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Predigten zu Johannes 17,24

"Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, auf dass sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die Du mir gegeben hast."

Tod, warum rührst du den Baum an, unter dessen weitschattenden Zweigen der Müde Ruhe findet? Warum raubst du die Trefflichsten dieser Erde, an welchen wir unsre höchste Wonne haben? Wenn du deine Art gebrauchen willst, so versuche sie an den Bäumen, die keine Frucht geben, so wirst du dir Dank verdienen. Warum aber schlägst du die herrlichen Zedern auf Libanon? Ach, halt' inne mit deinen Schlägen und verschone die Gerechten! Aber nein, es darf nicht sein; der Tod trifft mit unwiderstehlicher Kraft die holdseligsten unter unsern Freunden; die Großmütigsten, die Gottesfürchtigsten, die Geheiligtsten, die Gesalbtesten müssen sterben. Und warum? Weil der Herr Jesus in seinem hohepriesterlichen Gebet gefleht hat: "Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die Du mir gegeben hast." Das ist es, was sie auf Adlers Flügeln gen Himmel trägt. Immer und immer wieder steigt ein Kind des Glaubens von dieser Erde zum Paradies empor; es ist eine Erhörung des Gebets unsers Heilandes. Ein trefflicher alter Gottesmann sagt: "Manchmal arbeiten Jesus und die Seinen einander im Gebet entgegen. Ihr beugt eure Kniee im Gebet und sprecht: Vater, ich will, dass, wo ich bin, Deine Heiligen bei mir seien; Christus spricht: Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die Du mir gegeben hast." So streitet die Absicht des Jüngers mit derjenigen seines Herrn. Die Seele kann nicht an beiden Orten zugleich sein; der Geliebte kann nicht zugleich bei Christo und auch bei euch sein. Nun, welche von beiden Bitten wird wohl den Sieg davontragen? Wenn du wählen dürftest; wenn der König von seinem Throne herabstiege und sagte: "Hier sind zwei Bittsteller, deren Anliegen einander zuwiderlaufen, welchem soll ich seine Bitte gewähren?" O, ich bin gewiss, wenn es dich auch einen schweren Kampf kostete, so würdest du doch von deinen Knieen aufstehen und sagen: "Herr Jesu, nicht mein Wille, sondern der Deine geschehe!" Du würdest deine Bitte um das Leben deines Geliebten dahingeben, wenn du die Gewissheit hättest, dass Christi Gebet es anders will: "Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die Du mir gegeben hast." Herr, so nimm sie hin zu Dir!


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, dass sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast."

Hat uns der Heilige Geist innerlich das Zeugnis gegeben, dass das wirklich uns gilt: "die du mir gegeben hast", dann soll das "Wo" des Heilands auch unser "Wo" werden. Seine Bitte klingt an dieser Stelle so eigentümlich befehlend: "Ich will", dass wir den Eindruck bekommen, als bitte er jetzt nicht mehr, sondern zeige nur an, was er beschlossen hat. Und diese feste Tatsache bezieht sich auf unser Glück, dass wir nahen, lebendigen Anteil bekommen sollen an Jesu ewiger Herrlichkeit. Wir können uns das nicht vorstellen, unsere stärkste Phantasie hat keine Farben, das Bild zu malen, und doch können wir uns darauf freuen, weil wir Zutrauen zu Jesus haben und wissen, was wir an ihm haben. Der uns hier auf Erden so ob über Bitten und Verstehen geholfen und bisweilen so unsäglich wohlgetan hat - der kann sicherlich uns in einem andern Leibe, einer andern Umgebung, wo wir selbst ohne Sünde sein werden, noch ganz unaussprechliche Freuden bereiten. Hier auf Erden seine Schmach mit ihm geteilt - einst seine Herrlichkeit mit ihm zusammen genossen! Das eine ist kurz und zeitlich, und wenn man's recht bedenkt, gar nicht so schlimm, und das andere ist ewig und über alles Träumen hinaus herrlich!

Auch wenn du, Herr Jesus, uns keine solche Herrlichkeit verheißen hättest - wir können von dir nicht lassen. Und wenn es nur dein Wohlgefallen wäre, das ewig auf uns ruht, dann folgten wir dir unser Leben lang. Gelobt sei dein Name! Amen.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Vater, ich will, dass wo ich bin, auch die bei mir seien, die Du mir gegeben hast, dass sie meine Herrlichkeit sehen, die Du mir gegeben hast."

Verherrliche sie! - Herrlichkeit ist das Ziel, zu dem der Herzog unserer Seligkeit die Leute bringen will, die er aus der Welt gerettet, die er erhalten, bewahrt, geheiligt und zu einer Gemeinde, seiner Brautgemeinde, geeinigt hat. Im Geiste sieht er schon ihre Vollendung: Ich habe ihnen gegeben die Herrlichkeit, die Du mir gegeben hast, spricht er (V. 22). Die Herrlichkeit ist ihnen zugesichert, wiewohl noch nicht geoffenbart. Aber sie soll, sie wird es werden. Darum geht Jesu Gebet über in eine siegreiche, machtvolle Willenserklärung: Vater, Ich will! O gnädiger Heiland! Du willst, dass wir bei Dir seien in Ewigkeit. Du willst, dass wir Deine Herrlichkeit sehen. Du willst, dass wir dieser Herrlichkeit teilhaftig werden. Du versiegelst noch einmal Dein Eigentumsrecht an uns. Der Vater hat uns Dir gegeben; wir sind Dein. Was sollen wir dazu sagen? Wir können uns nur beugen und anbeten. Angesichts dieses unvergleichlichen Vermächtnisses Deiner Liebe wollen wir sprechen: Da hast Du uns. Uns geschehe wie Du gesagt hast. Hallelujah! Amen!

Ja, da hast Du auch mich. Wenn Du mich armes, sündiges Kind herrlich machen kannst und willst, o so rufe ich aus tiefstem Herzen zu Dir: Herr! Auch ich will. Führe mich wie Du willst, nur bringe mich zu Deiner Herrlichkeit!


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Höret doch diese mächtigen Worte! Ich will, sagt der Heiland; nicht: Ich bitte, sondern: Ich will. Das war der Ratschluß, der zwischen dem Vater und dem Sohne in den tiefen Ewigkeiten gefaßt wurde; dies war der hohe Zweck der Menschwerdung und des Todes des großen Bürgen, daß Sünder sollen selig und Kinder der Verdammnis zu ihrer ursprünglichen Herrlichkeit zurückgeführt werden. Darum spricht der Heiland: Ich will es so; denn du hast mich geliebet, ehe die Welt war. In den tiefen Gründen der Ewigkeit, in dem Liebesverhältnis, das zwischen dir und mir stattfindet, in dem innersten Wesen der Gottheit liegt nun die Beseligung der Sünder als ein Recht; darum will ich es. So sieht also der Heiland mit seinem Gebet rück- wärts und vorwärts in die tiefen Ewigkeiten; so reicht seine hohepriesterliche Fürbitte hinein in die Zeit, wo er als der Hirte seine Schafe auf die himmlische Weide und zu den ewigen Lebensbrunnen leiten wird. Seine Herrlichkeit sollen sie sehen. Wer wird wissen, wie ihm da geschieht! Aber die Welt hat freilich keinen Teil daran; wer zu der Welt gehört, den geht diese Bitte des Herrn Jesu nichts an. Zur Welt gehören aber alle diejenigen, die nicht in der Liebe stehen oder nicht darnach herzlich verlangend sind. Wem sein eigener Wille sein Gesetz ist, der gehört zur Welt, und wenn er der Frömmste und Tugendhafteste wäre. Denn der Unterschied zwischen Welt und Kindern Gottes ist nicht ein äußerlicher, sondern innerlich; die Liebe macht den Unterschied, die Liebe, welche niemand kennet, als wer sie vom Heiland empfangen hat. Kann Menschensinn in deine Tiefe dringen, du König, der zu Gottes Rechten sitzt? Wir sehen dich dein Volk zusammenbringen und wie dein Arm die kleine Herde schützt. Wo ist ein Werk wie deines, wunderbar? Ein Werk voll Demut und voll Majestät, das still verborgen auf der Erde geht, und steht doch vor den Deinen himmlisch wahr!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Unser Herr hält Ausschau nach himmlisch gesinnten Christen

Ich bin mir sicher, dass unser Herr nach himmlisch gesinnten Christen ausschaut. Denn Sein Wort ermutigt uns, Ihm mit ganz eindeutiger Hinwendung zu vertrauen. Er ist stark genug, um uns von Todesfurcht und von den Ängsten vor der Zukunft zu befreien! Hätten wir tatsächlich eine solche geistliche Hingabe erreicht und wären uns die Wunder des Himmels so nahe, dass wir die strahlende Gegenwart des Herrn ersehnten, dann würden wir uns nicht jedes Mal so furchtsam und unvernünftig aufführen, wenn wir eine körperliche Unregelmäßigkeit feststellen. Ich meine, ein echter, hingegebener Christ dürfte sich nicht vor dem Tod fürchten. Wir brauchen uns nicht zu fürchten, weil Jesus versprochen hat, für alle Wiedergeborenen einen schönen Ort bereiten zu wollen. Nachdem Er uns aus dem Kampf und der Mühe dieser Welt genommen hat, bringt Er uns durch das Blut des ewigen Bundes in die herrliche und freundliche Welt dort oben. Beachte, was Jesus sagte: »In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. « Wenn es Seines Vaters Haus ist, ist es auch unser Haus – denn Er schämt sich nicht, uns Brüder zu nennen. Jesus sagte auch: »Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott.« Wenn das Haus Gottes das Haus Jesu ist, ist es auch das Haus aller Seiner Söhne und Töchter! So sind wir Christen viel besser dran, als wir tatsächlich wissen!