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Predigten zu Matthäus 20,21

"Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie sagt zu ihm: Sprich, dass diese meine zwei Söhne einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen mögen in deinem Reiche."

Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Ihr wisst nicht, was ihr bittet

Nun, wir wissen, dass Gott allezeit mehr gibt, als wir erbitten oder verstehen können. Darum sollen wir daraus lernen, dass jene, die da recht beten wollen, sich daran gewöhnen müssen, getrost und freudig zu beten. Sie dürfen sich weder durch die Größe der Dinge, um die sie bitten, noch durch die Unwürdigkeit des Gebets davon abhalten lassen. Wir wissen, was Paulus den Ephesern in Kap. 3,20 schreibt: »Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles, das wir bitten oder verstehen …« Daraus entnehmen wir, was der richtige Titel und Name Gottes ist – »ein Erhörer des Gebets«. Unser Titel und Name ist aber: »Wir wissen nicht, wie oder was wir bitten sollen« (vgl. Mt 20,22). Denn unsere Herzen sind viel zu schwach, als dass wir etwas so Großes erfassen oder verstehen könnten. Wir kümmern uns vielmehr darum, zu welcher Zeit, an welchem Ort und durch welche Mittel Gott uns erhören will. Aber solche Dinge stellen wir uns meist so eng und kurz vor, dass wir mit unserem Unglauben stets zu kämpfen haben.