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Predigten zu Jesaja 33,22

"Denn der HERR ist unser Richter, der HERR unser Feldherr, der HERR unser König; er wird uns retten. -"

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Der Herr ist unser Richter, der Herr ist unser Meister, der Herr ist unser König, er hilft uns.

Der Prophet Jesajas führt in diesen Worten eine heilige Sprache, eine Reichssprache. Er gibt in denselben dem Volke Gottes aller Zeiten seine eigentümliche, gottgewollte Stellung. Der gottlose Mensch redet ja ganz anders: er hat Angst vor Gott als Richter, will nicht unter ihm, als Meister und König stehen, er will sein eigener Meister sein. Es sollte sich zwar von selbst verstehen, dass Gott unser Richter sei; denn er ist ja auch der Gesetzgeber. So lange aber der Mensch die Ungerechtigkeit liebt, flieht er Gott als Richter. Erst dann, wenn wir die Ungerechtigkeit als solche erkennen und durch Gottes Gnade dieselbe verurteilen lernen, stellen wir uns willig unter Gottes Gericht. Wohl dem Menschen, der sich von seinem Gott durchrichten lässt! Er ist ein wunderbarer Richter: er nimmt die Partei aller, die sich unter sein Urteil stellen, und nachdem er sie verurteilt hat, erteilt er ihnen Begnadigung durch Christum, so dass nichts Verdammliches mehr an ihnen ist. So wird das Wort: Jehovah ist unser Richter, zu unserm Ruhm; wir freuen uns, einen solchen Richter zu haben, und stellen uns gerne unter ihn als Meister, dem wir dienen und der uns regiert als König. Wir haben ihn durch unsere Begnadigung so kennen gelernt, dass wir uns mit herzlichem Vertrauen unter ihn stellen und uns von ihm leiten lassen können. Er ist ein liebevoller, geduldiger Meister, der väterlich für seine Leute sorgt, von dem wir nie eine Unbilligkeit oder Lieblosigkeit erfahren dürfen. Er waltet königlich über uns und wir sind von Herzen dankbar, von unserem Selbstregiment erlöst zu sein, das uns so viel Leid bereitete und unter Seinem Zepter der Sanftmut zu stehen. Er schützt uns, hilft uns, auch allen Bedrängern gegenüber und in aller Not, so dass wir sicher wohnen können in seinem Reich. – So war es Gottes Weise von Anfang an in Israel, bis sie ihn verwarfen. In Christo kommen wir wieder in Gottes ursprüngliche Ordnung und freuen uns auf die Zeit, wenn die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden sein werden. Offb. 11,15.

O Jesu! Dir nur dien' ich gern, denn Du hast mich erkauft. Ich weiß und will sonst keinen Herrn; auf Dich bin ich getauft. Amen