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Predigten zu Lukas 14,18

"Und sie fingen alle ohne Ausnahme an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muß notwendig ausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt."

Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen. Ich bitte dich, entschuldige mich.

Wie schnöde sprichst du: „Ich habe einen Acker gekauft und muss hingehen und ihn besehen“, den Acker der Weltanschauung, meine Bildung, was ich gelernt, was ich mir verdient, was ich durch meine Erfahrung mir erworben habe. Ich muss einmal mich selbst beschauen in meinem Lichte, in meinem Glanze, in meiner Weise. Ich muss einmal wieder Zeit haben, mich an mir selbst zu laben. Und dabei steht der Feind und stärkt dich in deiner Selbsteinschätzung und ermuntert dich, immer höher von dir zu denken, und ein Stück ums andere von dem Segen des Ackers entschwindet dir, und die herrliche Gotteskindschaft tritt immer ferner, und wenn du von deiner Selbsttäuschung erwachst, ist das Bild deiner geliebten Träume Wirklichkeit geworden und das Bild der gesegneten Wirklichkeit ein Traum. Ach, wenn der Mensch wüsste, wie in der Todesstunde all diese Beziehungen und die Selbstgefälligkeit und die Selbstliebe und das Selbstlob und die Selbsteinschätzung und die schmeichelnde, betörende Art der Seelsorge aufwachen, und wenn er dann hinaussehen will, ist kein Acker mehr da, da ich ausruhen kann, von dem aus ich in die Heimat gelangen kann.