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Predigten zu Matthäus 5,8

"Glückselig die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen."

Autor: Christoph Blumhardt (* 01.06.1842; † 02.08.1919) deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter
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Rein ist ein Herz, in welchem nur Gott lebt und alles Andere keine Bedeutung hat. Wo etwas Anderes mit das Herz einnimmt, da sinds Flecken, ist es Schmutz und Unreinigkeit, sei's Geiz, sei's Wollust, sei's Hochmuth, oder sonst etwas, das zum Tand der Welt gehört. Wenn etwas außer Gott das Herz eigentlich einnimmt und festhält, daß es neben Gott oder gar über Gott gesetzt wird, sofern es gegen Gottes Gebot schlaff macht, so ist es ein beschmutztes unreines Herz; und wer das hat, deutet der HErr an, der wird Gott nicht schauen. Wenn man daher auch mit solchen Herzen einen Lobgesang mitsingt, so ist es vor Gott und den Engeln im Himmel ein Geplärr und kein Gesang, wie der HErr bei dem Propheten Amos (5, 23) sagt: „Tue nur weg von Mir das Geplärr deiner Lieder; denn Ich mag deines Psalterspiels nicht hören.“ Denn nur, wenn der Lobgesang aus reinem Herzen, da alle Sinne und Kräfte des Menschen allein auf den HErrn gerichtet sind, kommt, gefällts im Himmel, daß auch die Engel gleichsam mitsingen.

Uns gebe der HErr immermehr zu forschen, wo noch Schmutz in unsern Herzen ist. Lernen wir alles Ihm unterwerfen, alles in Seiner Furcht haben und genießen, nach Seinem Wohlgefallen Ihm alles opfern, und frei und los sein von allen ungeordneten Begierden, so werden wir schon auf Erden Seiner Nähe inne werden; und was wirds vollends sein, wenn die Zeit der Vollendung kommt! Gott schauen! - damit ist viel gesagt! - was nur ein Mensch sich denken mag.

Mel. HErr JEsu, Gnadensonne. Gott, wie ist mir zu Mute; Ich weiß mein Herz nicht rein, Ach, laß es in dem Blute Des Lamms gereinigt sein, Und flöße mir in Kämpfen, Des Fleisches Lust zu dämpfen, Des Geistes Kräfte ein.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Gott selbst erwartet, dass wir auf Seine Gegenwart reagieren

Ein geistliches Reich umgibt uns, schließt uns ein, heißt uns willkommen. Es liegt in Reichweite unseres Inneren und wartet darauf, wahrgenommen zu werden. Gott selbst ist da und wartet auf unsere Reaktion auf Seine Gegenwart. Diese ewige Welt wird für uns lebendig, sobald wir beginnen, mit ihr zu rechnen. Sobald wir anfangen, unser Sinnen auf Gott zu richten, gewinnen die Dinge des Geistes vor unserem inneren Auge Gestalt. Gehorsam dem Wort Christi gegenüber wird unserem Inneren die Gottheit offenbaren (Johannes 14,21-23). Das geschieht nicht durch einen Trick unserer Einbildung. Dürfen wir nicht schließen, dass wenn die Realitäten des Berges Sinai von den Sinnen wahrgenommen werden konnten, die Realitäten des Berges Zion von der Seele erfasst zu werden vermögen? Die Seele hat Augen zum Sehen und Ohren zum Hören! Solch eine innere Offenbarung der Gottheit wird so konkret wahrgenommen, dass wir Gott so sehen können, wie es dem reinen Herzen verheißen ist. Ein neues Gottesbewusstsein wird uns ergreifen, und wir werden anfangen, zu schmecken und zu hören und Gottes Gegenwart zu empfinden, der doch unser Leben, unser Alles ist. Wir werden das beständige Leuchten des Lichtes sehen, das jeden Menschen erleuchtet. Mehr und mehr, mit zunehmender Fähigkeit immer deutlicher und sicherer erkennbar, wird Gott unser großes »Alles« und Seine Gegenwart der Ruhm und das Wunder unseres Lebens werden! Dadurch wird uns dann der Himmel realer, als irgendetwas Irdisches je gewesen ist.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.

Wer unter uns sollte nicht den Wunsch haben, dass einmal seine schwache Stimme in dem Chor der Überwinder und Sieger sich finden möge? Es wäre ja zum Erdrücken, wenn man immer in dieser halben Wahrheit leben, es wäre furchtbar, wenn man immer unter diesem Scheine bleiben müsste! Darum geht das Heimweh hoch hinaus: Tue meine Lippen auf und reinige sie, dass endlich einmal mein Mund deinen Ruhm verkündige! Heilige mein Herz, dass nur du sein Gedanke und der einzige Gedanke des Lebens dein Preis sei! Adle Willen und Wesen, Werk und Wort, dass sie dich preisen! Reines Herzens sind die, welche täglich den Herrn angehen: Ach, bilde du dein heiliges Bild in meine Seele, dass es immer größer, immer lichter und herrlicher werde, und alles Unreine und alle Zweideutigkeit in mir verdränge und vertreibe!


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.

Wenn wir die Apostelgeschichte und die Briefe der Apostel lesen, so finden wir, dass diese die Christen als Leute ansahen, deren Herzen und Gewissen rein waren. Petrus sagt in Apostelg. 15,9: Gott habe keinen Unterschied zwischen Juden und Heiden gemacht, er habe auch der Heiden Herzen gereinigt durch den Glauben. Auch Paulus redet in beiden Timotheusbriefen von reinem Herzen 1. Tim. 1,5; 2. Tim. 2,22. Wer im Glauben abgewaschen war von seinen Sünden durch Jesu Blut, hatte ein reines Herz. Lesen wir aber die Schrift aufmerksam, so finden wir entsprechend unserer persönlichen Erfahrung, dass bei Gläubigen, deren Herzen durch das Blut Jesu Christi gereinigt sind, doch auch noch ein Werk der Reinigung stattfinden muss; würde man das leugnen, so wäre es ein Zeichen von Selbstbetrug und Überhebung. Der Heiland sagt: Reben, die Frucht bringen, also Leute, die mit Jesu in Lebensverbindung sind, reinigt der Weingärtner, dass sie mehr Frucht bringen. Johannes sagt in 1. Joh. 1,7: so wir im Lichte wandeln, wie Gott im Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft unter einander, und das Blut Jesu Christi seines Sohnes macht uns rein von aller Sünde; also auch Leute, die in der Heiligung stehen, werden noch gereinigt. Entsprechend diesem Wort fordert Paulus auch die Korinther in 2. Kor. 7,1 auf, sich zu reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes. Halten wir daher Folgendes fest: der Gläubige ist abgewaschen durch Jesu Blut, sein Herz ist gereinigt; aber um der Sünde willen die in ihm ist, bedarf er noch viel Reinigung von aller Befleckung in Gedanken, Phantasie und Neigungen. Je mehr der Mensch gereinigt wird, desto reiner wird auch seine Gotteserkenntnis, so dass wir das Wort: die reines Herzens sind, werden Gott schauen, dem Anfang nach schon auf dieses Leben beziehen dürfen. Ihre völlige Erfüllung findet aber diese große Verheißung erst dann, wenn wir völlig gereinigt und Christo gleich sein werden 1. Joh. 3,2. Johannes setzt hinzu: wer solche Hoffnung hat, der reinigt sich, gleichwie er rein ist. Darum lasset uns nachjagen der Heiligung, ohne welche wird niemand den Herrn sehen.

Herr, mein Gott! Nur völlig geheiligte Augen können Dich schauen; darum heilige mich durch und durch nach Leib, Seele und Geist. Amen