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Predigten zu Hebräer 2,3

"wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung vernachlässigen? welche den Anfang ihrer Verkündigung durch den Herrn empfangen hat und uns von denen bestätigt worden ist, die es gehört haben,"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Viele Menschen wissen, was in der Bibel steht; aber sie ziehen keine Konsequenzen daraus.

"Wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung missachten? Sie ist [ja], nachdem sie ihren Anfang [damit] genommen hatte, dass sie durch den Herrn verkündigt wurde, uns gegenüber von denen bestätigt worden, die es gehört haben"

Nie werde ich die Dame vergessen, die in mein Büro kam. Sie war eine Prostituierte und bat flehentlich um Hilfe. Ich sprach mit ihr über die Forderungen, die Christus an sie stellte und fragte sie, ob sie ihre Sünden bekennen und Christus als Herrn ihres Lebens annehmen wollte. Sie willigte ein und betete. Es sah aus, als meine sie es ernst.

Dann schlug ich vor, das Buch, in dem sie alle ihre Bekanntschaften notiert hatte, zu verbrennen. Sie sah mich ungläubig an und sagte: "Wie bitte?" - "Wenn Sie für Jesus Christus leben wollen", erklärte ich ihr, "und Sie wirklich Seine Vergebung empfangen und Ihn als Herrn angenommen haben, dann müssen Sie das beweisen."Aber das Buch ist eine Menge Geld wert", sagte sie,"das will ich nicht verbrennen."Nachdem sie es in ihre Tasche zurückgesteckt hatte, blickte sie mir gerade in die Augen und sagte:"Ich glaube, ich will Jesus doch lieber nicht."

Als es um die Kosten ging, war sie nicht bereit. Ich weiss nicht, was aus ihr geworden ist; aber ich trage Leid um sie und andere ihresgleichen.

Ich bin sicher, du kennst ähnliche Menschen. Sie wissen und glauben, dass Jesus der Retter ist; sie wissen, dass sie Ihn brauchen, aber sie sind nicht bereit, sich Ihm auszuliefern. Vielleicht gehen sie auch zur Kirche und hören das Wort Gottes. Sie gleichen dem Menschen, der glaubt, dass man im Boot nicht ertrinkt, aber niemals wagt, sich hineinzubegeben.

Solch ein Schicksal ist das allertragischste. Diese Menschen müssen gewarnt werden. Sie bedürfen eines kräftigen Anstosses auf Christus zu. Möge der Herr dich als Werkzeug gebrauchen, durch das noch viele gerettet werden, die begriffen haben, dass sie sich entscheiden müssen.


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Wie wollen wir entfliehen, so wir eine solche Seligkeit nicht achten?"

Kann diese Frage im Ernst noch an Menschen gestellt werden, die jetzt schon etwas von solcher Errettung geniessen? Oder passt sie nicht vielleicht nur auf solche, die, weil sie die Kraft und Wirklichkeit Jesu gar nicht erfahrungsgemäss einschätzen können, sich von der blossen Heilsbotschaft geringschätzig abkehren? Müsste dann nicht die Fürbitte Jesu ihnen allen gelten: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Damit ein Schuldmoment hinzukomme, muss der Mensch doch wenigstens davon überzeugt werden, dass ihm mit diesem Evangelium eine große, herrliche, wichtige Gabe nahe kommt und dass er sein Heil von sich stösst, wenn er nicht darauf eingeht. Vielleicht passt die Mahnung auch auf uns, wenn wir uns vom Gefühl des Augenblicks vortäuschen lassen, als wären Schmerzen und Sorgen von heute grösser und schrecklicher als die gewisse Errettung von der Sünde durch Jesus. Prüfe dich, mein Herz, ob dir in jedem Augenblick die Grösse deiner Seligkeit so deutlich vor dem inneren Sinn steht, dass daneben die kleinen Erdendinge auch wirklich so erscheinen, wie sie in der Tat sind - nämlich wirklich klein!

Herr, unser Gott, gib uns dankbare Herzen für die erlebte Errettung und lass uns groß erscheinen, was groß ist, dass wir davon einen richtigen Maßstab für all das andere hernehmen. Ist uns die Seligkeit gewiss, dann nimm den Erdendingen ihren Glanz und ihre Grösse. Amen.


Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung

"Wie wollen wir entfliehen, so wir eine solche Seligkeit nicht achten?"

Gott ist Liebe! Weder Menschen- noch Engelszunge kann die Liebe Gottes würdig genug beschreiben. Wer bedenkt aber, dass, je grösser die Gnade ist, desto grösser auch die Gefahr ist, wenn die große Gnade versäumt, verachtet, missbraucht wird. Wer vermag zu erkennen, dass außer der unendlichen göttlichen Liebe eine ebenso unendliche Gerechtigkeit und Heiligkeit im Wesen Gottes ist. Gerade weil die Gnade so groß ist, ist der Liebeseifer Gottes und Sein gerechtes Urteil über diejenigen, die die große Gnade nicht achten, sie nicht suchen, schätzen und annehmen, um so erschrecklicher! "Wenn ich nicht gekommen wäre und hätte es ihnen gesagt," sagt Jesus, "so hätten sie keine Sünde; nun aber können sie nichts vorwenden, ihre Sünde zu entschuldigen."

Nachdem der Apostel die große Gnade und Herrlichkeit Gottes dargestellt hat, die die Welt in der letzten Zeit empfangen hatte, indem der eingeborene Sohn aus dem Schosse des Vaters kam und zu uns redete, sagte er: "Wie wollen wir entfliehen, so wir eine solche Seligkeit nicht achten?" Christi Blut wird und muss unbedingt zum Leben und zur Seligkeit, zur Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung gereichen, oder aber es wird zum Gericht und zum Fluch über uns kommen, wie es einst über die Juden kam! "Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth!"Denn, muss der, der das Gesetz Mosis bricht, ohne Barmherzigkeit sterben,"sagt der Apostel,"wieviel ärgere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Testamentes unrein achtet?"Aber"den Sohn Gottes mit Füßen treten" bedeutet, Ihn nur so gering zu achten, dass Er einem gleichgültig ist, dass man Ihn nicht sucht, Ihm nicht huldigt und Ihn nicht umfasst und damit Sein eigen, Sein Jünger, Sein Freund und Nachfolger wird. Denn, was man so gering achtet, dass man sich nicht bückt, um es von der Erde aufzuheben, das tritt man mit Füßen. Nicht alle Juden, über die Gottes erschreckliches Rachegericht ergangen ist, hatten Christus geschmäht oder gepeinigt, eine ganze Schar weinte sogar bei Seinem Leiden, und doch erlitten alle dasselbe Strafgericht, nur darum, weil sie Ihn nicht so aufnahmen, dass sie Seine Jünger, Seine Nachfolger werden konnten.

Was aber tut nun der heilige, eifrige Gott mit dem Menschen, der Seine Liebe, Seinen Sohn und die Stimme Seines Geistes verachtet? Er macht mit ihm nichts Schlimmeres, als dass Er ihn sich selbst überlässt. Er wird vom Geist des Herrn verlassen, wird nicht mehr vom Geist erweckt, beunruhigt oder erleuchtet, sondern kann seinen eigenen Weg gehen, seinem eigenen Rat, seinem eigenen Gefallen folgen, ohne Züchtigung, ohne Furcht, ohne Fürsorge um die Seele, - ja, er wird ganz sicher in der Sünde gelassen. Dann wird er so verblendet und verkehrt in seinem Sinn und seinen Gedanken, dass er alles zu seinem Verderben und Schaden anwendet und dass alles, was Gott zum Segen gegeben hat, ihm zum Fluch gereicht. Was ihm zur Erleuchtung gegeben ist, gereicht ihm zur Verblendung; was ihm zur Erweckung gegeben ist, wird ihm zur Verstockung; was zum Trost und zur Seligkeit gegeben ist, gereicht ihm zu ewiger Qual und Verdammnis. Das macht der Eifer des Herrn Zebaoth!

"Es ist dies eine Eigenschaft, eine Regierungsweise Gottes", sagt ein alter Geistesmann, "vor welcher ich von Herzen bange werde, um derentwegen ich mich heiser gerufen habe und bin dennoch nie genug gehört worden. Es ist die Eigenschaft, die Weise, von der David sagt:"Herr, bei den Reinen bist Du rein, und bei den Verkehrten bist Du verkehrt."Mit den Reinen, d.h. denjenigen, welche eine reine Absicht haben, wenn sie Dir nahen, redest Du einfältig, offen, begreiflich und erleuchtest und leitest sie gnädiglich; bei den verkehrten aber bist Du verkehrt, geckest sie und verblendest sie."

Meint jemand, dass dies zu hart von Gott geredet sei, so lese er die Worte unseres Herrn bei Mt. 13, 10-15, wo Er selbst ausdrücklich sagt, dass Er deshalb in Gleichnissen rede, auf dass dem, der da hat, mehr gegeben werde, so dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat. In Mt. 11, 25 sagt Er, dass Er dieses den Weisen und Klugen verborgen habe usw. Und 2. Thess. 2 sagt der Apostel ausdrücklich: "Dafür, dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen, dass sie selig würden, darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, dass sie der Lüge glauben, auf dass gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben."

So nachdrücklich kann Gott seine Verächter strafen. Es ist schwer, gegen Gott zu streiten. "Schrecklich ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen." Es ist das beste, auf gutem Fuße mit dem zu stehen, der alle Gewalt im Himmel und auf Erden hat. Denen, die Ihn suchen, lieben und Ihm folgen, wird Barmherzigkeit, unendliche Barmherzigkeit, Güte und Treue in allen ihren Lebenstagen widerfahren; aber - "die einem anderen nacheilen, werden groß Herzeleid haben."

Ach, sich'rer Mensch, wach auf, wach auf, Halt ein in deinem Sündenlauf, Auf, ändre doch dein Leben! Wach auf, denn es ist hohe Zeit, Dich übereilt die Ewigkeit, Dir deinen Lohn zu geben! Vielleicht ist heut' der letzte Tag, Wer weiss doch, wann man sterben mag?


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Bezeichnend ist der niedrige Stand der moralischen Begeisterung

Nur auf einem Feld menschlicher Interessen scheinen wir in der westlichen Welt träge und apathisch zu sein: Das ist das Feld der persönlichen Religion. Das Gemeindevolk behandelt die Angelegenheit der Beziehung zu Gott auf eine langweilige und halbherzige Weise, die ganz im Gegensatz zum sonstigen Tatendrang steht und darüber hinaus im krassen Missverhältnis zu der Bedeutung dieser Angelegenheit! Dante kam bei seiner imaginären Höllenreise zu einer Gruppe verlorener Seelen, die fortwährend seufzten und klagten, während sie ziellos in der düsteren Luft umherschwebten. Virgil, sein Führer, erklärte ihm, dies seien die »Armseligsten«, die »beinahe Seelenlosen«, die während ihrer Erdenzeit nicht genug moralische Kraft besessen hatten, um entweder gut oder böse zu sein. Sie hatten weder Lob noch Tadel verdient, und ihr Los teilten sie mit den Engeln, die sich weder für Gott noch für Satan entschieden hatten. Der Schreiber schildert die Verdammnis aller schwächlichen und unentschiedenen Leute. Für alle Zeit sind sie von der Hölle ausgeschlossen und ebenso vom Himmel, der durch ihre unreine Gegenwart beschmutzt würde. Nicht einmal ihre Namen werden je wieder genannt, weder im Himmel noch auf der Erde, noch in der Hölle. Hat Dante vielleicht auf seine Weise gesagt, was unser Herr lange zuvor der Gemeinde in Laodicea vorhielt? »Ach, dass du kalt oder heiß wärest! Also, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde!« Der niedrige Pegel unseres moralischen Enthusiasmus weist vielleicht auf etwas Entscheidendes hin, dessen ungeheure Bedeutung wir uns nicht einzugestehen bereit sind!