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Predigten zu Judas 1,21

"erhaltet euch selbst in der Liebe Gottes, indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus erwartet zum ewigen Leben."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Ihr aber, Geliebte, erbauet euch selbst auf euren allerheiligsten Glauben und betet im heiligen Geist; bewahret euch selbst in der Liebe Gottes und hoffet auf die Barmherzigkeit unsres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben."

Judas malt ein schreckliches Bild von dem, was in den letzten Tagen geschehen wird. Er beschreibt die Abtrünnigen und malt sie in den schwärzesten Farben. Es ist natürlich, dass er, nachdem er unsere Gegner vorher beschrieben hat, uns nun auch unterweist, wie wir unsere Verteidigung vorzubereiten und unsere Kräfte in Schlachtordnung aufzustellen haben. In Vers 20 und 21 nennt Judas das große christliche Festungsviereck, das sorgfältig bewacht werden muss, wenn wir den anrückenden Feind zurückschlagen wollen.

"Erbauung" ist die große Verteidigung gegen die Angriffe der Zweifler und Irrlehrer. Diese finden ihre Beute unter den Unwissenden und Unbefestigten. Aber es gelingt ihnen nicht, diejenigen zu stürzen, die in der Wahrheit gegründet und gewurzelt sind. Um die Irrlehren dieser letzten Zeit abzuwehren, müssen wir uns bemühen, selbst die Wahrheit kennenzulernen, und versuchen, unsere Brüder darin zu unterweisen.

Das "Beten im Heiligen Geist" ist die Waffe, womit die Heere Gottes die Armeen des Feindes in Verwirrung bringen. Die Gebete der Heiligen sind die mächtige Artillerie, mit der die Mauern unseres Jerusalem geschützt werden. Eine betende Gemeinde prüft die Geister der falschen Propheten und stösst diese als böse hinaus.

"Bewahret euch selbst in der Liebe Gottes" lautet die dritte Empfehlung des Judas. Eine Gemeinschaft von Christen, die den Herrn von ganzem Herzen liebt, wird wahrscheinlich nicht von Spöttern und fleischlich Gesinnten überwunden werden. In schläfrigen, verfallenen Gemeinden wachsen Irrtümer wie das Efeu an den zerbröckelnden Mauern eines alten Klosters.

Als letztes lenkt Judas unsere Aufmerksamkeit auf die "Barmherzigkeit unsres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben". In der Erwartung der Wiederkunft Christi wird sich die Kirche nicht vor den hohlen, aufgeblasenen Worten der Menschen fürchten.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Man kann Gott nicht anbeten, ohne Ihn zu lieben

Sowohl das Alte als auch das Neue Testament lehren uns: Das wahre Wesen der Anbetung ist die Liebe zu Gott. Unser Herr erklärte dies für die Summe des Gesetzes und der Propheten: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft.« Nun, Liebe ist beides: ein Grundsatz und eine Gemütsbewegung. Sie wird sowohl gefühlt als auch gewollt. Sie ist beinahe zu allem fähig. Die Liebe mag im Menschenherzen ganz sanft, fast unbemerkt, beginnen und zu einem rasenden Sturm werden, der den Liebenden in völlige Hilflosigkeit stürzt. Etwas Ähnliches muss dem Apostel Paulus begegnet sein – denn er verspürte die Notwendigkeit, seinen Kritikern zu erklären, seine scheinbare Narrheit sei in Wirklichkeit die Liebe zu Gott, die ihm sein williges Herz geraubt habe! In der Liebe, die ein intelligentes Geschöpf Gott gegenüber empfindet, muss immer ein gewisses Geheimnis verborgen bleiben. Es ist sogar möglich, dass es ein fast völliges Geheimnis bleibt und dass unsere Versuche, es zu ergründen, nur dem Verstehenkönnen dessen dient, was schon durch das stille Wirken des Heiligen Geistes im Herzen vorhanden ist. Wir können uns sicher sein: Es ist ganz unmöglich, Gott anzubeten, ohne Ihn zu lieben. Die Schrift und die Vernunft erklären uns das gleichermaßen. Und Gott ist niemals mit weniger als allem zufrieden. Das scheint zunächst unmöglich zu sein – aber das inwendige Wirken des Heiligen Geistes wird uns zu Seiner Zeit befähigen, die ganze Fülle der Liebe Ihm als Opfer darzubringen!


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Erhaltet euch in der Liebe Gottes

Es geht eine starke Strömung durch die Welt; wenn du darin bleibst. So wird sie dich sanft und unwiderstehlich vorwärts treiben; aber es gibt der Nebenströmungen so viele, dass wir sehr behutsam sein müssen, nicht mit fortgeschwemmt zu werden. Du bist durch die Gnade in den Strom der Liebe Gottes hineingekommen, – nun bleibe auch darin.

1. Erbauet euch auf euren allerheiligsten Glauben

Baue nicht auf deine Gefühle; nicht auf deine Anschauungen von Recht oder Unrecht, nicht auf deine Erfahrungen, sondern auf den festen gediegenen Untergrund des Glaubens, „der einmal den Heiligen übergeben ist.“ (Vers 39) Wohl mögen wir darob kämpfen, denn darauf ruht unser ganzer geistlicher Aufbau. Mit anderen Worten: du musst immer wieder und wieder zurückkommen auf die Lehre des Wortes Gottes, besonders des Lebens Jesu.

2. Betet in dem heiligen Geist

Warte an dem Fußschemel Gottes, bis Er dir selbst deine Gebete eingibt, und seines Geistes Quellen sich in dich ergießen. So oft du die innere Regung des heiligen Geistes spürst, gib dich ihr hin. Er wird dich treiben zur Fürbitte für andere, zu einem Sehnen nach der Verherrlichung Jesu, dessen du dich nicht fähig geglaubt hättest. Im heiligen Geist beten heißt – Ihn durch uns beten lassen.

3. Wartet auf die Barmherzigkeit unsers Herrn Jesu Christi

Sei allezeit auf der Wache; warte gespannten Herzens auf die Anzeichen der Wiederkunft deines HErrn. Sage in den Worten des Hohenliedes: „Ich schlafe; aber mein Herz wachet; da ist die Stimme meines Freundes, der anklopft: 'Thue mir auf, meine Schwester, meine reine Taube.'“ Das Herz, das auf Jesum wartet, wird nicht vergeblich warten. Und während der Wartezeit, wird es bewahrt bleiben in der Liebe Gottes, zum ewigen Leben.