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Predigten zu Johannes 15,26

"Wenn aber der Sachwalter gekommen ist, den ich euch von dem Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird er von mir zeugen."

Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Der Heilige Geist: Gott in Verbindung mit Seinen Geschöpfen

Wenn ich die christlichen Erfahrungsberichte aus Gegenwart und Vergangenheit richtig verstehe, so haben diejenigen, die sich der Kraft des Geistes am meisten erfreuen, am wenigsten über Ihn zu sagen – sie versuchen nicht, Ihn zu definieren. Die biblischen Heiligen, die im Geist wandelten, haben nie versucht, Ihn zu beschreiben. In nachbiblischen Zeiten waren viele vom Geist Erfüllte und Getriebene durch den Mangel an Ausdruckskraft daran gehindert, uns viel von Ihm zu berichten. Sie hatten nicht die Gabe der Selbstbespiegelung, sondern lebten in unkritischer Einfalt von innen heraus. Für sie war der Geist Einer, den man liebt und mit dem man in Gemeinschaft ist wie mit dem Herrn Jesus selbst. Sie würden in einer metaphysischen Diskussion über das Wesen des Heiligen Geistes hoffnungslos untergehen – aber sie hatten keine Probleme damit, die Kraft des Heiligen Geistes für ein geheiligtes Leben und einen fruchtbaren Dienst in Anspruch zu nehmen. So sollte es immer sein. Persönliche Erfahrung ist im wirklichen Leben immer das Erste. Die Kenntnis aus dem persönlichen Umgang ist stets besser als die Kenntnis aus der Beschreibung, und das Erste setzt das Zweite weder voraus, noch verlangt es danach. Was wir über den Heiligen Geist lehrmäßig sagen können, ist dies: Er ist Gott, wie Er unter uns gegenwärtig ist. Er ist nicht nur der Übermittler göttlichen Willens, sondern Er ist Gott! Er ist Gott in Kontakt mit Seinen Geschöpfen, der in ihnen und unter ihnen Sein rettendes und erneuerndes Werk tut.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Vater!

Er wendet sich an seinen neuesten Freund, der ihm auf Erden den Leib bereitete, der ihm im Himmel die Verklärung versichert hat, der durch die Welt zieht und lässt die Zungen feurig werden und die Zungen brennen, wenn Jesu Name genannt wird, der aus armen Fischern das große Apostolat, der aus zagen Verleugnern die treuen Märtyrer und aus schwachen Frauen heilige Größen bereitet hat. Er wendet sich an den heiligen Geist, der da ist ein Schöpfer aller Dinge des neuen Lebens, der aus Dank für väterliche Liebe, um des Sohnes huldreicher Erbarmung die Schöpfung erneuert und die Erlösung verklärt, der durch die Welt zieht bald mit dem Rauschen des heiligen Stromes, dass man erkenne, wie mächtig der Herr ist, bald leise und kaum hörbar, weil er ist das Wasser vom Heilsquell, der da im Sturmesbrausen alles niederwirft und im Sausen des sanften Windes zu den Vertriebenen sich wendet, der im Feuer antwortet, dass Welt und Weltgrößen im Nu verzehrt sind, und mit Erbarmen das brechende Rohr verschont. Die Gemeinde weiß, was sie sagt, und sie sagt dem Herrn nach, wenn sie seinen treuesten Freund nennt: „Ich glaube an den heiligen Geist.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgehet, der wird zeugen von mir.

Was liegt in dem Wort Zeugen fürs eine Lebenskraft! Nicht wahr, wenn wir Tag für Tag, Stunde für Stunde von demselben reden, entschuldigen wir uns, dass wir uns wiederholen, zu weitläufig, eintönig werden, aber der heilige Geist kümmert sich nicht darum, ob man ihn übertagt, abgebraucht, längst altmodisch nennt oder nicht. Er zeugt von ihm. Kannst du der Quelle wehren, dass sie rauscht, und das Licht hindern, dass es scheint, und der Sonne verbieten, dass sie leuchtet? Alles, was er erschaffen hat, erweist sein Existenzrecht darinnen und dadurch, dass es das tut, wozu er es schuf. Wenn die Sonne nicht mehr leuchtet, hört sie auf zu sein, und wenn der Quell nicht mehr fließt, ist er vergangen! Und wenn der heilige Geist heute schweigen würde, wäre die Welt um ihn ärmer, und die Dreieinigkeit wäre ein Phantom. Gott sei Dank, dass im zwanzigsten Jahrhundert, wo so viel Klugheit auf der Gasse und so viel Weisheit auf den Kanzeln ist, und wo so viel Übergelehrte den alten Glauben der Väter als veralteten Inhalt, veraltete Form verwerfen, einer den Vorwurf der Überjährtheit ruhig trägt, und bezeugt den alten Christus und die alte Wahrheit und das alte Wort – und das ist der heilige Geist.