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Predigten zu Jesaja 53,2

"Und er ist wie ein Reis vor ihm aufgeschossen, und wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; und als wir ihn sahen, da hatte er kein Ansehen, dass wir seiner begehrt hätten."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Er wuchs vor ihm auf wie eine zarte Pflanze, und wie ein Wurzelschoss aus dürrem Erdreich."

Die Wurzeln sind für eine Pflanze die Werkzeuge, durch die sie sich nährt, die Kanäle, durch die sie ihr Leben bezieht. Ohne Wurzelgeflecht kann keine Pflanze leben. Mit ihm ausgerüstet, kann sie unter den aussichtslosesten Bedingungen am Leben bleiben. Jesajas Worte besagen, dass Jesus selbst sein Leben und seine Kraft nicht aus äußeren Umständen bezog. Auch wir dürfen das nicht. Wenn nötig, müssen wir auch ohne den Beistand unserer Brüder in Christus leben können. Selbst wenn wir sie um uns haben, leben wir mit unseren Brüdern, nicht von ihnen. Unsere verborgene Lebensquelle ist Gott allein.

Aber derart "in dürrem Erdreich" dennoch zu leben bedeutet noch mehr. Nämlich dass nichts, was bloss die äußeren Umstände betrifft, uns zerstören kann. Auch bei ungünstigen, ja feindseligen Daseinsbedingungen sind seine Kinder dazu ausgerüstet, "mehr als Überwinder" zu sein. Ihr Leben ist Christus selbst.


Autor: Christoph Blumhardt (* 01.06.1842; † 02.08.1919) deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter
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Ob sich obiger Spruch, - daß er vom Heiland redet, wird wohl Jedermann klar sein, - ob er sich aber blos aus den Tag bezieht, da Er vor dem Richter stand, mit der Dornenkrone aus dem Haupt, könnte man fragen. Wenn es jedoch dort heißt, Er sei gewesen wie ein Reis aus dürrem Erdreich, so liegen weitere Schlüsse aus dieser Weissagung nahe, auf die Zeit hin, aus welcher vom lieben Heiland nach Gottes Ratschluß uns nichts berichtet worden ist, nemlich auf Seine Jugend- und Jünglingsjahre hin. Daß Er auch da durch Kämpfe aller Art, die Er durchzumachen hatte, vom Fürsten der Finsternis herbeigeführt, der Ihn auch durch Krankheiten geplagt haben mochte, oft und lange ein Aussehen hatte, das Niemanden gefiel, ist wenigstens denkbar. Denn Er war ein Mann des Kampfes von Kindesbeinen an, und mußte unendlich viel im Stillen auf die Zeit vorbereiten, da Er öffentlich auftreten sollte. Da mag denn lange keine Gestalt und keine Schöne an Ihm gewesen sein, die gefallen hätte. (Vergl. 60,a.) Schon der Ruf bei der Taufe JEsu vom Himmel herab: „Dieß ist Mein lieber Sohn, an welchem Ich Wohlgefallen habe,“ giebt sich deutlich als einen Siegesruf zu erkennen, als ein Zeugnis bisherigen Wohlverhaltens unter versuchungsvollen Zeiten, als einen Moment, mit welchem schwere Kämpfe für den HErrn nun abgeschlossen waren, obwohl diese in anderer Weise sich erneuerten.

Gerade so wurde abermals kurz vor der Kreuzigung bei der Verklärung das Wohlgefallen Gottes vom Himmel herab ausgesprochen, über dem, was in den letzten drei Jahren geschehen war. Wir werden uns einmal. wundern, zu vernehmen, wie unendlich viel mehr der HErr JEsus für uns auf sich genommen hat, als wir geschichtlich geschrieben finden. Denken wir nur an das Eine, da es von Ihm heißt (Hebr. 4, 15) : „Er war versucht allenthalben, gleichwie wir, doch ohne Sünde.“ Eben an diese vielen uns noch verborgenen Kämpfe und Anfechtungen, in welchen der HErr um unsertwillen Sieger geworden ist, kann uns unser heutiger Spruch erinnern. Beherzigen wir's zu Trost und Aufrichtung!