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Predigten zu Hesekiel 22,8

"Meine heiligen Dinge hast du verachtet und meine Sabbathe entweiht."

Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Gottes Heiligtümer entweiht

»Dein Name werde geheiligt.« Sieh, so lernst du aus dem Vaterunser an erster Stelle deine große Not und dein Elend kennen, dass du ein Gotteslästerer bist, sodass du vor deinem eigenen Gebet erschrecken musst, wenn du bedenkst, was du betest. Denn es ist wahr, dass du Gottes Namen bisher noch nicht geheiligt hast. Stattdessen hast du ihn entheiligt! Daraus geht hervor, dass dein Entehren des Namens Gottes eine schwere Sünde ist und dass du – wenn Gott gerecht richten wollte – das ewige Feuer verdient hättest. Wohin willst du nun fliehen? Dein eigenes Gebet überführt dich und ist gegen dich und verklagt dich. Da liegst du nun, und wer hilft dir? Sieh, wenn du nun so ernstlich Buße getan und du dich durch die Erkenntnis deines Elends gedemütigt hast, dann kommt als Nächstes die tröstliche Lehre und richtet dich wieder auf, denn das Gebet lehrt dich, dass du nicht zu verzweifeln brauchst, sondern Gottes Gnade und Hilfe in Anspruch nehmen darfst. Denn du sollst gewiss sein und fest glauben, dass er dich dies Gebet lehrte, weil er dich erhören will. Denn nur solche sind angenehm vor Gott, die ernstlich bekennen, Gottes Namen verunehrt zu haben, und doch von Herzen begehren, dass er geheiligt werde. Denen aber, die sich auf ihr Gefühl verlassen und nicht glauben, dass sie Gottes Namen verunehren, ist es unmöglich, errettet zu werden; denn sie sind noch zu frei, zu sicher und zu hochmütig und zeigen keine Gottesfurcht. Sie gehören noch nicht zu denen, die Christus ruft: »Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.«