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Predigten zu Jeremia 5,22

"Wollt ihr mich nicht fürchten, spricht der HERR, und vor mir nicht zittern? der ich dem Meere Sand zur Grenze gesetzt habe, eine ewige Schranke, die es nicht überschreiten wird; und es regen sich seine Wogen, aber sie vermögen nichts, und sie brausen, aber überschreiten sie nicht."

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"... der ich dem Meer den Sand zum Ufer setze, darin es allzeit bleiben muss, darüber es nicht gehen darf..."

Darüber habe ich an der Ost- und Nordsee, am Schwarzen Meer und an der Küste Palästinas staunen müssen. Der stille, weiche Sand und das brausende, mächtige Meer - welche Gegensätze! Wenn wir doch endlich so die Lammesart der wehrlosen Überwinder kennen und üben lernten, dass sich an uns die Wucht und Wut der Feinde Jesu brechen müsste. Lautlose Kraft! Im scheinbaren Unterliegen und den Kürzerenziehen dennoch den endgültigen Sieg über die Leidenschaft erlangen! Warum ziehen wir unsere Aufgeregtheit seiner Stille vor? Weil wir eingebildete Besserwisser sind, die da meinen, ihre Kraft reiche zum Überwinden, und wenn es gelungen sei, hätten wir auch die Ehre des Siegens für uns. Damit wird viel Zeit und Gelegenheit verloren, viel Kraft und Können nutzlos geopfert und der Feind innerlich doch nicht überwunden. Ist es nicht genug, was wir an schmerzlichen Erfahrungen hinter uns haben? Wollen wir nicht endlich uns ganz dem stillen Wirken Jesu ergeben, damit die Kraft und der Sieg und die Ehre sein sei und nicht unser? Vielleicht gibt es noch wichtige Entscheidungsstunden, die vor uns liegen, wo wir unsere schmerzlich gemachte Erfahrung in Jesu Dienst anwenden könnten.

Nimm uns, Herr Jesus, das Vertrauen auf uns selbst und stärke uns den Glauben an deine Art und deinen Sieg. Wir wollen schweigen und auf dich trauen: Du wirst alles wohl machen zu deines Namens Ehre. Amen.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ich habe dem Meere Sand zu Grenzen gesetz, die es nicht überschreiten wird

Welch ein unbedeutendes Atom ist doch ein Sandkörnchen! Und dennoch hat es Gott wohlgefallen, die mächtigen Meereswogen aufzuhalten durch eine Schranke von Sandkörnern. Mag der Ozean wüten wie er will, er kann doch seine bestimmten Grenzen nicht überschreiten. Er mag die festesten Bauten menschlichen Machwerks vernichten; aber ein Damm weichen Sandes hemmt ihn ein.

„Was kann für mich nicht alles schaffen seine Hand, Die da dem Meere Grenzen setzt, aus weichem Sand?“

In der Geschichte der Gemeinde Christi wird uns dies Bild vielfach veranschaulicht. Der Grimm des Wüterichs ist aufgehalten worden durch die Gebete von Männern, Frauen und Kindern, die in sich selbst nicht mehr Kraft hatten, als ein Haufen Sandkörnlein; und doch ist es ihnen gelungen, die Gewalt des Feindes in Schranken zu halten. Die Verfolgungen im römischen Kaiserreich wurden schließlich deshalb aufgehoben, weil sie tatsächlich die Sache förderten, die sie vernichten sollten. Was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählet, dass Er zunichte mache, was stark ist.

Ist nicht der Sand ein sprechendes Bild von Unterwerfung, Langmut, und widerstandsloser Sanftmut? Das sind die Kennzeichen derer, die in Gott verborgen, der Welt unbekannt sind! Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge bereitet Er sich eine Macht; aus der Schwachheit wird dann Kraft, aus dem stillschweigend Leidenden bildet Er seine stärksten Wälle.

Lass mich geringe sein, Und wenn es Dir gefällt – Noch mehr zurückgestellt – Ich willige darein, Nur lass mich auch erfahren – In meinen Pilgerjahren, Dass meine kleine Kraft – Gewisse Arbeit schafft.