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Predigten zu Jesaja 45,9

"Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet - ein Tongefäß unter irdenen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Wehe dem, der mit seinem Schöpfer rechtet

Gott bearbeitet uns, wie der Töpfer seinen Ton. Dabei kommt Er bis zu einem Punkt, wo unser böses Wesen sich verschanzt zu haben scheint. Wir können alles andere daran geben, nur dies nicht. Wenn wir aber hier nicht nachgeben, so machen wir alles frühere Nachgeben unwirksam. Hier rechtet die Seele mit Gott. Hier ist das Schlachtfeld, die Krisis, die Scheidelinie unsers Schicksals.

1. Wir können mit Gott rechten

indem wir entweder fragen: Was machst du? oder, indem wir Ihn dessen anklagen, dass Er keinen bestimmten Plan mit uns habe, oder nicht die besten Mittel anwende, um ihn zu erreichen. Hast du jemals die Liebe, die Weisheit, das Ziel Gottes, bei der Bildung und Erziehung deiner Seele in Frage gestellt? oder hast du an seiner freundlichen und weisen Gesinnung gezweifelt, bei der Wahl seiner Mittel? Das eine wie das andere ist dem Frieden deines Herzens, deinem Wachstum in der Gnade hinderlich. Wir müssen glauben wollen, dass Gott mit uns das Beste im Sinne hat, und dass Er es auf die allerbeste Weise ausführt.

2. Das Los derer, die mit ihrem Schöpfer rechten, ist ein schreckliches

Sie werden geachtet als Scherben. „Eine Scherbe wie andere Scherben.“ Was ist eine Scherbe? Ein Stückchen Ton, das wohl einmal einem prächtigen Gefäß angehört haben mag, aber nun zu nichts mehr taugt, und auf den Kehrichthaufen geworfen wird. Siehe, wie es noch aus der Asche hervorsteht! Das ist das Los des Verwerflichen, vor dem der Apostel sich fürchtete. Das Bild deutet nicht hin auf unsere ewige Bestimmung; aber es sagt uns, dass wir die Gelegenheiten, dem HErrn zu dienen, und seine Pläne zu fördern, versäumen können. Sei deshalb willfertig deinem göttlichen Widersacher bald, dass Er dich nicht beiseite werfe, oder die Spannader deiner Hüfte berühre, so dass sie verdorrt, und du die übrigen Tage deines Lebens armselig hinken musst.