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Predigten zu Lukas 1,64

"Alsbald aber wurde sein Mund aufgetan und seine Zunge gelöst, und er redete, indem er Gott lobte."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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So, nun hat es Zacharias begriffen! Das war eine seltsame Stunde gewesen, wo ihm im Tempel der Engel Gottes erschien und ihm die Erhörung seiner Gebete verhieß: „Zacharias, dein Gebet ist erhört; dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, … der wird groß sein vor dem Herrn…"

Das war mehr, als Zacharias zu erbitten gewagt hatte. Nicht nur einen Sohn soll er haben, sondern einen Sohn, der vor dem verheißenen Heiland und Herrn hergeht als dessen Bote.

Und was tat nun Zacharias? Statt anzubeten und zu loben, fragte er ängstlich und zweifelnd: „Wobei soll ich das erkennen?" Da kam Gottes Ernst und Gericht zutage. Der Mund, der nicht loben wollte, musste verstummen. Als stummer Mann musste er nach Hause ziehen. Als stummer Mann musste er die Erfüllung des göttlichen Versprechens erleben. Aber dann kam die Stunde, da sein Mund aufgetan ward. Und was tat nun Zacharias? Er lobte Gott.

Jetzt hat er es verstanden: Die großen Taten Gottes sollen wir nicht begreifen, sondern loben. Gott will nicht unseren armseligen Zweifel und unsere kümmerliche Kritik, sondern unseren Dank und unsere Anbetung. Größer als Johannes der Täufer ist Jesus. Wie viele stehen vor Jesus, vor Seinem Kreuz und Seinem Auferstehen – zweifelnd, kritisch, fragend – wie Zacharias damals im Tempel.

Anbeten dürfen wir! Danken dürfen wir! Loben und preisen und nehmen und reich werden dürfen wir in Ihm, der arm war um unsretwillen. Amen.