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Predigten zu Johannes 4,28

"Das Weib nun ließ ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagt zu den Leuten:"

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Vor den Toren einer kleinen Stadt war ein Brunnen. Dort stand eines Tages ein vergessener Krug.

Die Besitzerin aber lief in großer Verwirrung in die Stadt zurück. Was war geschehen?

Als die Frau mit ihrem Krug zum Brunnen gekommen war, hatte dort ein Mann gesessen: Jesus. Der hatte mit ihr gesprochen. Was denn? Atemlos erzählt sie es ihren Bekannten: „Kommet, sehet einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe." Alles, was ich getan habe! Alles Heimliche, Dunkle, Unheilige ihres Lebens lag da auf einmal im hellen Licht. Die Frau hatte bisher auch Religion, so wie die meisten Leute. Diese Religion war wie ein Windhauch, der die Oberfläche eines Sees kräuselt. Aber nun kam Jesus. Mit Vollmacht riss Er alle Schleusen auf. Da wurde offenbar: Auf dem Grunde des Sees ist hässlicher Schlamm. Der König der Wahrheit macht es auch heute nicht anders. Im Licht vor Seinem Angesicht wird unsere Sünde aufgedeckt. Darum fürchtet und hasst Ihn die Welt.

Wo aber solches geschieht, da mag man wohl seinen Krug und manches andere vergessen vor der Frage: „Wie finde ich Vergebung?" Aber der vergessene Krug erzählt noch mehr. Bisher wusste das Weib nur vom Wasser und den Dingen dieser Welt. Doch nun hatte sie verstanden: Unser armes Leben soll selbst zum Krug werden, der sich füllen lässt mit dem „Wasser des Lebens", das der Sohn Gottes gibt. Amen.