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Predigten zu Kolosser 3,4

"Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Christus, euer Leben."

Pauli, des Apostels, so wunderbar reicher, inhaltsvoller Ausdruck zeigt, dass Christus die Quelle unsers Lebens ist. "Da wir tot waren in den Sünden, hat Er uns samt Christo lebendig gemacht." Dieselbe Stimme, die den Lazarus aus dem Grabe zurückrief, hat uns auferwecket zur Erneuerung des Lebens. Es ist nun der Inhalt unsers geistlichen Lebens. Durch sein Leben haben wir das Leben; Er ist in uns die Hoffnung der Herrlichkeit, der Quell unsrer Taten, der Grundgedanke, der jeden andern Gedanken erregt und bewegt. Christus ist die Erhaltung unsers Lebens. Wovon anders kann der Christ leben, als von dem Fleisch und Blut Jesu? "Dies ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist; wer dies Brot isset, der wird leben in Ewigkeit."O, ihr müden Pilger in der Wüste der Sünde, ihr erlangt nie einen Bissen, der den Hunger eurer Geister zu sättigen imstande ist, es sei denn, ihr findet ihn in Ihm!"Christus ist der Trost unsers Lebens. Alle unsre wahrhaftigen Freuden gehen von Ihm aus; und in Zeiten der Trübsal ist seine Gegenwart unser Trost. Nichts verdient so, wie Er, die Hingabe und Widmung aller Kräfte unsers Lebens; und seine Güte ist besser, denn Leben! Christus ist das Ziel unsers Lebens. Gleichwie ein Schiff dem Hafen zueilt, so eilt der Gläubige dem Hafen im Busen seines Heilandes entgegen. Gleichwie der Pfeil dem schwarzen Kreis der Scheibe entgegenfliegt, so fliegt der Christ der Vollendung seiner Gemeinschaft mit Christo Jesu entgegen. Gleichwie der Krieger für seinen Feldherrn kämpft, und durch des Feldherrn Sieg selbst mit verherrlicht wird, so streitet der Gläubige für Christum, und pflückt seinen Triumph aus dem Siegeskranz seines Meisters und Herrn."Christus ist sein Leben." Christus ist das Vorbild unsers Lebens. Wo dasselbe Leben in uns wohnt, da ist immer notwendig auch, zum großen Teil wenigstens, dieselbe Entwicklung des sichtbaren Wandels vorhanden; und wenn wir in inniger Gemeinschaft mit dem Herrn Jesu leben, so müssen wir auch zunehmen, wie Er. Wir müssen Ihn als unser erhabenes Vorbild, als unser göttliches Ebenbild, uns vor Augen halten, und wir müssen danach trachten, dass wir in seine Fußstapfen treten, bis dass Er endlich in der ewigen Herrlichkeit die Krone unsers Lebens wird. O, wie geborgen, wie geehrt, wie glückselig sind wir Christen, weil Christus unser Leben ist!


Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Das verborgene Leben hier in der Zeit

"Euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott. Wenn Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in der Herrlichkeit."

Das Beste bleibt hier im Leben verborgen. Vielfach werden wahre Christen völlig verkannt, als Narren oder gar als Heuchler gescholten. "Die Welt kennt euch nicht", sagt der Apostel. Man kann es dem Menschen nicht vom Angesicht ablesen, dass er ein Gotteskind ist. Einst wird es anders sein. Dann leuchtet der Name Gottes und Jesu von der Stirn. Das inwendige Leben bricht hervor, und die verborgene Herrlichkeit wird offenbar in dem Leuchtenden, strahlenden Lichtleib. - Frage sich ein jeder: Habe ich denn auch ein verborgenes Leben? Bei vielen geht die Frömmigkeit auf in äußeren Formen. Vielleicht reden sie recht fromm. Aber sie sind Schwätzer. Auch ihr Gebet ist nur Lippenwerk. Sie gehen unter das Wort Gottes. Aber sie sind wie Automaten. Es fehlt der Herzenszug. Es fehlt die verborgene Abkehr von der Sünde, der verborgene Abscheu gegen alles Gemeine und Schmutzige, der geheime Schmerz über jede Nachgiebigkeit gegen das Böse. Es fehlt die verborgene Sehnsucht der Seele, immer reiner und besser zu werden, und das tiefe Verlangen nach Ähnlichkeit mit Gott. - Wahre Christen stehen in einem verborgenen Umgang mit dem Herrn. Ihr Leben ist mit Jesus innerlich verwachsen. Es ist ihnen darum ein Bedürfnis, mit ihrem Gott und Heiland zu verkehren. Wenn sie auch nicht mit Worten beten, blicken sie doch immer wieder zu ihrem Herrn auf. Sie können nicht anders als ihm alles hinlegen, was ihnen in den Weg kommt, und in Freude und Schmerz sich ihm überlassen. - Bei vielen ist unter der frommen Außenseite ein ganz irdisches Denken und Trachten. Wahre Christen haben einen himmlischen Sinn. Ihre Gedanken beschäftigen sich mit den großen Gedanken des Wortes Gottes. Sie sinnen nach über die Tatsachen des Heils. Das verborgene Spiel ihrer Gedanken ist nicht eitel, traumhaft und ungesund. Der große Gottesmann Johann Albrecht Bengel sagt einmal, dass schon in seinen Kinderjahren etwas Wichtiges in seiner Seele vorgegangen sei. - Dieses verborgene Leben wird einst offenbar. Jünger Jesu wollen und sollen nicht darauf ausgehen, vor aller Weit ihr Gutes blosszulegen. So hochnötig es ist, die Wahrheit zu bekennen, so verwerflich und gefährlich ist es, die persönlichen inneren Erlebnisse auszukramen und die eigenen Guttaten auszuposaunen. - Wo nichts ist, kann auch einst nichts offenbar werden in Herrlichkeit. Da wird es dann eine furchtbare Enttäuschung geben, wenn solche Seelen in ihrer inneren Hohlheit und Leere zum Vorschein kommen. Es wird sich dann zeigen, dass sie ihr Leben lang etwas vorgestellt haben, was sie im Grunde nicht gewesen sind. Lasst uns das verborgene Leben fleißig und ernstlich pflegen!


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in der Herrlichkeit."

Jetzt ist Christus verborgen; trotz aller Predigt von ihm, trotz seiner Taten in der Inneren und Äußeren Mission, trotz seiner Segnungen unserer Seele im Glauben - er ist für die Welt so verborgen, dass man ihn den Ungläubigen nicht zeigen kann. Und mit ihm ist unser Bestes, das Werk und die Krone unseres Christentums, verborgen. Im trauten Gemeinschaftskreise, im Kämmerlein, da glänzen die Perlen; draußen in der rauhen Luft der Kritik sind sie unscheinbar. Das ist uns oft bitter, ja eine Anfechtung unseres Glaubens, solange wir noch kein durch Erfahrung fest gewordenes Herz bekommen haben. Denn er kann uns heimlich entschädigen für das, was wir draußen entbehren oder ausstehen müssen um seiner Verborgenheit willen. Außerdem tritt hier die Hoffnung in ihr Recht. Es ist noch eine große Offenbarung Christi in Herrlichkeit bereit, die alle Welt soll sehen und erleben müssen. Dann wird Christus gerechtfertigt dastehen vor jedermann. Damit wird auch unsere Liebe zu ihm gerechtfertigt und erklärt sein, so dass alle die, welche uns jetzt für Narren halten, im tiefsten Innern überführt sein werden, dass wir recht hatten und sie zu ihrem ewigen Schaden unrecht. Also warten wir, glauben wir, lieben wir, hoffen wir weiter!

Dazu aber, Herr Jesus, stärke unsere geheimen Beziehungen zu dir. Je mehr uns im öffentlichen Leben von Wundern und Zeichen fehlt, desto mehr Liebes- und Lebensbeweise senke heimlich in unser Beten und Hoffen hinein. Amen.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Christus tut in uns, was wir nicht tun können

In seinem Brief an die Korinther verheißt Paulus ihnen volle geistliche Befreiung und Beständigkeit in der Erkenntnis, da Jesus Christus ihnen zu Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligkeit und Erlösung gemacht worden ist. Auch den Kolossern versicherte er: »Ihr seid vollendet in ihm!« Was wir also unbedingt brauchen, ist einfach Jesus Christus. Er ist, was wir bedürfen. Er hat, was wir nötig haben. Er weiß, was wir wissen müssen. Er hat die Fähigkeit, in uns zu wirken, was wir nicht vermögen – indem Er in uns tut, was Gott wohlgefällt. Das ist eine schwierige Sache – sowohl, was die geistliche Lehre betrifft, als auch, was das Leben betrifft, besonders für Leute, die es zu etwas gebracht haben und die ehrgeizig sind und sich daran gewöhnt hatten, sich um ihre Angelegenheiten auf ihre Weise zu kümmern! Aber einerlei, wer wir sind: Wir müssen zugeben, dass dies ein gnädiger Plan ist, den Gott für uns alle in seiner Freundlichkeit und Weisheit vorgesehen hat. Brüder und Schwestern, wir bekommen Christus und Herrlichkeit und Fruchtbarkeit und Zukunft und das kommende Zeitalter und dass der Geist der gerechtfertigten Menschen vollendet wird. Wir bekommen Jesus, den Mittler eines neuen Bundes, und das Blut des ewigen Bundes, die Gemeinschaft mit unzähligen Engeln und die Gemeinde der Erstgeborenen und das Neue Jerusalem, die Stadt des lebendigen Gottes! Und bevor wir das alles erhalten, haben wir das Vorrecht, uns an einem liebevollen und glücklichen Dienst für Christus und die Menschheit hier auf Erden freuen zu dürfen!