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Predigten zu Jeremia 20,12

"Und du, der HERR der Heerscharen, der du den Gerechten prüfst, Nieren und Herz siehst, laß mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Rechtssache anvertraut."

Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Sei vollkommen ehrlich, wenn du betest!

Ein wichtiges Element wahren Betens wird in unserem unechten Zeitalter nur allzu leicht übersehen. Dieses wichtige Element ist einfach schlichte Ehrlichkeit! Der fromme David M’Intyre schrieb einmal: »Ehrlichkeit geziemt uns, wenn wir in Seiner reinen Gegenwart knien.« Dann fuhr M’Intyre fort: »Bei einer Gelegenheit hatte Jeremia Gott falsch wiedergegeben. Er schrie wie im Zorn: ›HERR, du hast mich betört, und ich habe mich betören lassen.‹ Das sind schreckliche Worte, die er vor dem äußert, der die unwandelbare Wahrheit ist. Aber der Prophet sprach aus, was er fühlte, und der Herr vergab ihm nicht nur, sondern begegnete ihm dort und segnete ihn.« Ich erinnere mich eines anderen ungewöhnlich eindringlichen geistlichen Schreibers, der zu größter Ehrlichkeit beim Beten riet, selbst bis zu einem Maße, das ans Unverschämte grenzt. »Wenn du beten willst« – so sagte er – »und verspürst gar keine Lust dazu, dann sag es Gott mit ungeschminkten Worten. Wenn dich Gott und geistliche Dinge langweilen, dann bekenne es unumwunden.« Dieser Rat mag manchen überempfindlichen Heiligen erschrecken, trotzdem ist er ganz und gar in Ordnung. Gott liebt die lautere Seele, selbst wenn sie sich in ihrer Unwissenheit tatsächlich der Unbesonnenheit beim Beten schuldig gemacht hat. Der Herr kann Unwissenheit schnell kurieren – aber für Unehrlichkeit gibt es kein Heilmittel. Wir können an dieser Stelle etwas lernen, wenn wir wollen!