10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Matthäus 13,11

"Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen aber ist es nicht gegeben;"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Euch ist es gegeben, dass ihr das Geheimnis des Himmelreichs vernehmet

Um diese Aussage zu erklären, wiederholt der HErr seinen Lieblingsgedanken: „Wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe.“ Seine Jünger achteten bereits auf seine Worte: auf dem Boden ihrer Herzen hatte der kostbare Same schon zu keimen angefangen: je mehr er gedieh, desto fruchtbarer sollte er sich entfalten.

Bei der Menge jedoch, die sich zu Jesu drängte, war noch keine solche Aufmerksamkeit vorhanden. Sie begnügten sich damit, die Schönheit, Kraft und Lieblichkeit seiner Rede zu bewundern, ohne tiefer in sie einzudringen. Sie hörten, aber sie verstanden nicht; sie sahen, aber merkten nichts; angesichts des Menschgewordenen Sohnes Gottes, dachten sie nur an seine angenehme Stimme und sein geschicktes Harfenspiel.

1. Trachte zu verstehen, was du hörest

Gib dich nicht zufrieden, mit der verstandesmäßigen Anerkennung der Schönheit oder der Kraft des Wortes Gottes; sondern öffne ihm dein Herz, betrachte und bewege es in deinem Innern. Auf diese Weise allein kann die Wahrheit in der Seele Wurzel schlagen und den Vögeln Trotz bieten.

2. Hüte dich vor bloßer Gefühlsseligkeit

Viele nehmen das Wort auf mit Freuden; laut und nachdrücklich sind ihre Bezeugungen des Wohlgefallens daran. Tränen netzen dabei ihre Wangen; man meint, die beste Hoffnung für sie hegen zu dürfen. Aber leicht wird alles wieder verwischt, wie der Sonnenschein und die Wolken eines Apriltages.

3. Hüte dich vor Sorgen sowohl als vor äußerm Erfolg

Das erste geht die Armen an, das zweite die Reichen. Es in nicht Platz im Herzen für das gleichzeitige Jagen nach Erde und Himmel, nach zeitlichem und ewigem Glück; dabei kann die Seele nicht gedeihen. Vor allem vergiss es nicht, dass nicht die Hörer, sondern die Täter des Wortes selig gepriesen werden.