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Predigten zu Nehemia 4,8

"Und sie verschworen sich alle miteinander, zu kommen, um wider Jerusalem zu streiten und Schaden darin anzurichten."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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O unsere Gedanken! Sie bauen sich so gern Luftschlösser, zimmern sich eine Welt zurecht, wie wir sie gern hätten.

Und dann kommt die Wirklichkeit. Da stürzen die Luftschlösser zusammen. Die Ernüchterung ist eine schmerzhafte Sache. Besonders schlimm ist das, wenn es sich dabei um die Wirklichkeit des lebendigen Gottes handelt. Auch wo es sich um Gott handelt, sind unsere Gedanken geschäftig. Ja, hier besonders, weil Gott ein unsichtbarer Gott ist. Da sind die Gedanken emsig, einen Gott zurechtzumachen, wie er uns behagt. Etwa einen lieben Gott", der der Knecht aller unserer Wünsche sein soll. Oder einen „harmlosen Gott", in dem wir irgendein Idealbild dargestellt sehen wollen.

Wie furchtbar ist da das Aufwachen, wenn wir auf die Wirklichkeit Gottes stoßen! Er ist ja so ganz anders. Ein „großer und schrecklicher" Gott. Oder ist das nicht ein großer und schrecklicher Gott, an dem ein Pharao zerschellte? Ist das nicht ein großer und schrecklicher Gott, der Sein eigenes Volk in Gerichte gibt um seines Ungehorsams willen? Ist das nicht ein großer und schrecklicher Gott, der die Sünde der Welt so gewaltig richtete am Kreuz von Golgatha? „Gedenket an den großen und schrecklichen Herrn!" Dies Wort hat Nehemia gesprochen. Und er hat es seltsamerweise gesagt als ein Trostwart, ehe die Männer die Mauern Jerusalems verteidigen mussten gegen grimmige Feinde.

Wer mit der Größe und Gewalt des lebendigen Gottes rechnet und darum rechtzeitig Seine Gnade und Sein Heil ergriffen hat, dem ist Seine gewaltige Wirklichkeit nicht Schrecken, sondern Trost und Kraft. Amen.