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Predigten zu Jesaja 58,11

"Und beständig wird der HERR dich leiten, und er wird deine Seele sättigen in Zeiten der Dürre und deine Gebeine rüstig machen. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie ein Wasserquell, dessen Gewässer nicht trügen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Und der Herr wird dich immerdar führen."

"Der Herr wird dich führen." Kein Engel, sondern Jehovah selber wird dich führen. Er sprach, Er wolle nicht mit seinem Volk heraufziehen durch die Wüste, Er wolle einen Engel vor ihnen hersenden; aber Moses sprach: "Wenn nicht Dein Angesicht gehet, so führe uns nicht von dannen hinauf." Lieber Christ, Gott hat dich in deinem irdischen Pilgerlauf nicht der Führung eines Engels anvertraut: Er selbst leitet dich und ist dein Vorkämpfer. Vielleicht wirst du seine feurige Wolkensäule nicht gewahr, aber Jehovah wird dich nimmermehr verlassen. Achte auf das Wort: "wird"; "der Herr wird dich führen." Wie liegt doch hierin eine gewisse, unverbrüchliche Zusage! Wie unzweifelhaft steht es fest, dass Gott uns nicht verlässt! Sein teures "wird" und "will" ist besser als alle Menscheneide. "Ich will dich nicht verlassen noch versäumen." Sodann merke dir das Nebenwort immerdar. Wir sollen nicht nur zeitweise geführt werden, sondern wir sollen unter beständiger Obhut stehen; wir sollen nicht gelegentlich unserm eignen Urteil überlassen bleiben und so dem Irrtum verfallen, sondern wir sollen allezeit die leitende Stimme des großen Hirten vernehmen; und wenn wir unmittelbar seinen Fußstapfen nachfolgen, werden wir uns nicht verirren, sondern auf richtigem Pfade zu einer Ruhestätte gelangen. Wenn dir in deinen Lebensverhältnissen eine Veränderung bevorsteht, wenn du nach fernen Gestaden auswandern sollst; wenn dir bevorstehen sollte, in Mangel und Armut zu versinken, oder wenn du zu einer verantwortungsvolleren Stellung solltest erhoben werden, als du jetzt einnimmst; wenn du unter Fremdlinge, ja, selbst unter Feinde verschlagen wirst, so fürchte dich nicht, denn "der Herr wird dich immerdar führen." Es gibt keine Verlegenheiten, aus welchen du nicht wirst befreit werden, wenn du in Gottes Nähe bist, und dein Herz warm erhalten wird von seiner heiligen Liebe. Der geht nicht verloren, der mit Gott wandelt. Wandle wie Henoch mit Gott, so kannst du keinen falschen Weg einschlagen. Dann hast du die unfehlbare Weisheit bei dir, die dich leitet, die unwandelbare Liebe, die dich tröstet und die ewige Macht, die dich schützt. "Jehovah," achte auf das Wort: "Jehovah wird dich immerdar führen und deine Seele sättigen in der Dürre und deine Gebeine stärken."


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Und der Herr wird dich immerdar führen und deine Seele sättigen in der Dürre."

"Kann ich mich darauf verlassen, dass der Herr, der mich wie durch ein Wunder mitten in einer toten Umgebung zum Glauben gebracht hat, mich nicht wieder loslassen wird?" so fragte mich heute eine Seele in meiner Sprechstunde. Unser Text ist eine von den köstlichen Antworten, die die Schrift auf solches bange Fragen der Seele gibt. Sollte Jesus aus blosser Passion am Lichtanzünden dich mit seinem Feuer zum Brennen gebracht haben und dann wieder gleichgültig dich auslöschen lassen? Nein, niemand soll euch aus meiner Hand reißen: der Herr wird dich immerdar führen und deine Seele sättigen in der Dürre. Er bleibt sich treu. Der angefangen hat, dich zu führen - derselbe wird dich auch weiter führen. Achte nur auf jeden Wink, den er dir gibt; bleibe nur im steten Zusammenhang mit seiner Liebe, dann kann ein Händedruck, ein Blick, ein Bibelvers dich von seinem Führen überzeugen. Und ob deine ganze Umgebung noch dürre ist, voll Weltsinn und Unglauben - er wird deine Seele sättigen mitten in dieser geistlichen Wüste, er wird ganz allmählich dich zu einem brennenden und scheinenden Licht machen, dass noch von dir Lichtstrahlen und Wärme ausgehen auf manche heimlich danach lechzende Seele in deiner Umgebung.

Herr, ich bin nicht eher zufrieden, als bis du dich selbst mir schenkst. Dein Leben, deine Kraft, deine Nähe, dein Geist und deine Liebe! Führe mich, sättige mich! Amen.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Der HErr wird dich immerdar führen und du wirst sein, wie ein gewässerter Garten

Hier haben wir nun ein paar von den vielen Verheißungen, die in diesem Kapitel enthalten sind. Wir wollen sie in uns bewegen, denn sie sind des Trostes voll. Immerdar geführt zu werden; stets erquickt zu sein, während ringsum alles dürstet; Quellen des Trostes und der Freude sein zu dürfen für das dürre und trockene Land, in dem wir zu leben haben, – sind das nicht Segnungen, wonach zu trachten es der Mühe wert ist? Aber sie sind mit einigen Bedingungen verknüpft. Ehe wir den versiegelten Wertbrief eröffnen und uns den Inhalt aneignen dürfen, müssen wir dessen sicher sein, dass unser Name auf der Envelope steht, dass sie an uns gerichtet ist

1. Zuerst

haben wir etwas zu lösen. Wenn wir andere durch Wort oder Tat geschädigt haben, oder es noch tun, dann müssen wir umkehren, und so weit es möglich ist, das Unrecht wieder gut zu machen suchen. (Vers 6)

2. Sodann

sollen mir der Worte des HErrn (Matth. 25,31 – 46) gedenken und bereit sein, unseren Mitmenschen in liebevoller Teilnahme in dienen, als dürften wir sie dem HErrn selbst erweisen. (Vers 7)

3. Endlich

muss es uns ein stetes Anliegen sein, in unseren Herzen die sabbatliche Ruhe und stillen Frieden zu erhalten. Nicht aufgeregt, ängstlich, launisch oder heftig sollen wir sein, sondern unseren Fuß abkehren von unserm eigenen Wege und unsere Hand von unserem eigenen Tun, – nicht trachten nach dem, was uns selbst gefällt, oder nach leerem Geschwätz. (Vers 13) Nur wenn wir uns hierzu entschließen – Gott die Pläne für uns machen lassen, und uns Ihm zur Verfügung stellen, dass Er sein Werk in uns vollenden kann – nur dann können wir die Segnungen unsers Erbes antreten, und werden uns der beständigen Führung des HErrn erfreuen dürfen. Al s d an n wird, der HErr Lust haben an uns, und wir an Ihm.