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Predigten zu Matthäus 28,12

"Und sie versammelten sich mit den Ältesten und hielten Rat; und sie gaben den Soldaten Geld genug"

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Und sie versammelten sich mit den Ältesten und hielten Rat; und sie gaben den Soldaten Geld genug und sagten: Sprechet: Seine Jünger kamen bei Nacht und stahlen ihn, während wir schliefen."

Kaum war der Herr Jesus von den Toten auferstanden, als seine Feinde auch schon ein Alibi zu spinnen begannen, um das Wunder hinwegzuerklären. Der beste Lügenkomplex, den sie zu jener Zeit zusammenbrauen konnten, war die Behauptung, dass die Jünger bei Nacht gekommen seien und den Leichnam gestohlen hätten. Das Verhängnis der Diebstahlstheorie - wie aller anderen Theorien - ist aber, dass sie mehr Fragen aufkommen lässt, als sie beantwortet. Zum Beispiel:

Warum stellten die Hohenpriester und Ältesten den ursprünglichen Bericht der Soldaten bezüglich des leeren Grabes nicht in Frage? Sie akzeptierten ihn als wahr und erfanden eilig eine Erklärung, wie das Ganze geschehen war.

Warum schliefen die Soldaten, als sie hätten Wache halten sollen? Im römischen Heer wurde Einschlafen während der Wache mit dem Tode bestraft. Und doch wurde ihnen von den Hohenpriestern Straffreiheit versprochen. Warum?

Wie war es möglich, dass alle Soldaten gleichzeitig einschliefen? Es geht an die Grenzen der Glaubwürdigkeit, sich vorzustellen, dass sie alle gleichzeitig den Tod riskiert hätten, nur um ein wenig Schlaf zu bekommen.

Wie konnten die Jünger den Stein wegwälzen, ohne dabei die Wachen aufzuwecken? Der Stein war schwer und konnte nur mit erheblichem Geräusch bewegt werden.

Wie konnten die Jünger den Stein überhaupt bewegen? Bei einem typischen Grab aus der herodianischen Zeit wurde der Stein in einer Rinne gerollt, bis er in eine tiefergelegene Mulde fiel. Es war also viel leichter, ein solches Grab zu verschließen, als es wieder zu öffnen. Außerdem war das Grab so gut "gesichert" , wie es der römischen Obrigkeit nur irgend möglich war.

Ist es wahrscheinlich, dass die Jünger - eben noch so furchtsam, dass sie um ihr Leben flohen - plötzlich den Mut fanden, es mit den römischen Wachen aufzunehmen und das Grab auszurauben? Sie wussten sicher, dass ein derartiges Verbrechen eine harte Bestrafung zur Folge haben würde.

Wenn die Soldaten alle schliefen, wie konnten sie dann wissen, dass die Jünger den Leib gestohlen hatten?

Wenn die Jünger den Leib stahlen, warum nahmen sie sich dann die Zeit, die Tücher vom Leichnam zu entfernen und das Schweißtuch zusammenzufalten (Lukas 24,12; Johannes 20,6.7)?

Warum sollten die Jünger den Leichnam überhaupt stehlen wollen? Es gab dafür keinen Grund und kein Motiv. Im Gegenteil, sie waren selbst überrascht und ungläubig, als sie erfuhren, dass Er auferstanden sei.

Wie konnten schließlich die Jünger, als die ehrbaren Männer, die sie waren, in die Welt hinausgehen und unter großen Risiken für Leib und Leben die Auferstehung predigen, wenn sie wussten, dass es eine Lüge war? Paul Little sagt: "Menschen sterben nicht für etwas, von dem sie wissen, dass es eine Lüge ist." Sie waren völlig überzeugt davon, dass Jesus auferstanden war.