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Predigten zu Nehemia 1,3

"Und sie sprachen zu mir: Die Übriggebliebenen, die von der Gefangenschaft dort in der Landschaft übriggeblieben sind, sind in großem Unglück und in Schmach; und die Mauer von Jerusalem ist niedergerissen, und seine Tore sind mit Feuer verbrannt."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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So berichtet Hanani dem Nehemia. Eine furchtbare Nachricht! Doppelt fühlbar für diesen Nehemia, der am Königsschloss in Susan lebt. Hier war doch Heidentum! Geschehen hier unter diesen Heiden nicht viel schlimmere Sünden und bösere Dinge als in Jerusalem? Warum ließ der Herr hier alles laufen? Und bei Seinem Volk übt Er so schreckliche Gerichte. Sollte man nicht vielmehr annehmen, Gott ließe Seinen Leuten dies oder jenes durchgehen?

Nehemia erfährt hier – was wir auch erfahren müssen –: Gott fängt mit Seinen Gerichten an in Seiner Gemeinde. Die Bibel sagt, dass „Gottes Gericht anfängt am Hause Gottes".

Wir Christen regen uns wohl schrecklich auf über die Sünden der bösen Welt. Gewiss, die Gemeinde Jesu hat Abstand von der Welt! Aber – wir haben die Welt nicht zu richten. Gott wird es zu. Seiner Zeit tun. Vorher jedoch will Er uns richten, will Er Seine Gemeinde richten, will Er Seine Kinder Zurechtbringen.

Und wenn Gott zu den Sünden der Welt auch tausendmal schweigt – zu den Sünden Seiner Gemeinde schweigt Er nicht. Die zerbrochenen Mauern und die verbrannten Tore Jerusalems sind ein ernster Ruf an die Christen: Wir dürfen nicht meinen, Gottes Erwählung und Gottes Gnade in Jesus gäben uns das Recht, es mit dem Herrn und Seinem Willen nicht mehr ernst zu nehmen. Im Gegenteil: Gottes Erwählung und Gottes Gnade wollen uns zu Leuten machen, die Gott ganz gehorsam sind. Amen.