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Predigten zu Lukas 5,4

"Als er aber aufhörte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Tiefe und lasset eure Netze zu einem Fange hinab."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Fahret auf die Höhe, und werfet eure Netze aus, dass ihr einen Zug tut."

Wir lernen aus dieser Erzählung die Notwendigkeit der Mitwirkung von seiten des Menschen. Der Fischzug war wunderbar; aber weder der Fischer noch sein Schiff, noch sein Fischernetz ward dabei müssig gelassen; sondern alles das musste mithelfen, die Fische zu bekommen. so ist's auch mit der Errettung der Seelen. Gott wirkt durch allerlei Mittel; und so lange der neue Bund der Gnade in Kraft bleibt, wird es Gott wohlgefällig sein, durch törichte Predigt des Evangeliums selig zu machen, die daran glauben. Wenn Gott unumschränkt und unabhängig von der kreatürlichen Mithilfe seiner Wunder wirkt, so wird Er dadurch ohne allen Zweifel verherrlicht; aber Er hat selber die menschliche Mitbetätigung in den Plan seiner Heilsanstalten aufgenommen, als das Mittel, wodurch Er am meisten verherrlicht wird auf Erden. Die Mittel an sich selbst sind durchaus ohne Verdienst und ohne Bedeutung. "Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen." Was war der Grund dieser fruchtlosen Abmühung? Waren sie denn nicht Fischerleute, die ihres Berufs treulich warteten? Wahrlich, sie waren keine ungeübten Hände; sie verstanden ihr Handwerk. Hatten sie es an Fleiß mangeln lassen? Nein, die ganze Nacht hatten sie gearbeitet. Oder fehlte es an Fischen im Meer? Gewiss nicht, denn sobald der Meister dabei war, gingen sie scharenweise ins Netz. Woran lag es denn? Daran, dass in den Mitteln an und für sich keine Macht liegt, wenn die Gegenwart Jesu fehlt. "Ohne Ihn können wir nichts tun." Aber mit Christo vermögen wir alles. Christi Gegenwart sichert den Erfolg. Jesus war im Schiff Petri, und sein Wille zog durch seinen wunderbaren Einfluss die Fische ins Netz herbei. Wenn der Herr Jesus in seiner Gemeinde erhöhet wird, dann ist seine Gegenwart ihre Kraft und Macht; eines Königs Lob erschallt aus ihr und verkündigt sich ringsumher. "Und ich, wenn ich erhöhet werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen." Lasset uns heute an unser Tagewerk gehen, und jeder in seinem Teil Menschenseelen fischen; lasset uns empor schauen im Glauben, und ringsum uns her blicken mit ernstlichem Verlangen. Lasset uns arbeiten, bis die Nacht kommt, und der uns das Netz auswerfen heißt, der füllt es auch mit Fischen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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„Tempo!" das ist die Parole der modernen Zeit. Schon die Kinder haben „so viel zu tun". Und nun erst die Erwachsenen!

Da können wir uns wohl vorstellen, dass mancher in unseren Tagen mit mitleidigem Lächeln auf den Simon Petrus herabsieht. Dieser Fischer ließ seine Netze liegen und hörte dem Herrn Jesus zu. Solch eine stille Gnadenstunde, wo Jesus ihn ganz besonders ansprach, schien ihm wichtiger als alles andere. „Verlorene Zeit", so denkt mancher Weltmensch, wenn er von diesem Simon Petrus hört. „Verlorene Zeit! In der Zeit hätte er allerhand fertig bringen können! Wir Menschen von heute können uns so was jedenfalls nicht leisten.“ Nun, der Petrus hat das stille Horchen auf Gottes Wort nicht für verlorene Zeit angesehen. Und der Herr Jesus hat ihm Recht gegeben. Er hat ihm und uns sehr deutlich vor Augen geführt, dass wir gar nichts verlieren, wenn wir uns Zeit nehmen für Gottes Wort: „Fahret auf die Höhe! Werfet eure Netze aus, dass ihr einen Zug tut."

Petrus und seine Gesellen haben's getan und dann einen Fang getan, wie nie zuvor in ihrem Leben. War die Zeit bei Jesus nun verloren? Unsere Väter sagten: „Nehmt euch Zeit für Gottes Wort!" Und sie fuhren gut dabei. Sie sagten; „Bete und arbeite!" Und sie lehrten ihre Kinder: „An Gottes Segen ist alles gelegen!" Wir brauchten weniger „Tempo", wenn wir mehr Stille hätten. Amen.