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Predigten zu Lukas 1,38

"Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; es geschehe mir nach deinem Worte. Und der Engel schied von ihr."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Mir geschehe nach deinem Wort."

Wie wesentlich war es, dass das lebendige Wort in der Jungfrau Maria freie Bahn fand, denn nur so konnte Gottes Plan, es zu uns zu senden, verwirklicht werden! Gott sprach, und weil Marias Glaube darauf antwortete, geschah das Wunder. Viele von uns halten es leider für ausreichend, wenn wir in der Lehre schriftgemäss sind und mit dem Verstand dem Wort der Wahrheit uneingeschränkt zustimmen. Aber wenn diese Wahrheit sich nicht innerlich in einem auswirkt, dann ist zwischen Zustimmung und Abweichung vielleicht gar kein so großer Unterschied. Ein Unterschied kommt erst dann, wenn das Wort eine grundlegende, umwandelnde Rolle im Leben zu spielen beginnt. Es ist traurig, wenn jemand zwar die Bibel genau kennt, aber wenig innere Erfahrung von ihrer Auswirkung hat. Wenn wir für Gott bei seinen großen Plänen brauchbar sein wollen, ist es von wesentlicher Bedeutung, dass wir, wenn sein Wort in gegenwärtiger, persönlicher Weise zu uns kommt, nicht bloss mit dem Verstand, sondern dem Herzen darauf antworten. Können wir Marias Gebet nachsprechen?


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie Du gesagt hast."

Der Ehrentitel, den der Apostel Paulus sich gern beilegte, war der eines leibeigenen Knecht e s Jesus Christi. Und eine vom Dienst der Sünde erlöste Frau oder Jungfrau sieht auch ihre höchste Würde und zugleich die Zusammenfassung ihrer schönsten Lebensaufgabe in dem Wort: Siehe, ich bin des Herrn Magd. Das Wort ist uns vorgesprochen worden von der, die Engelsmund nannte die Gebenedeite unter den Frauen, von der, die gewürdigt wurde, die Mutter unseres Herrn zu sein. Wahrlich ein edles, reines Vorbild!

Es ist ein Wort demütigen Glaubens. - Der Herr hatte der Jungfrau in dem stillen Heim zu Nazareth etwas schier Unglaubliches anzeigen lassen; eine hohe, überschwengliche Gnade. Sie sagt Ja dazu. Sie nimmt dankbar an. Das ist das erste Kennzeichen eines Knechtes, einer Magd des Herrn. - Kennst du dieses gläubige Jasagen zu den Verheißungen deines Gottes?

Es ist ein Wort demütigen Gehorsams. - Die krönende Tugend einer Magd ist williger, freudiger Gehorsam. Eine rechte Magd des Herrn wird sich seinen Willen, wie er in seinem Wort geoffenbart ist, zur Richtschnur wählen, wird sich von seinem Geist leiten lassen, wird bei jedem Anlass fragen: Herr, was willst Du, dass ich tun soll?

Herr, lehre mich tun nach Deinem Wohlgefallen; denn Du bist mein Gott, Dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Siehe, ich bin des HErrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast

Die Engelsbotschaft bedeutete für dieses reine, junge Mädchen viel Missverständnis und Schmach. Dennoch willigte sie in Demut ein, sobald es ihr klar wurde, dass Gott ihr dieses Los bestimmt hatte, und sprach diese wundervollen Worte völliger Hingabe. Lasset uns sie uns aneignen:

1. Den Befehlen des HErrn gegenüber

Gottes Stimme spricht zu uns im Innersten unsers Herzens, und keines seiner Worte ist kraftlos; wir können nach drei Richtungen hin erproben, ob eine solche von Gott kommt.

  1. Sie muss mit der heiligen Schrift übereinstimmen;
  2. Die äußeren Umstände müssen dazu passen;
  3. Der Rat unbeteiligter christlicher Freunde muss uns denselben Weg weisen.

Wo alles dieses zutrifft, dürfen wir annehmen, dass Gott zu uns geredet hat, – und was dann auch der Inhalt seiner Worte sein mag, so sollen wir antworten: „Mir geschehe, wie du gesagt hast!“

2. Im Blick auf irgend welche uns auferlegte Verantwortung

Vielleicht betrifft sie den letzten Wunsch eines sterbenden Freundes; die Fürsorge für Waisen, für ein Kindlein, das wir mit Elternliebe aufnehmen sollen; ein schwieriges Unternehmen auf religiösem Gebiet. Sobald so etwas uns offenbar von unserem Vater auferlegt wird, so sollen wir, trotz dem Sträuben unsers Fleisches und der Zaghaftigkeit unserer Seele, gehorsam sprechen: „Mir geschehe, wie du gesagt hast.“

3. Unter der Bürde des Leidens und des Schmerzes

Gehörst du vielleicht zu denen, die von Gott dazu auserwählt sind, die Kraft seiner Gnade – in Schmerz und Leiden zu bezeugen. Schlaflosigkeit in der Nacht, Hilflosigkeit am Tage ist dir vielleicht beschieden. Siehst du der Möglichkeit ins Auge, lange Jahre in derselben Lage zubringen zu müssen, gichtkrank oder gelähmt? Ach, blicke dennoch deinem HErrn ins Angesicht und wage es zu sagen; „Mir geschehe, wie du gesagt hast.“