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Predigten zu Hebräer 2,8

"du hast alles seinen Füßen unterworfen." Denn indem er ihm alles unterworfen, hat er nichts gelassen, das ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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"Jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen"

Gottes ursprüngliche Bestimmung für den Menschen ist durch die Sünde eingeschränkt worden.

Gott gab dem Menschen die Herrschaft über die ganze Erde. Er brauchte nichts zu tun, als dies anzunehmen und sich der für ihn vorbereiteten Erde zu erfreuen. Aber Adam sündigte und Satan entriss ihm die Krone. Die Herrschaft hatte gewechselt: Von da an herrschte die Erde über den Menschen.

Das kann man schnell überprüfen, indem man die Anstrengungen beobachtet, die unternommen werden, um das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen. Umweltbewusstsein ist ein Schlagwort unserer Tage. Doch auch mit der modernsten Technologie haben wir die Erde nicht "im Griff".

Was geschah, als Adam gesündigt hatte? Man konnte nicht mehr ohne Anstrengung ernten, was die Erde hervorgebracht hatte; jetzt musste man "im Schweiße des Angesichts" arbeiten (1. Mo. 3,18). Und die Frauen hatten Schmerzen bei der Geburt zu erleiden (3,16). Bald gab es den ersten Mord in Adams Familie. Schließlich musste Gott beinahe das gesamte Menschengeschlecht wegen seiner Ausschweifungen in der großen Flut ertränken.

Weite Bereiche des Tierreichs leben in Furcht vor dem Menschen und können nicht gezähmt werden. Wo die Erde einst reichlich gute Dinge hervorbrachte, wachsen jetzt Dornen, Unkraut und anderes, was Mühsal bereitet. Unerträgliche Hitze oder Kälte, giftige Pflanzen und Tiere, Erdbeben, Wirbelstürme, Flutwellen, Orkane und Krankheiten sind alle Ergebnisse des Sündenfalls. Der Mensch ist nicht mehr König, sondern Sklave - ein sterbendes Geschöpf, das einen aussichtslosen Kampf gegen eine sterbende Erde führt.

Erstaunlicherweise ist sich die Erde ihres Zustands bewusst: "Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden - nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat" (Röm. 8,20). Jetzt erwartet sie sehnlich den Tag, an dem die Söhne Gottes - die Gläubigen - in dem Reich Christi offenbar werden, weil sie dann von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit sein wird (die Verse 19.21.22).

In dem wunderbaren Plan Gottes ist ein Tag vorgesehen, an dem der Mensch die einst verlorene Herrschaft wieder antreten wird. Möge unser Herr diesen Tag bald erscheinen lassen!


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Wenn ein Sünder wäre, der verzagte, ob er auch könnte loskommen, ob er auch frei werden könnte von seinen langen Gewohnheitssünden, diesem dürfte man getrost sagen: Verzage nicht, denn Jesus ist die allmächtige Liebe.

Wenn es freilich auf dich ankäme, auf deine eigene Kraft, dann müßtest du verzagen; aber er will es tun; ergib dich nur ihm; er will es ausführen. Siehe, in seiner großen Arbeit hat er auch für dich gearbeitet; in seinem Tode und in seiner Auferstehung liegt auch für dich Kraft genug, abzusterben dem alten Menschen, und aufzustehen, um in einem neuen Leben zu wandeln. Siehe an, wie viele hat er schon aus dem Sündenschlamm herausgegriffen, siehe was der Apostel zu den Korinthern sagt: »Und solche (Diebe, Geizige, Trunkenbolde, Lästerer oder Räuber) sind einige von euch gewesen. Aber ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.« Und dies hat er schon an so viel tausend Seelen getan, die bereits vor seinem Thron stehen in weißen Gewändern: darum verzage nicht, seine allmächtige Liebe ist noch nicht verkürzt.

Und wenn eine Seele sich vor dem Tod und Zorn Gottes fürchtete und dächte: Wie wird air's gehen, wenn du von hinnen mußt? - Dieser darf man auch sagen: Verzage nicht! Wenn du dich an ihn hältst, wenn du alle eigene Gerechtigkeit in dir töten und dich nur auf ihn gründen lassest, wenn du auf Jesu Wunden traust und an ihm bleibst, so kann dir der Tod nichts tun; Jesus, die allmächtige Liebe, hat die Todestüren gesprengt und den armen Sündern einen freien, offenen Durchgang zum ewigen Leben erworben. Kann doch selbst kein Tod uns töten, sondern reißt unsern Geist aus viel tausend Nöten; schließt das Tor der bittern Leiden und macht Bahn, daß man kann gehn zu Himmelsfreuden. Und wenn eine begnadigte Seele wäre, die etwa auf den blöden, verzagten Gedanken käme, ob sie sich auch vollends durchschlagen möchte durch diese Welt, bei allen Versuchungen und Reizungen zur Sünde, zum Unglauben, zum Abfall - auch ihr darf man sagen: Verzage nicht, durch Gottes Macht kannst und wirst du bewahrt werden zur Seligkeit. »Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen; aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer.« Jesus Christus ist die allmächtige Liebe, heute und gestern und dieselbe in alle Ewigkeit.

Wie haben, o Herr, wir in unseren Jahren dies vielfach - dem Zweifel zur ewigen Schmach - mit stiller Bewunderung kräftig erfahren, wenn Trost uns und äußere Hilfe gebrach! O gib deinen Armen, dein Königserbarmen mit voller Erhebung und seligen Weisen mit Worten und Werken lebendig zu preisen.