10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Jesaja 34,8

"Denn der HERR hat einen Tag der Rache, ein Jahr der Vergeltungen für die Rechtssache Zions. -"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Es ist der Tag der Rache des HErrn und das Jahr der Vergeltung

Dieses Kapitel erinnert uns daran, dass ein Gott da ist, der die Erde richtet. Es herrscht heute die Neigung vor, alle Ereignisse den Wirkungen der Naturgesetze zuzuschreiben, und damit Gott aus der Welt, die Er geschaffen hat, hinauszudrängen, als ob Er nicht einmal so viel Macht hätte, Strafen zu verhängen, wie unsere Richter und Ratsleute. Hier sehen wir, wie Er aus dem Schweigen der Ewigkeit hervorbricht, um das Unrecht zu rächen, das Edom an seinem Volk begangen hat. Die Juden konnten nicht vergessen, dass Edom, als es mit ihnen im Kampf gegen Babylon bis aufs äußerste gekommen war, sich darob freute und rief: „Rein ab, rein ab, bis auf ihren Boden!“ Jetzt wollte Gott endlich die Sache seines Volkes selbst in die Hand nehmen, und das stolze Land strafen, dessen Sünden gen Himmel schrien. Gott wirkt nicht nur durch die Gesetze der Natur, sondern auch häufig durch plötzliches Eingreifen seiner Vorsehung; und wenn Er sich aufmacht zugunsten der Elenden, dann ist das Ergebnis ein schreckliches und dauerndes. Gottes Gericht über Edom und über andere Völker hat ihre Länder verwüstet, dass sie wie Narben daneben auf dem Angesicht der Erde, zum Beweis für die Unabänderlichkeit der Strafurteile Gottes. „Ewiglich wird ihr Rauch aufgehen, sie werden für und für wüste sein, dass niemand dadurch gehen wird in Ewigkeit.“ Die Waldenser erzählen, dass der Fürst, der den Bund mit ihnen brach, und sie jenseits der Schweizerberge vertrieb, am gebrochenen Herzen starb über den Tod seines Erstgeborenen.

Gott scheint nicht immer das seinem Volk angetane Unrecht in diesem Leben zu bestrafen. Die Gottlosen gehen oft ruhig dahin, trotz ihrem unrichtig erworbenen Gut; aber in der jenseitigen Welt werden ihre bösen Taten mit desto schwererem Gewicht auf ihnen lasten.