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Predigten zu Matthäus 2,16

"Da ergrimmte Herodes sehr, als er sah, dass er von den Magiern hintergangen worden war; und er sandte hin und ließ alle Knaben töten, die in Bethlehem und in allen seinen Grenzen waren, von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Magiern genau erforscht hatte."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Erschrocken sehen sich die Höflinge an. Der König tobt wie ein Wahnsinniger. Wenn er nicht ein Mann wäre, würde er jetzt weinen. Weinen vor Mitleid mit sich selbst. Ist er denn nicht ein bedauernswerter Mann? Wie bitter haben ihn die Weisen enttäuscht! Ja, geradezu betrogen haben sie ihn! Oh, wie schlecht hat die böse Welt ihn behandelt!

Dabei ist die ganze Sache ja zum Lachen. Er, der Herodes, hat betrogen. Er hatte alles so schlau eingeleitet, um das geheimnisvolle Kind zu finden und unschädlich zu machen. Er hatte scheinheilig den Weisen erklärt, man möge ihm doch unter allen Umständen sagen, wo dies Kind zu finden sei. Denn er wolle es auch anbeten. Nun aber war alles mißlungen. Die Weisen waren verschwunden. Kein Mensch konnte Auskunft geben über das Kind. Es war zum Verzweifeln. Herodes tobte. Wenn wir nun kluge und ehrliche Leute sind, dann werden wir in dem Herodes uns selber erkennen. Steht es nicht so mit uns? Wenn Gott uns unsre falschen und bösen Anschläge nicht gelingen läßt, dann bedauern wir uns selbst, dann schlagen wir um uns, dann klagen wir die Welt an, daß sie falsch und böse sei.

„Herodes!" möchte man sagen, „wenn du zornig sein willst, dann mußt du auf Gott zornig sein. Weil das aber sinnlos ist, wäre es am besten, du wärest über dich selbst zornig. Denn dein Weg war vor Gott verkehrt." So ist es! In den meisten Fällen, in denen wir über die Welt betrübt und zornig sind, sollten wir über uns selber zu Gericht sitzen, weil unser Weg vor Gott nicht taugte und Seine Barmherzigkeit uns unsre Pläne mißlingen ließ. Aber wer ist so klug, das zu sehen? — Amen.