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Predigten zu Jesaja 26,16

"der HERR, in der Bedrängnis haben sie dich gesucht; als deine Züchtigung sie traf, flehten sie mit flüsterndem Gebet."

Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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In vielen Versuchungen

Wenn wir dauernd Frieden und Ruhe haben, so beten wir nicht und betrachten das Wort Gottes nicht, sondern gehen kalt mit der Bibel um und mit allem, was Gott betrifft, oder wir geraten endlich sogar in schändliche und schädliche Selbstsicherheit. Darum müssen wir geplagt und gedemütigt werden. Und wenn es auch nicht durch Blutvergießen und Gefängnis geht wie bei den Märtyrern von alters her, so muss es doch durch geistliche Anfechtungen geschehen und durch Traurigkeit, Schmerz und Angst, die wir in unseren Herzen spüren. Sonst würden wir in unseren Sünden verderben, weil unser Fleisch so schlecht, vergiftet und ganz und gar aussätzig ist und eines Arztes bedarf, der dem fauligen Fleisch durch das Kreuz zuvorkomme durch Marter, Traurigkeit, Schmach und Schande, denn das ist die rechte Arznei, durch welche Gott die Sünde ausfegt. Von solchen Vorbildern ist die Heilige Schrift nämlich voll, wenn sie sagt, dass die Heiligen bedrängt werden. Denn ohne solche Anfechtungen vergessen sie die geistlichen Übungen und werden im Beten, Glauben und Gotteslob immer träger. Wenn sie jedoch in Not und Trübsal geraten, da schreien sie und seufzen und klagen und werden in den Worten der Bibel unterwiesen, wie Jesaja in Kapitel 28,19 sagt: »Allein die Anfechtung lehrt aufs Wort merken.«