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Predigten zu Matthäus 5,6

"Glückselig die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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So lange ein Mensch nicht arm am Geist ist, so lange man noch viel Gutes an sich entdeckt, so lange der Geist Gottes einem Menschen noch nicht die Greuel seines Herzens aufdecken und das stolze Herz mürbe machen konnte, so lange ist's umsonst, es wird sich kein Hunger und Durst nach der Gerechtigkeit regen, denn so lange glaubt man, man habe die Gerechtigkeit schon, und wenn es auch hie und da fehle, so meint man den Fehler auszubessern, ei- nen neuen Lappen auf das alte Kleid setzen zu können. Aber wenn der Geist der Wahrheit anfängt, einer Seele den unseligen Herzenszustand aufzudecken, dann wird es anders, dann entsteht ein Verlangen nach der wahren Gerechtigkeit, und dieses Verlangen wächst, je tiefer man sein Verderben einsieht, bis es zu einem Hunger und Durst wird, so daß man mit David ausruft: Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott; wie ein Hirsch schreiet nach frischem Wasser, so schreiet meine Seele, Gott, zu dir. Das ist der Hunger und Durst nach der Gerechtigkeit, nach einem neuen Leben, nach einer neuen Kreatur, da geht es an ein Bitten: Gib mir, Gott, ein reines Herz und einen neuen gewissen Geist. Und das ist ein seliger Zustand, wenn ein Mensch recht in dieses Hungern und Dürsten hineingerät. Die Welt weiß nichts davon, blind und stolz dient sie ihren Götzen, sie will auch selig sein, aber sucht ihre Seligkeit im Eitlen, im Vergänglichen, in der Lüge, in der Finsternis, in dem, das da nicht bleibet. Selig, die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit. In dem Hungern und Dürsten liegt schon das Angeld für die Befriedigung und Sättigung. Der, welcher den Hunger und den Durst gewirkt hat, der wird auch Sättigung geben, sie sollen satt werden, satt an dem lebendigen Wasser, das Christus darreicht, satt an dem Brot des Lebens, das er selber ist, wie er spricht: wer von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird ewiglich nicht dürsten. Ich will von nun an nichts andres sein, als nur was am Kreuz für mich geschehn. Das ist meine Freude, mein Heil und Leben, denn meine Sünden sind mir vergeben durch Christi Blut.

Das beste Bild steht auf Golgatha! Herz und Augen bleibt immer noch da! Schaut den Mann der Schmerzen vom Haupt zum Fuße! Freut euch ewig der schweren Buße, die Jesus tat!

O Blut des Bundes, mach heilig mich! O Lebenswasser, ich trinke dich! Ja himmlisches Brot, dich muß ich essen! Gestillt, gesättigt werd ich vergessen, was mich noch drückt.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Gott muss nicht überredet werden, uns zu segnen

Das Problem des geistlichen Lebens liegt nicht darin, Gott zu überreden, uns zu füllen, sondern darin, ob wir uns genügend danach sehnen, sodass wir Gott erlauben, dies zu tun! Jesus selbst sprach von unserem Hunger und unserem Durst nach Gerechtigkeit. Hunger und Durst sind körperliche Empfindungen, die im akuten Fall wirklich Schmerzen verursachen können. Und es ist die Erfahrung unzähliger Gottsucher, dass sie plötzlich und wunderbar gesättigt wurden, als ihr Verlangen schmerzhaft dringlich geworden war. Ab und zu erscheint auf der religiösen Szene ein Mensch, dessen ungestilltes geistliches Verlangen so groß und bedeutsam wird, dass es alle anderen Interessen verdrängt. Solche Männer und Frauen wollen sich nicht mit den abgesicherten und konventionellen Gebeten zufriedengeben, die sie von den unterkühlten Brüdern Woche für Woche in den örtlichen Versammlungen zu hören bekommen, wenn diese die Gemeinde »im Gebet leiten«. Die Sehnsucht eines solchen Menschen reißt ihn fort und lässt ihn in mancher Hinsicht zum Ärgernis werden. Seine verwunderten Mitchristen schütteln den Kopf und blicken sich verständnisinnig an. Aber wie der Blinde, der laut rief, um sehen zu können, und von den Jüngern gescholten wurde, so hört auch dieser nicht darauf, sondern schreit »umso mehr«. Und wenn er nicht die Bedingungen erfüllt oder es irgendein anderes Hindernis für die Erhörung seiner Gebete gibt, wird er in die Nächte hineinrufen. Nicht die späte Nachtstunde, sondern der Zustand seines Herzens entscheidet über seine gnädige Heimsuchung! Es ist leicht, die Lehre über persönliche Erweckung und siegreiche Lebensführung zu lernen. Aber ganz etwas anderes ist es, das Kreuz auf sich zu nehmen und es auf den dunklen und schmerzensreichen Hügel der Selbstverleugnung hinaufzuschleppen. Hierzu sind viele berufen – aber nur wenige sind auserwählt!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Falsche Begierden verderben unser moralisches Urteilsvermögen

Unheiliges Begehren verhindert das Wachstum im Christenleben, andererseits wird gereinigtes Begehren wie durch eine sanfte moralische Gravitation zur Gerechtigkeit hingezogen. In der moralischen Welt tendieren richtige Wünsche zum Leben und böse zum Tod – das ist kurz gesagt die biblische Lehre zu diesem Thema! Was immer ein Mensch nur stark und dauerhaft genug begehrt, bestimmt seinen Charakter. Falsche Begierden verderben das moralische Urteilsvermögen, sodass wir unfähig werden, den wahren Wert des begehrten Gegenstands einzuschätzen. Wie wir es auch drehen: Stets erscheint uns eine Sache moralisch besser, wenn wir sie gern hätten. Aus diesem Grund ist unser Herz oft unser schlechtester Ratgeber – denn wenn es mit Wünschen erfüllt ist, kann es uns nicht gut beraten, weil es für die Reinheit einer Sache eintreten würde, auch wenn sie alles andere als rein ist! Sind unsere vorherrschenden Begierden böse, so machen sie das ganze Leben böse. Sind die Wünsche aber gut, so bringen sie unser Leben auf die Höhe unserer Wünsche, sofern wir den uns dazu befähigenden Geist in uns haben. Der Ausgangspunkt allen wahren geistlichen Wachstums sind einige richtige und geheiligte Wünsche. Die gesamte Bibel lehrt, dass wir haben können, was wir nur stark genug wünschen – natürlich nur, wenn unsere Wünsche mit Gottes Willen übereinstimmen! Hinter allem wirklichen geistlichen Leben steht das Verlangen nach Gott und nach Heiligkeit, und wenn dieses Begehren in unserem Leben dominiert, kann uns nichts davon abhalten, zu bekommen, was wir wollen. Die sehnsuchtsvolle Bitte der gotthungrigen Seele kann nur lauten: »Herr, ich möchte Dir ähnlich werden!«


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Gott wird uns erwecken

Wir können uns auf keine Weise selbst einreden, wir hätten ein »Verlangen nach Gott«. Geistliche Sehnsucht und geistlicher Hunger müssen von Gott selbst kommen! Niemand kann sich selbst dazu »emporschaukeln«.

Als Jugendlicher versuchte ich einmal, Erdnüsse, Popcorn, Kaugummi, Süßigkeiten und Bücher in einem Eisenbahnzug zu verkaufen. Ich verkaufte nicht so viel, dass es ein großer Erfolg gewesen wäre, aber ich erinnere mich noch gut daran, wie wir versuchten, das Interesse der Passagiere für unsere Waren zu wecken. Wir gingen durch die Zugabteile und gaben jedem ein paar gesalzene Erdnüsse. Bei unserem ersten Durchgang wollte fast niemand etwas kaufen, doch als wir wieder durch den Zug zurückgingen, kaufte uns beinahe jeder etwas ab, der zuvor probiert hatte.

Im geistlichen Leben klappt dieser Trick nicht, der damals gang und gäbe war. Kein anderer als Gott selbst durch den Heiligen Geist kann geistliche Sehnsucht in uns wachrufen. Diejenigen, die zwar ein gewisses geistliches Leben führen, aber kein größeres Verlangen nach Ihm haben, würden sich durch menschliche Mittel nie wachrütteln lassen.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.

Diese Worte sind eigentlich das Thema der ganzen Bergpredigt, in der der Herr von der Gerechtigkeit des Himmelreichs, gegenüber der Scheingerechtigkeit der Pharisäer und Schriftgelehrten redet. Letztere ist äußerlich, sie ist Menschenwerk; die Gerechtigkeit des Himmelreichs ist innerlich, sie ist Gottes Werk. Hunger rund Durst nach der Gerechtigkeit setzt eine Erkenntnis des Mangels an Gerechtigkeit voraus, denn erst in Folge dieser Erkenntnis; kann Hunger und Durst entstehen. Diese innere Überzeugung von Mangel an vor Gott gültiger Gerechtigkeit, ist ein Werk des Geistes der Wahrheit, der die Selbstgerechtigkeit und Sattheit zerstört und jene Leere im Menschen schafft, bei derer nicht stehen bleiben kann. Sie lehrt ihn vor allen Dingen um Gnade und Vergebung der bisherigen Ungerechtigkeit bitten. Wenn der Mensch diese Gnade empfangen hat, also gerechtfertigt ist, so trennt ihn nichts mehr von dem gerechten Gott und der Geist der Gerechtigkeit bekommt sein Werk im Herzen des Menschen, so dass seine Gesinnung und sein Tun Gott wohlgefällig und gerecht wird. Den Menschen, die den Willen des Vaters im Himmel tun, verheißt der Herr das Himmelreich. Das war ja seine Speise, zu tun den Willen dessen, der ihn gesandt hatte. So ist die Gerechtigkeit des Himmelreichs die Frucht der inneren Lebensverbindung des Menschen mit seinem Gott, in die er in geistlicher Armut durch Vergebung der Sünden in Christo Jesu eintritt. In dieser Gemeinschaft mit Gott, von der das Leben der Gerechtigkeit unzertrennlich ist, wird der Mensch satt, innerlich befriedigt und diese innere Befriedigung wird eine vollendete, wenn des Menschen Lebensgemeinschaft mit Gott eine vollendete sein wird.

Herr! ich danke Dir, dass Du satt machst. Du wirst auch mich ewig satt machen, das bin ich gewiss. Amen