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Predigten zu Johannes 6,56

"Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm."

Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Wer Mein Fleisch isset und trinket Mein Blut, der bleibt in Mir und Ich in ihm."

Dies tiefinnerliche Wort unseres göttlichen Meisters bezieht sich nicht allein auf das Heilige Abendmahl, wiewohl es in jener gesegneten Handlung gleichsam ein Gewand anzieht, durch welches wir es fassen und geistlich verstehen lernen. Essen und Trinken bedeutet die völligste Vereinigung, die sich denken lässt. Was ich esse und trinke, nehme ich völlig in mich auf. Es wird ein Teil meiner selbst. Jesu Fleisch essen und sein Blut trinken heißt, ihn selbst im Glauben so innig umfassen, aus seinem Leben so wahrhaftig schöpfen, dass sein Geist und Wesen in uns übergeht.

Das muss des Gotteskindes tägliche Übung sein, wenn das Leben frisch und gesund bleiben soll. Sagt doch der Heiland: Wie ich lebe durch den Vater, also wer mich isset, der wird auch leben durch Mich (V. 57). So wenig wir physisch leben können ohne Nahrung und Luft, so wenig können wir geistlich leben ohne Verbindung mit Jesus.

Dies wird uns, wie oben gesagt, im Heiligen Abendmahl ganz besonders veranschaulicht. Wenn wir das gesegnete Brot essen und vom heiligen Kelche trinken, spricht der Glaube: Ich nehme Dich auf, o Jesu; ich geniese Dich. Du bist in mir und ich bin in Dir.

O gib Dein Manna mir zu essen, Dein Freudenwein erquicke mich! O lass mich Deiner nie vergessen, In meinem Geist verkläre Dich!