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Predigten zu Nehemia 2,2

"Und der König sprach zu mir: Warum ist dein Angesicht traurig? und doch bist du nicht krank; es ist nichts anderes als Traurigkeit des Herzens. Da fürchtete ich mich gar sehr."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Sieh da, welch ein Eingeständnis! "Ich fürchtete mich sehr!" – Wer das Leben dieses starken Mannes von außen her ansieht, der sieht nur kühne Zielstrebigkeit, klare männliche Entschlossenheit und einen großen Glaubensmut.

Und da lässt uns dieser Mann in sein Herz sehen: „Ich fürchtete mich sehr!" Er will die zerstörten Mauern Jerusalems wieder bauen. Aber dazu braucht er die Hilfe des persischen Königs, dazu braucht er Urlaub vorn Königshof. Wenn er dies nun erbittet – kommt er nicht in den Verdacht, es mit den Feinden des Perserreiches zu halten? Wird es nicht Verwunderung hervorrufen, wenn er, Nehemia, der hohe Beamte, sich für das arme Volk Gottes einsetzt? „Ich fürchtete mich sehr."

Es ging also auch dem Nehemia, wie es allen Knechten Gottes geht: Es geht durch Furcht und Erschrecken; es geht durch innere Verzagtheit und Armut. Ja, der Sohn Gottes selbst zitterte und zagte in Gethsemane. Und wer diese tiefe Furcht nicht kennt, den hat Gott offenbar noch nicht einsetzen können an den Frontstellen des Reiches Gottes, wo es ernst wird. Es muss also durch Furcht gehen. Aber – die Furcht darf uns nicht bestimmen und beherrschen. „Ich sprach zum König …", erzählt Nehemia. Er bricht durch .die Furcht hindurch. Nein – sein Herr und Heiland reißt ihn durch die Furcht hindurch. David sagt im 34. Psalm: „Da ich den Herrn suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht." Amen.