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Predigten zu Lukas 8,8

"Und anderes fiel in die gute Erde und ging auf und brachte hundertfältige Frucht. Als er dies sagte, rief er aus: Wer Ohren hat zu hören, der höre!"

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Das sind diejenigen, in welchen das Wort Gottes kräftig geworden ist. Das sind aber seltene Seelen, die das eine, was not tut, ihr Hauptbestreben sein lassen, die nicht eher nachlassen zu bitten und zu flehen, bis das Wort kräftig und alle andere fremdartige Kraft aus ihren Herzen ausgetrieben ist. Doch ich will dir eine Frage vorlegen, an deren Beantwortung du bald ein Kennzeichen haben sollst, ob das Wort in dir kräftig geworden ist oder nicht. Setzest du dein Christentum in allerhand Gefühle und Erkenntnisse vom Weg des Heils, oder ist ein Trieb in dir, im täglichen Leben Treue zu beweisen bei deinen Geschäften und Arbeiten, mögen sie auch noch so geringfügig sein, kurz in deinem ganzen Tun und Lassen den Namen des Herrn zu verherrlichen? Willst du dich dadurch als einen Christen beweisen, daß du in den Augen deiner Mitbrüder hoch stehst und dich vor ihnen auszeichnest, oder bist du auch da, wo dich niemand sieht und in deinem Herzen, in das niemand hineinschaut, ein wahres Kind Gottes, ein Nachfolger des Heilandes? Frage dich: stehst du auch in einem Kampf mit dir selbst, und bedarfst du dabei des Herrn als deines Helfers, und kennst du ihn als Rat, Kraft und Held? Frage dich: wirst du in deinen eigenen Augen kleiner oder größer? - Stößt dich die Predigt vom Kreuz Christi ab oder zieht sie dich an? Je nachdem du nun diese Fragen beantworten kannst, ist auch das Wort Gottes bei dir kräftig geworden oder nicht. Von solchen Seelen aber, bei denen das Wort Wurzel geschlagen hat, darf man gute Hoffnung haben. Denn es gibt einen Grund, der auf Christo, der auf den ewigen Friedensgedanken Gottes, auf dem Ratschluß seiner Liebe ruht. Wer aber auf diesem Grund ruht, von dem kann man gute Hoffnungen haben. Ach Herr, laß mein Gemüte ein gutes Saatfeld sein! Du streust aus großer Güte den edlen Samen ein, und willst mit Ernst die Frucht. So laß dein Wort gelingen und solche Früchte bringen, wie du sie stets gesucht.

Mach mich aus dürrem Sande durch deines Wortes Kraft zu einem guten Lande auf meiner Pilgerschaft. Dein Geist mein Sonnenlicht, dein Blut mein Tau und Regen, dann fehlt mir Frucht und Segen bis hin zur Ernte nicht.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Weißt du, dass du hören sollst, was der Herr spricht, und schweigen soll, was aus dir spricht? Auf das Wort der ewigen Wahrheit höre, auf dasselbe allein! Hörst du während der Predigt diese und jene Erwägung? Hast du Berufsgedanken oder Gedanken der Eitelkeit bis an diese Stätte mitgebracht, dass du Worte hörst, aber nicht das Wort? Dein Meister weiß, dass er die Seele mit tausend Saiten auf sich hingestimmt hat und keine einzige klingt seinen Namen wider. Wenn du sein Wort liest, verstehst du auch, was du liest, wenn du die Hände faltest zum Vaterunser, legst du deine ganze Kraft in das Gebet? . . . So viele, die ein lebendiges Gehör haben für alle Fragen ringsum, haben kein Ohr für die Anliegen eines Weltkönigs und Weltüberwinders, wie er händeringend steht und spricht: „Ich habe Kinder ausgezogen, und sie sind von mir abgefallen.“