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Predigten zu Jesaja 64,1

""O dass du die Himmel zerrissest, herniederführest, dass vor deinem Angesicht die Berge erbebten,"

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Wer offene Ohren hat, der hört diesen Ruf aus vielen Hunderten von Religionen aufsteigen zum Himmel. Gott ist ein unsichtbarer Gott. „Dem unbekannten Gott" bauten die Athener einen Altar. Gott ist gleichsam hinter einer Nebelwand verborgen. Weil wir Menschen aber nicht von Ihm loskommen, darum haben wir uns aufgemacht, Ihn zu suchen. Hände strecken sich aus in die Nebelwand hinein – nach Gott.

Hände strecken sich aus nach dem verborgenen Gott. Das sind die Religionen der Völker. Weiße Hände streckt der Europäer aus, rote der Indianer, gelbe der Asiat und schwarze der Afrikaner. Das heißt: Jedes Volk hat seine eigene, artgemäße Religion.

Aber über all diesen Religionen, über all diesem Händeausstrecken liegt eine tiefe Tragik: Wir erreichen Gott nicht. Wir sind zu tief gefallen. Die Hände greifen ins Leere. Wir sind zu fern von Gott. Darum dringt aus Millionen Herzen der Schrei: „Gott, wo bist du? Wir suchen dich! Wir erreichen dich nicht! O dass du den Himmel zerrissest und führest herab!" Gott, der Schöpfer der Welt, der Ewige, hat dies Schreien gehört. Er hat den Himmel zerrissen. Er ist herabgefahren in Jesus, Seinem Sohn. Das ist die frohe Kunde: Jesus ist die Antwort Gottes auf alle Religionen. Gott ist unter uns in Jesus! „Sehet doch da! Gott will so freundlich und nah / zu den Verlor'nen sich kehren!" Amen.