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Predigten zu Jesaja 46,4

"Und bis in euer Greisenalter bin ich derselbe, und bis zu eurem grauen Haare werde ich euch tragen; ich habe es getan, und ich werde heben, und ich werde tragen und erretten."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ich habe euch gemacht, ich werde euch tragen

Wir dürfen nicht allzu stark auf diese Worte pochen; denn wir haben ohne Zweifel unsere ursprüngliche Körperkraft, durch Sünde selbst geschädigt, und damit eine Schuld auf uns geladen. Wohl mögen wir Gott um Errettung von den bösen Folgen bitten; aber verantwortlich dürfen wir Ihn nicht dafür machen.

Es gibt aber andere Seiten, andere Verhältnisse unsers Lebens, die Folgen unmittelbarer Bestimmung Gottes sind. Er ließ uns mit einem gewissen Temperament geboren werden; Er gab uns unsere Eltern, unsere Heimat. Er kannte genau die Lage, das Klima unseres Vaterlandes. Er ließ es zu, dass wir unseren Lebenslauf begannen, mit gewissen Schwachheiten und Mängeln, die scheinbar unserem Fortkommen große Hindernisse in den Weg legten. Seine Zulassung war es, dass wir in jenes Geschäft eintraten, oder diese Ehe schlossen, obwohl diese Führungen unserem Interesse zuwiderzulaufen scheinen. Alles dieses sollte uns nur desto mehr auf Ihn hinweisen. „Er wird tragen,“ wie er getragen hat unsere Schmerzen und unsere Krankheiten. Gerade, wenn wir die tiefste Tiefe der Not erreicht haben, dann hören wir Ihn sagen: „Mein Kind, lass dir an meiner Gnade genügen: deine Schwachheit ruft meine Kraft hervor; sie soll zu meiner Verherrlichung dienen.“ Durch seine Gnade trägt und hebt Er uns in den Verhältnissen, in die Er uns gestellt hat; ja noch mehr: Er trägt in Geduld und Liebe, was unser Eigenwille verschuldet hat. Er hat unsere Sünden an seinem eigenen Leibe auf das Holz getragen, und jetzt trägt Er unser Murren, unseren Mutwillen, unsere Auflehnung.

O Gott, du hast uns gemacht und nicht wir selbst; wir sind dein Volk und Schafe deiner Weide; trage noch in Geduld unsere Verirrungen und Sünden – wir bitten dich – bis du aus uns gemacht hast, was du willst, und uns gebrauchen kannst, wi e du willst.