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Predigten zu Matthäus 2,14

"Er aber stand auf, nahm das Kindlein und seine Mutter des Nachts zu sich und zog hin nach Ägypten."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Unzählige Maler haben sich mit diesem Stoff beschäftigt. Wie viele Bilder gibt es, welche die Flucht nach Ägypten oder die „Ruhe auf der Flucht" darstellen! Da ist nun eins auffällig: Alle diese Bilder — aus welcher Zeit sie auch stammen — atmen einen tiefen Frieden. Das ist sehr wunderlich. Gerade wir heute wissen doch, wie es ist, wenn Menschen flüchten oder emigrieren müssen. Wir haben solche Szenen erlebt. Wie ging es dabei zu? Es herrschten Hast, Unruhe, Angst, Verzweiflung, Haß, Leid. Wie kommen denn nun alle die Maler auf den Gedanken, diese Emigranten, den Josef und die Maria, so darzustellen, daß man spürt: Hier ist keine Unruhe, keine Angst, kein Haß, keine Verzweiflung? Haben die Maler mit dieser Darstellung wohl recht?

O gewiß! Wenn es auch eine große Not war, daß diese armen Leute nun vor dem mordgierigen Herodes in das fremde Land fliehen mußten — die Angst und die Unruhe hatten keinen Zutritt zu dieser „Familie Gottes". So dürfen wir doch sagen: Familie Gottes! Denn hier war ja der Sohn des lebendigen Gottes. Und nun wollen wir uns klar machen: Zu dieser Familie Gottes dürfen auch wir gehören. Wer sich im Glauben diesem Jesus verschreibt, gehört zu den Hausgenossen Gottes. So sagt es uns der Epheserbrief. Welche Wege die „Hausgenossen Gottes" auch immer gehen müssen — sie wandern im Frieden. Sie sind geführt und bewahrt von oben. Amen.