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Predigten zu Matthäus 6,34

"So seid nun nicht besorgt auf den morgenden Tag, denn der morgende Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug."

Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Darum sorget nicht für den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.

Damit wir das glauben, hat der Heiland etliche Hilfsprediger bestellt, unscheinbare Vögel, die hin über unsere Häuser und Häupter ziehen, und die armen Blümlein. Ein einziges armes Blümlein, das dein eilender Fuß achtlos niedertritt, am Bach von spielenden Kindern entwurzelt und in die Wellen geworfen, ist in seiner Pracht und Herrlichkeit, in der Unmittelbarkeit der Gotteswirkung und Gottesweisheit herrlicher gekleidet als des Königs Salomo purpurumglänzte Majestät. Und wenn du das nicht siehst, du armer Mensch, dem die Blumen so gewaltig predigen von Duft und Sonnenglanz und dem Glück ihres Herrn, dann schau hin auf die armen Vöglein, deren niemand achtet, „und euer himmlischer Vater nähret sie doch.“ Hört, es heißt „euer Vater“, nicht „ihr Vater“. Sie sind ihm vergänglich und nichtig, ihre Art bleibt, aber die Einzelnen verschwinden und kehren nimmer. Diesen Vöglein reicht Gott in überschwänglicher Güte Brot und Speise, Nahrung und Leben dar. So reich ist Gott, dass er das Verwelkende mit Majestät schmückt, ohne ihrer zu achten oder für sie zu fürchten. Was ist denn noch Not zu sorgen? Wenn Gott Vergängliches in heiliger Sorglosigkeit bleiben lässt und seine Sorglosigkeit mit zartester Fürsorge vergilt, sollte er bei uns, für die er seinen Sohn gewagt, seine Ehre verpfändet, seine ganze Persönlichkeit eingesetzt hat, irgendwie es mangeln lassen? Das sei ferne!