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Predigten zu Markus 9,15

"Und alsbald, als die ganze Volksmenge ihn sah, war sie sehr erstaunt; und sie liefen herzu und begrüßten ihn."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Und alsobald, da alles Volk Ihn sah, entsetzten sie sich, liefen zu und grüssten Ihn."

Wie groß ist doch der Unterschied zwischen Mose und Jesu! Als der Prophet des Berges Horeb vierzig Tage lang auf dem Berge verzogen hatte, erfuhr er gleichsam eine Verklärung, so dass sein Angesicht mit blendendem Lichte erglänzte, und er legte eine Decke auf sein Angesicht, denn das Volk fürchtete sich, ihm zu nahen. Ganz anders unser Herr und Heiland. Er war verklärt worden mit einer Herrlichkeit, grösser als der Glanz Moses, und doch heißt es nicht von Ihm, dass das Volk von dem Glanz seines Antlitzes geblendet ward, vielmehr entsetzten sie sich, liefen Ihm zu und grüssten Ihn. Die Herrlichkeit des Gesetzes stösst zurück, aber die Herrlichkeit des Herrn der Gnade übt eine große Anziehungskraft aus. Obgleich Jesus heilig und gerecht ist, so ist doch mit seiner Reinheit eine solche Wahrheit und Gnade verschmolzen, dass die Sünder zu Ihm eilen, erstaunt über seine Güte, gefesselt von seiner Liebe; sie grüssen Ihn, werden seine Jünger und nehmen Ihn zu ihrem Herrn und Meister an. Lieber Freund, es mag wohl der Fall sein, dass du gerade jetzt von dem strahlenden Glanz des Gesetzes Gottes geblendet bist. Du fühlst, welche Anforderungen es an dein Gewissen stellt, aber du bist nicht imstande, ihm zu genügen. Nicht, dass du dem Gesetz deshalb die Schuld zuschreibst, im Gegenteil, es zwingt dir die höchste Achtung ab, dennoch wirst du davon durchaus nicht zu Gott gezogen; du wirst vielmehr in deinem Herzen nur noch mehr verhärtet und neigst dich zur Verzweiflung. Ach, armes Herz, wende deine Augen von Mose ab, und richte den Blick auf Jesum, der mit milderem Glanze vor dir steht. Betrachte seine triefenden Wunden und sein dornengekröntes Haupt! Er ist der Sohn Gottes, und darin ist Er grösser als Moses; aber Er ist der Herr der Liebe, und hierin ist Er lieblicher als der Gesetzgeber. Er trug den Zorn Gottes und offenbarte in seinem Tode Gottes Gerechtigkeit besser, als der donnernde und blitzende Sinai; nun aber ist die Gerechtigkeit zugerechnet, und hinfort ist sie eine feurige Mauer um die, welche an Jesum glauben. Sünder, siehe den blutenden Jesus an, und wenn du die gewinnende Macht seiner Liebe empfindest, dann fliehe in seine Arme, so wirst du errettet und selig.