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Predigten zu Lukas 2,20

"Und die Hirten kehrten um, indem sie Gott verherrlichten und lobten über alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, das sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war." Lk. 2, 20.

Was war der Gegenstand ihres Lobpreisens? Sie lobten Gott um alles, das sie gehört hatten - um die große Freudenbotschaft, dass ihnen ein Heiland war geboren worden. Tun wir auch wie diese Hirten! Lasset uns einen Dankpsalm erheben für alles, was wir von Jesu und seinem Heil gehöret haben. Sie lobten Gott auch für das, was sie gesehen hatten. Ach, welch eine herrliche Musik ist doch das, - was wir erfahren, was wir inwendig gefühlt, was wir uns zu eigen gemacht haben: "Mein Herz dichtet ein feines Lied, ich will singen von einem Könige." Es ist nicht genug an dem, dass wir von Jesu erzählen hören; das Gehör stimmt wohl die Harfe, aber die Finger des lebendigen Glaubens müssen die Saiten rühren. Wenn ihr den Herrn Jesus mit dem gottgeschenkten Gesicht des Glaubens geschaut habt, dann lasst keine Spinnweben mehr auf den Saiten eurer Harfen hängen, sondern erweckt eure Psalter und Harfen zum lauten Lob der unumschränkten Gnade. Die Hirten dankten Gott auch dafür, dass das, was sie gehört und gesehen hatten, so wohl übereinstimmte. Beachtet den letzten Satz wohl: "wie denn zu ihnen gesagt war." Habt ihr nicht erfahren, dass das Evangelium in euch gerade das wirkt, was das Wort Gottes von Ihm verheißt? Jesus sprach, Er wolle euch Ruhe geben für eure Seelen; und habt ihr nicht in Ihm den süssesten Frieden gefunden? Er verhiess euch Freude und Trost und Leben durch den Glauben an Ihn; habt ihr nicht solches alles empfunden? Sind nicht seine Wege herrliche Wege, und seine Tritte Pfade des Friedens? "Wahrlich ihr dürft mit der Königin von Saba ausrufen: "Es ist mir nicht die Hälfte gesagt." Ich habe Christum köstlicher gefunden, als alles, was mir zuvor von Ihm verkündigt war. Ich schaute sein Bild an, wie es mir gezeigt war, aber es war nur ein trüber Schatten gegen Ihn; denn der König überstrahlt in seiner Schöne alles, was lieblich heißt. Gewiss, was wir gesehen haben, erreicht, nein, es übertrifft bei weitem alles, was wir "gehöret" haben. Darum lasset uns Gott loben und preisen für einen so köstlichen Heiland, der all unser Verlangen stillt.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Diese Hirten gingen wahrhaftig in einen grauen Alltag zurück. Sie hatten ein schweres Leben, voll Kampf und Mühe. Aber sie „priesen und lobten Gott". Wir dürfen nicht meinen, die Worte „preisen" und „loben" bedeuteten dasselbe. Die Bibel braucht keine überflüssigen Worte. Das griechische Wort im Urtext, für das Luther „preisen" einsetzt, kann man eigentlich gar nicht recht übersetzen. Man würde am besten „verklären" sagen. Dasselbe Wort brauchte der Herr Jesus, als Er sagte: „Vater, ich habe dich verklärt auf Erden."

Was heißt das: „verklären"? — Als Gott den Menschen schuf, sollte der nach Gottes Bestimmung ein Ebenbild Gottes sein. Er sollte Gottes Herrlichkeit wiederspiegeln. Er sollte Gottes Glanz gleichsam zurückstrahlen wie ein Spiegel. Doch durch den Sündenfall ist der Spiegel zersprungen, der Mensch ist verfinstert. Gottes Herrlichkeit spiegelt sich nicht mehr in ihm.

Aber nun wird deutlich, wie der Herr Jesus der große Wiederhersteller ist. Kaum sind die Hirten in Seine Gewalt gekommen, da fangen sie an, die eigentliche Menschenbestimmung wieder zu erfüllen: Sie verklären den lebendigen Gott. Sein Glanz leuchtet aus ihrem Leben. Seine Herrlichkeit liegt über ihnen. Wohl ist der Glanz noch tausendfältig gebrochen durch das Wesen des gefallenen Menschen. Aber der Anfang ist gemacht. In der Ewigkeit wird es vollendet werden. Das sagt das Wörtlein: Sie „priesen" Gott. Amen.