jesus Christus, gestern und heute und derselbe in Ewigkeit.

Hilf, Herr Jesu, lass gelingen,
hilf, das neue Jahr geht an;
lass es neue Kräfte bringen,
dass aufs neu ich wandeln kann.
Neues Glück und neues Leben
wollest du aus Gnaden geben.


Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung

"Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit."

So ruft der Apostel im letzten Kapitel des Hebräerbriefes aus. Es ist doch ein großer Trost in allen Veränderungen und Wechseln der Zeit, dass Christus noch lebt und derselbe ist gestern und heute und auch in Ewigkeit. Dann wird allem abgeholfen und alles gut werden können. Was wäre auch bei einem Jahreswechsel für die Christen, denen Christus alles in allem ist, tröstlicher, was wäre geeigneter, ihre Losung und ihr Feldgeschrei zu sein, als dies: "Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit"?

Ihr, die ihr Christus kennt, die ihr erfahren habt, wie gut der Herr ist, die ihr erfahren, geschmeckt und gesehen habt, wie lieblich der Herr ist, wie groß Er ist an Gnade und Barmherzigkeit, wie treu und mächtig, in allen Dingen zu helfen, bedenkt, dass Er heute noch ebenso ist wie zu allen Zeiten, heute wie gestern, dieses Jahr wie im verflossenen, und derselbe auch in Ewigkeit. Er kann sich unmöglich ändern. Er ist der "Ewig-Vater", Er ist durchaus unwandelbar, unter allen Wechseln der Zeit derselbe. Nur in uns, in unseren Gefühlen, Gedanken und Empfindungen gehen Wechsel und Veränderungen vor. Aber Christus ist unverändert.

Lassen wir uns z. B. daran erinnern, wie Er uns die Sünden ganz unverdient vergeben, wie Er uns als ganz Gottlose aus lauter Gnade durch Sein eigenes Verdienst gerecht gemacht hat. Dasselbe tut Er noch alle Tage. Wie Er uns getröstet hat, als wir nicht wert waren, getröstet zu werden, sondern eher verdient hätten, gestraft und verworfen zu werden, so will er uns ebenso unverdient noch heute trösten. Wenn wir uns entsinnen, dass Er uns jeweils aus Not, aus Sünden und Versuchungen erlöst hat, wenn wir selbst nicht die geringste Kraft hatten, uns davon zu befreien, so wissen wir, dass Er zu Seiner Zeit noch dasselbe tun will und kann. Wenn wir zu erzählen wissen: "Dieses oder jenes Mal war ich ganz abgekommen, verwirrt und verkehrt, ein verlorenes Schaf, Er aber, der gute Hirte, suchte mich auf und holte mich zurück, belebte mich wieder mit Seinem Wort und führte mich zu sich", - seht, so wissen wir, dass Er auch in künftigen Zeiten stets dasselbe tun will, denn Er ist immer derselbe. - "Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit!" Er hat uns gewiss noch nicht Seine letzte Wohltat erwiesen! "Er hat uns zuerst geliebt." Und "wie Er hatte geliebt die Seinen, die in der Welt waren, so liebte Er sie bis ans Ende."

Solchen Trost haben wir aber nicht nur aus unserer eigenen kurzen und beschränkten Erfahrung. Seit der Erschaffung der Welt geht durch alle Jahrhunderte hindurch dieselbe Erfahrung der Gnade und der Kraft unseres Herrn Jesus Christus. "Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit!"

Wenn wir sehen, wie Er einst die Sünder annahm und die gröbsten Missetaten vergab, dann wissen wir, dass Er dasselbe noch jetzt mit uns tut. Wenn Er einst zu einer berüchtigten Sünderin, die zu Seinen Füßen weint, spricht: "Dir sind deine Sünden vergeben' gehe hin mit Frieden"; wenn Saulus, der ein "Lästerer, ein Verfolger und ein Schmäher" war, der begnadigste Apostel wird; wenn David, der nach dem Genuss der allerhöchsten Gnade noch in die blutigsten Missetaten fiel, aufs neue die Versicherung der Gnade und der Vergebung erhält, dann wissen wir, dass die Gnade unseres Herrn Christus kein Ende hat, dass Er noch all denen, die Ihn suchen, alles vergeben will. Ja, wenn wir sehen, wie Er trotz der Schwachheiten Seiner Jünger nie ermüdete, sie zwar unausgesetzt strafte und zurechtwies, sie aber nie verwarf, dann wissen wir, dass Er auch unser nie müde werden wird. Wenn wir sehen, wie bereitwillig Er war, Gebete zu erhören, auch wenn ein Gebet so kurz war, dass es nur in dem Berühren Seiner Kleidung bestand, dann wissen wir, dass Er es auch heute noch ebenso tut. Denn bei allem sollen wir bedenken, dass Christus noch heute ganz derselbe ist. - "Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit!" Dieses ist ein unbeschreiblich großer Trost und eine feste Burg, und wenn die Zeiten wechseln, ja, stürmisch und finster werden, dann kann ein Christ dennoch mit Freuden singen: "Ich sitze unter dem Schatten, dessen ich begehre! Du, Herr, bist meine Stärke, mein Fels, meine Burg, mein Erretter, mein Gott und mein Hort!" - "Du aber bleibst, wie Du bist, und Deine Jahre nehmen kein Ende."

Jesus ist heut' wie vor Jahren; Er macht uns von allem frei. Mit Ihm muss es uns gelingen; halte dich in allen Dingen nur an Seine Macht und Treu! Jesus Christus, gestern, heute; Er macht uns von allem frei!


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Noch jetzt offenbart er sich als die allmächtige Liebe, Halleluja! Man sagt freilich gewöhnlich in unsern ungläubigen Tagen: Die Zeit der Wunder ist vorüber; Gott tut keine Wunder mehr; Jesus tut keine Wunder mehr; es gibt keine Offenbarung der Herrlichkeit des Sohnes Gottes mehr: wir müssen uns mit dem begnügen, was vor achtzehnhundert Jahren geschehen ist. Das heißt aber nichts anders als behaupten: Gott ist gestorben; Jesus ist gestorben; es gibt keinen lebendigen Gott, keinen lebendigen Heiland; er ist ein toter Götze, ein Gott, der nichts machen kann, dem die Hände durch die Natur, die er selbst geschaffen hat, gebunden sind. - Nein, nein, Jesus lebt, und die Zeit der Wunder ist nicht aus; er ist noch der nämliche wie vor achtzehnhundert Jahren; seine Liebe ist noch eben so unendlich brennend; seine Allmacht ist noch die nämliche; Jesus Christus, heute und gestern und derselbe in Ewigkeit. Es ist Wahrheit und bleibt Wahrheit, was er gesagt hat: »Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden«; - »Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.« Freilich muß man sagen: Jesus offenbart seine Herrlichkeit nicht mehr so sichtbar und in die Augen fallend, wie in den Tagen seines Fleisches. In seinem kurzen dreijährigen Lebenslauf auf Erden waren unzählige Wunder, Erweisungen und Offenbarungen seiner Herrlichkeit zusammengedrängt, und so auch im Lauf der Apostel. Auch liest man in der Kirchengeschichte noch von Wundern, die in der Kraft des Namens Jesu verrichtet wurden, bis hinein in das vierte Jahrhundert. So ist es nun nicht mehr. Warum nicht? Erstlich wohl deswegen, weil diese Wunder haupt- sächlich notwendig waren zur Gründung einer christlichen Kirche: nachdem diese gegründet war, hörten sie je mehr und mehr auf; sodann aber hauptsächlich um unseres Unglaubens willen. Als der Heiland einmal in Nazareth war, so heißt es von ihm: er habe keine Wunder verrichten können um ihres Unglaubens willen; und das ist der Charakter unserer Zeit. Um unseres Unglaubens willen geschehen so wenig Wunder unter uns. Es ist ein Vernunftsgeist, ein Grübelgeist ausgegangen in alle Welt, und von diesem Geist der Zeit sind wir alle mehr oder minder angesteckt; wir sind aus der Einfalt gewichen und in Vielwisserei hineingekommen; unsere Zeit ist schon längst über die Grenzen unserer eingeschränkten Vernunft hinausgeflogen, und hat das dem Urteil der Vernunft unterworfen, und Grund und Ursache da erforscht, wo man nur in Einfalt glauben und in Bescheidenheit und Demut die Hand auf den Mund legen sollte. Darum kann Jesus so selten Wunder unter uns tun: denn er betrübt sich über unsern stolzen Unglauben.

Das werden froh die Deinen dir bezeugen, Held Israels, daß du derselbe seist; mag deine Hand sie züchtigen und beugen: sie bleiben doch; Vorkämpfer ist dein Geist. Zu vielen Glanz gab deine Sonne schon; wir wollen nicht zurück zur alten Nacht! Wer einmal dich erkannt und deine Macht, vertraut dir tausendmal, o Menschensohn!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Ein Segen: Die unwandelbare Treue Gottes

In unserer Beziehung zu unserem himmlischen Vater ist es eine besondere Gnade, dass Er uns um unsertwillen liebt und unsere Liebe mehr schätzt als Galaxien neu erschaffener Welten. Darüber hinaus ist es beglückend, Seine Treue zu entdecken – denn was Er heute ist, wird Er auch morgen und übermorgen und im nächsten Jahr sein! Tatsächlich: Die Gemeinschaft Gottes mit Seiner erlösten Familie ist unaussprechlich schön. Er geht mit Seinen Erlösten in einer freundlichen, rückhaltlosen Weise um, die der Seele Ruhe und Heilung bringt. Er ist weder empfindlich noch selbstsüchtig noch voll wechselnder Emotionen. Es ist nicht schwer, Ihm wohlzugefallen, wenn Er auch schwerlich zufriedenzustellen ist. Er erwartet von uns nur das, was Er uns zuvor bereitet hat. Er sieht sofort jedes Bemühen, Ihm wohlzugefallen, und genauso schnell übersieht Er unsere Schwächen, wenn Er weiß, dass wir Seinen Willen tun wollten. Ganz sicher: Er liebt uns um unsertwillen! Leider können sich viele Christen nicht von ihren verkehrten Gottesvorstellungen frei machen, und diese Vorstellungen vergiften ihr Herz und zerstören ihre innere Freiheit. Diese Freunde dienen Gott nur unwillig, wie der ältere Bruder. Sie tun das Rechte ohne Schwung und ohne Freude und scheinen allesamt unfähig zu sein, die jubelnde, geisterfüllte Feier nachvollziehen zu können, die wegen des heimgekehrten »verlorenen Sohnes« veranstaltet wurde. Ihre Gottesvorstellung scheidet die Möglichkeit aus, dass Gott sich über Sein Volk freut! Wie schön wäre es, wenn wir erkennten, dass es leicht ist, mit Gott zu leben, wo Er doch die Summe aller Geduld und das Wesen aller guten Absichten ist.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Die ewige Wahrheit

Viele Diskussionen in unseren Gemeinden drehen sich um die Frage, warum es an geistlicher Vollmacht, an geistlicher Kraft mangelt. Was sagt das Neue Testament dazu? Die Apostel gingen so vor, dass sie als Fundierung gute, umfassende biblische Gründe dafür nannten, dass man dem Heiland folgen soll, dass man dem Heiligen Geist Raum geben soll, so dass er die großen christlichen Tugenden in unserem Leben entfaltet.

Auf diesem Hintergrund kommen wir im Glauben und voll Freude zu der ewigen Wahrheit von Hebräer 13,8: »Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.« Diese Aussage gibt allem, was der Hebräerbrief sonst noch an Lehre und Ermahnung enthält, große Bedeutung. In diesem einen Vers finden wir Wahrheit voll moralischer und geistlicher Dynamik, wenn wir bereit sind, unseren Glauben zu praktizieren und ihn unserer bedürftigen Welt zu zeigen.

Ich denke, diese Tatsache, diese Wahrheit, dass Jesus Christus in Seiner Gemeinde als der ewig lebende, sich nie verändernde Herr von allen bekannt sein möchte, könnte uns aufs Neue die Vollmacht und das Zeugnis bringen, wie sie die frühe Christenheit hatte.


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Wir haben einen Gott, der in alle Ewigkeit derselbe bleibt, sowohl in Seiner unbestechlichen Gerechtigkeit und in Seinem gerechten Zorn als auch in Seiner Treue und unermüdlichen Liebe. Alle Seine Eigenschaften zeigen sich in völligem Gleichmaß und vollkommener Harmonie.

Auch für den Glaubenden, Sein Kind, das Er um einen hohen Preis erkauft hat, ist Er gestern, heute und in Ewigkeit derselbe. Was Er in der Vergangenheit war, das ist Er auch heute und wird es morgen sein, der Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel. Er möchte, daß die Wechselfälle unseres Lebens uns lehren, uns auf Seine Beständigkeit zu stützen. Unsere andauernden oder vorübergehenden Schwierigkeiten sollen uns lehren, Gott auf die Probe zu stellen. Dadurch wird unser Glaube geläutert und lernt, bei Ihm zur Ruhe zu kommen. So wird er geprägt von der unwandelbaren Beständigkeit dessen, der sich nie ändert. Wie ruhig macht uns das angesichts der Oberflächlichkeit und der wechselnden Strömungen der Menschen! Der Glaube, der in einem unveränderlichen, treuen, ewigen Gott verankert ist, steht im völligen Gegensatz zu dieser Welt, deren Kennzeichen Wechsel und Unbeständigkeit sind.

Abraham und Josua, David und die Propheten, Paulus und eine Wolke von unzähligen Zeugen aus allen Zeitaltern, sind auf alle mögliche Weise und von allen möglichen Richtungen her geprüft und angefochten worden. Aber sie alle haben in ihrem Leben etwas von der Unwandelbarkeit der Verheißungen ihres Gottes offenbar gemacht. Ein fester Glaube ist eine geistliche Kraft, die beunruhigte Seelen anzieht. Sie wissen, wohin sie sich zu wenden haben, um geistliche Hilfe zu finden.

Darum wollen wir uns nicht wehren gegen schwierige Erfahrungen... unser himmlischer Vater möchte uns dadurch immer vertrauter werden, sich uns immer völliger offenbaren. Er ist gestern, heute und in Ewigkeit derselbe. In der Erhabenheit dieses Ausblicks auf Ihn selbst werden wir Ruhe finden. Wir lernen, alle Ereignisse so zu beurteilen, wie Er es tut, mit der Gesinnung, die in Ihm ist.