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Predigten zu Lukas 14,17

"Und er sandte seinen Knecht zur Stunde des Abendmahls, um den Geladenen zu sagen: Kommet, denn schon ist alles bereit."

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"... Kommt, denn es ist alles bereit!" "... Ich bitte dich, entschuldige mich ..."

Schneidender lässt sich der Gegensatz kaum denken: auf der einen Seite der lebendige Gott, der heiligen Ernst macht mit seiner Zurüstung des Mahls und mit seiner dringlichen Einladung, und auf der andern Seite der grenzenlose Leichtsinn des kleinen Erdenmenschen, der eine Ewigkeit ausschlägt für eine Erdensache und meint, diese Schuld könne so leicht abgenommen werden. Viele machen wirklich so, als ob Jesus nur dazu da sei, um sie zu entschuldigen. Schön, wenn er das auch täte - dadurch haben sie doch keinen Anteil an den Heilskräften auf Erden und dem Trost im Sterben und der Seligkeit danach. Schuld allein könnte vergeben werden - aber den Verlust des Mahles kann keine Entschuldigung ersetzen. Sieh heute noch deine Stellung zum fertiggestellten Mahle der neutestamentlichen Heilszeit daraufhin an, ob du als ein Kommender, ein Wollender, nimmst und geniessen kannst - oder ob du dich bloss um den Stachel des Vorwurfs grämst, unentschuldigt wegzubleiben. Komm und nimm! Lebe aus diesem Vermögen heraus und stärke dich an diesen Gaben. Sie haben die Art, sich für jedes deiner geistlichen Bedürfnisse zur rechten Hilfe zu gestalten. Nur wer hier nehmen lernt, kann auf mehr hoffen und sich der seligen Zukunft freuen.

Herr, mein Gott, ich bete dein Erbarmen an und preise deine Gnade. Was ich davon erfahren, macht mich willig, mehr zu erlangen. Stille du mein heimliches Sehnen nach deiner Gemeinschaft. Amen.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Kommt, denn es ist alles bereit!

Wie oft hat dich und mich der treue Gott gerufen und hat all die Güter uns einzeln vorgeführt und vor die Seele gestellt, die er uns bereitet hat, hat uns gezeigt, was er sich’s kosten ließ, damit er das große, selige Labsal der sündenvergebenden Gnade uns erschließen könne. Wie oft hat er von dem großen Abendmahl, das er mit heißer Arbeit im Schweiße seines Angesichtes unter den Tränen seines heiligen Blickes bereitet hat, zu uns gesprochen, und wir hörten es nicht. Das ist wohl das Schwerste, was du und ich uns anzuklagen haben: das Heiligste, das Höchste, das Größte und Seligste ist mir zum Überdruss geworden. Von meiner Kindheit Tagen an hörte ich das Wort Gnade, und obwohl in diesem Wort eine Welt von Treue und eine Welt voll treuer Arbeit liegt, hört man es nicht.