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Predigten zu Markus 14,38

"Wachet und betet, auf dass ihr nicht in Versuchung kommet; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Diese Worte sprach unser Herr zu dem Zeitpunkt, als Sein Kampf mit den Mächten des Todes und der Finsternis den Höhepunkt erreicht hatte. Sie machen deutlich, wie schwach und halbherzig die Jünger waren. Sie schliefen, während ihr Herr sich in ringendem Kampf befand! Diese Worte wurden am Abend vor Seiner Kreuzigung, vor Seinem Triumph gesprochen; sie richten sich auch an uns mit dem ganzen Ernst einer göttlichen Warnung und der Kraft eines Aufrufs.

«Wacht!» Das ist ein Befehl für den Wächter, der auf seinem Posten steht und zum Wohl der übrigen Armee den Feind überwacht. Der Wächter ist keine leblose Bildsäule und steht nicht nur in Abwehrstellung. Er hat seine Waffe in der Hand und blickt scharf in die Nacht hinein, um zu erforschen, was im Dunkeln vor sich geht; auch den ganzen Tag ist er auf der Hut. Der Erfolg seines Dienstes hängt von seiner Treue und von der Schnelligkeit seines Handelns ab. Unser Meister möchte uns die Gesinnung des Wächters eingeben. Sein Aufruf ist dringend und ergeht persönlich an uns: «Wacht und betet, damit ihr nicht in Anfechtung geratet!»

Aber der Herr sagt uns auch von vorneherein, daß wir den Angriffen des Feindes dann besonders ausgesetzt sind, denn die Wächter sucht der Widersacher in erster Linie kampfunfähig zu machen. Die Versuchung, einzuschlafen ist groß und gefährlich. Es ist Nacht, der Tag war ermüdend; darum laßt uns wachen, aufrecht stehen, die Waffe in der Hand, damit uns nichts überraschen kann!

«... und betet!» Der Aufruf zur Wachsamkeit ergeht, weil es Gefahren gibt. Die Aufforderung zum Gebet erinnert uns an unsere Vorrechte und an unsere Berufung. Beten eröffnet uns einen weiten Horizont und große Möglichkeiten. Darum wollen wir uns betend mit dem obersten Befehlshaber in Verbindung setzen und aus den Reichtümern Seiner Kraft und Gnade schöpfen, damit wir mit ihnen ausgerüstet und erfüllt werden. Nie sollten wir einen Tag ohne Gebet beginnen und nicht meinen, wir könnten unsere Mittagswache entbehren oder ohne Gebet einschlafen, ohne dem Befehlshaber Bericht erstattet und in unserem Herzen gehört zu haben, daß Er sagt: «Recht so, du guter und treuer Knecht!»