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Predigten zu Johannes 6,68

"Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens;"

Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Wer hört den Ruf Gottes?

Wer könnte es bestreiten, dass es Menschen gibt, die zwar unbekehrt sind, sich aber doch von der Masse der Unbekehrten abheben, da sie von Gott durch eine innerliche Verletzung dazu bestimmt wurden, für Seinen Ruf offen und empfänglich zu sein?

Im Gebet Jesu in Johannes 17,11 b sagt Er: »Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast.« Sicher ist kein Mensch so, wie er war, wenn Gott Seine Hand auf ihn gelegt hat. Er trägt bestimmte Erkennungsmarken an sich, auch wenn diese vielleicht kaum sichtbar sind. Eines dieser Erkennungszeichen ist eine große Ehrfurcht dem Heiligen gegenüber. Ein Gespür für das Heilige muss vorhanden sein, damit ein Mensch für Gott und die Wahrheit aufnahmebereit ist.

Ein anderes Kennzeichen ist eine große moralische Sensibilität. Wenn Gott beginnt, an einem Menschen zu arbeiten, um ihn zu erlösen, macht Er ihn dem Bösen gegenüber äußerst sensibel.

Ein weiteres Zeichen dafür, dass der Heilige Geist in einem Menschen wirkt, ist eine ungeheure moralische Unzufriedenheit. Es bedarf des Wirkens Gottes in einem Menschen, dass diesem die Welt und sogar sein eigenes Leben missfällt. Wenn dies nicht geschieht, ist er - psychologisch gesehen - nicht fähig, umzukehren und zu glauben.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.

Das größte und darum auch die meisten Ansprüche in sich schließende Ehrenwort, das im Himmel ersonnen, in der Hölle gefürchtet und auf Erden geliebt und geehrt wird, ist das Wort, über das unser Auge oft so achtlos gleitet: ein Jünger Jesu! Welchen Namen du auf Erden tragen magst, ob er von den ersten Tagen an, da man ihn nannte, nur genannt ward, um vergessen zu werden, oder ob er für lange Zeit hinaus klingen sollte, nichts kommt dem gleich: ein Jünger Jesu! Aber wo diese Gabe, zu deren Bereitung die Ewigkeit sich bereit erklärte, einem Menschen aus lauter Güte zuteil wird, da ist eine Aufgabe daneben gestellt, so tief ernst,und so auf den Kern des Dinges und das Wesen der Sache schürfend, dass die allermeisten, die einst Jüngers hießen, um der Aufgabe willen die Gabe lassen und lieber auf Erden genannt sein wollen, als im Himmel einst Preis und Ehre zu haben. An euch und an mich ergeht darum in dieser Stunde die ernste Frage, ob wir Jünger Jesu sein wollen, die mit der hohen Bevorrechtung den ernsten Auftrag ins Herz und in den Willen zu nehmen geneigt sind, oder ob wir, auf diese Ehre verzichtend, ein Leben einrichten mögen, wie es uns eben zusagt. Lasst mich in eurem Namen antworten, was so oft über eure Lippen glitt: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du allein hast Worte des ewigen Lebens.“ Wer ein Jünger deiner Ehre ist, der will es bleiben in Ewigkeit.