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Predigten zu Matthäus 9,24

"sprach er: Gehet fort, denn das Mägdlein ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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So sagte der Heiland und das ist merkwürdig, weil das Mägdlein nach allen Umständen wirklich gestorben gewesen sein muß. Denn Jairus hatte selbst gesagt, seine Tochter sei jetzt gestorben oder nach dem Markusevangelium, wo die ganze Geschichte ausführlicher erzählt wird, sie liege in den letzten Zügen, und in dem Haus wurden, als der Heiland eintrat, bereits alle Anstalten zu einem feierlichen Begräbnisse getroffen, und die Anwesenden waren so fest von dem Tod des Kindes überzeugt, daß sie den Heiland, als er behauptete: Das Mägdlein ist nicht tot, sondern schläft, ins Gesicht hinein auslachten. Der Heiland sagte aber auch so von Lazarus, und die Schrift sagt von allen verstorbenen Christen, daß sie schlafen. So heißt es von Stephanus, dem ersten Märtyrer, daß er entschlafen sei, und der Apostel schreibt in 1. Thess. 4,13: Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind. Der Heiland sprach deswegen so von jenen beiden, weil er schon im Sinne hatte, sie wieder ins Leben zu rufen, und aus dem nämlichen Grund spricht auch die Schrift so von allen verstorbenen Christen, weil sie durch die Auferstehungskraft dessen, der selbst auferstanden ist, am dritten Tage aufgeweckt und zu einem neuen Leben geführt werden. Ja die, welche in dem Herrn sterben, schlafen in ihren Kammern und ruhen aus von ihrer Arbeit, und der Herr wird sie als ein edles Saatkorn wieder hervorgehen lassen zum ewigen Leben, er wird ihren nichtigen Leib, dieses Gefäß der Schwachheit verklären, daß er ähnlich werde seinem verklärten Leib, denn er sagt selbst: Wer mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich. Daran wollen wir uns denn anklammern, wenn das Stündlein kommt, daß wir sollen von hinnen fahren und es gehet an den Kampf, wo das Leben ringt mit dem Tod und die Angst unserer Seele ist groß und kein Mensch kann helfen. Da wollen wir uns getrost an Den halten, der dem Tod die Macht genommen und Leben und unvergängliches Wesen hat an das Licht gebracht. Alles Kreatürliche fällt in jenen schweren Stunden zusammen, aber als ein starker Fels erweist sich da dem, der glaubt, sein Herr und Heiland. Zu ihm, dem Gekreuzigten, also wollen wir uns flüchten.

Mit Fried und Freud ich fahr dahin in Gotts Wille; getrost ist mir mein Herz und Sinn, sanft und stille. Wie Gott mir verheißen hat: der Tod ist mein Schlaf worden. Das macht Christus wahr, Gottes Sohn, der treu Heiland, den du mich, Herr, hast sehen lan und gmacht bekannt, daß er sei das Leben und Heil in Not und auch im Sterben.