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Predigten zu Jeremia 6,16

"So spricht der HERR: Tretet auf die Wege, und sehet und fraget nach den Pfaden der Vorzeit, welches der Weg des Guten sei, und wandelt darauf; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Aber sie sprechen: Wir wollen nicht darauf wandeln."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Wer sich durch das Gesetz Gottes hat beugen lassen und die Gnade Jesu an seinem Herzen erfahren hat, der ist durch die enge Pforte hindurchgegangen und kann nun auch auf dem schmalen Weg wandeln. Vorher konnte er es nicht, er hatte keine Kraft dazu; er konnte in den Schranken der Bergpredigt nicht laufen, wenn er auch gewollt hätte, er war eben ein fauler Baum, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Nun ist es aber anders geworden; nun hat die Seele den neuen Geist; sie glaubt und tut, was Jesus heißt; nun hat sie Lust zu den Geboten des Herrn nach dem inwendigen Menschen, sie sind ihr nun keine schwere Last, kein ärgerliches Gesetz mehr; sie darf nun den Willen des Heilandes erfüllen, - es ist ihr eine süße Erlaubnis. Nicht daß man des Kampfs oder Gefühls der Sünde überhoben wäre, sondern die alte Art regt sich immer wieder, und Satan ersieht seine Zeit; aber was vorher zum Schaden und ein Gift war, das wird nun zum Nutzen und zur heilsamsten Arznei. Wenn man nur an Christo bleibt, wenn man die tägliche Erneuerung im Geist, die tägliche Reinigung von den Sünden nicht vergißt, so hat es keine Not; alles Widerwärtige, selbst die Sünde, selbst die feurigen Pfeile des Bösewichts müssen nur mehr zu Christo und in die Übung der Bergpredigt hineintreiben; da tut man immer festere Tritte auf dem schmalen Weg; da wird man immer kleiner, aber auch immer reiner; da wird man immer mehr erbaut und gegründet auf den Felsen des Heils; da offenbart es sich, was der Heiland sagt: »Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet.« O, ein herrlicher Weg, ein seliger Anfang, ein seligerer Fortgang, ein herrliches Ende!

Da kommt man von Kraft in Kraft, von Licht in Licht, von Glauben in Glauben, von Gnade in Gnade, von Beugung in Beugung, von Dank in Dank; man geht endlich hinüber ärmer in sich als der ärmste Bettler, aber reich in Christo, als ein Lohn seiner Schmerzen, als ein Triumph des Lammes, als ein neues Glied an der Kette der Millionen Zeugen von seiner ewigen Erbarmung.

Wenn irgend ein verlornes Kind, vom Tod (vom geistlichen) erwacht, sich krümmt und windt, und sieht das Bös als böse an, und denkt nur, daß es sonst nichts kann, verzagt an sich, es geht ihm aber nah; - kaum sieht sich's um, so steht der Heiland da.